Mein Opa ist vor ca. 2 Wochen auf seiner Kellertreppe gestuerzt. Das war nicht sein erster Sturz, aber sein bisher schwerster. Er hat sich eine Platzwunde am linken Hinterkopf zugezogen die genaeht wurde, ich schaetze die Naht auf ca. 8-10cm. Er verbrachte die knappe erste Woche auf der Intensivstation weil er sich (meinen wenigen Informationen nach) einen Bruch eines Schaedelknochens und eine Hirnblutung zugezogen hat. Wie gross diese Blutung ist weiss ich nicht genau, ein Arzt sprach von ca. 5ct Stueck gross, ein anderer meinte bei der Uebergabe (ich war zufaellig da) so ca dies: "Blutung bis in Ventrikel aber nicht zerstörend bis jetzt- noch Platz" was fuer mich irgendwie gegen eine kleine Blutung spricht...
Er bekam auf der Intensivstation:
intramin G
cephazolin fresen. 2g (? wahrscheinlich schreibfehler irgendwo, ist jedenfalls ein Antibiotikum)
Beruhigungsmittel (ich weiss nicht welches) Per infusor 5ml/h
Voll E.
Jedenfalls wurde er Samstag auf die Normalstation verlegt, bekam dort weiterhin nach Bedarf Beruhigungsmittel (er will selbst aufstehen und gehen, er war/ist desorientiert,...) die "Pflege" war m.E. unzureichend (ich fand ihn splitterfasernackt, nicht zugedeckt, schlafend in seinem Zimmer, das Fenster war gekippt und die Tuer stand Sperrangelweit offen. Begruendung der Schwester: "Sonst hoere ich nicht wenn er aus dem Bett faellt, stellen sie sich nicht so an." Bettgitter waren vorhanden, Bett war recht hoch gestellt, Klingel war hinter dem Bett weggehaengt, also unerreichbar).
Er war am Montag nicht mehr so stark sediert, ansprechbar und relativ klar.. Er erkannte mich und meinen Sohn sofort, war jedoch zeitlich voellig desorientiert, wollte das das Bettende ausgetauscht wird "Das ist kein Orginalteil, das geht so nicht, das muessen wir austauschen" wollte Schluessel fuer eine Wohnung (er wohnt im eigenen Haus, besitzt keine Wohnungen) die er vermieten will, hat mich zu diversen Werkstaetten schicken wollen in denen er (vor langer Zeit) gearbeitet hat und die z.T. laengst nicht mehr existieren...
Gestern wurde er (gottseidank) auf die Geriatrische Station verlegt. Mein Bruder und ich kamen zu Besuch, er war sehr unzufrieden, dachte wir haetten ihm irgendeinen Streich gespielt (er wollte uns nicht sagen was wir angestellt haben) und er wollte nach Hause. "Wann kommt denn mein Doktor?" "Warum denn Opa? Du bis doch im Krankenhaus, dein Hausarzt muss doch nicht her kommen" "Aber wer schreibt mich denn sonst gesund? Wie stellt ihr euch denn das sonst vor?" ... immer wieder kamen diese Fragen, also wann fahren wir zusammen heim, wann holt ihr mich ab, wann bin ich wieder gesund. Die Schwester die ich fragte ob sie weiss von welchem Streich er spricht erzaehlte das er die ganze Zeit schon so sei, seit er da war (ca. 2h) er wollte das "der Papa" kommt (meiner, also sein Sohn) und er haette sein Alter auf Nachfrage als 42, 60 und spaeter endlich auf 85 angegeben (Jahrgang 1920). Das bestaetigt meine Theorie das er weiss Wo und Wer er ist nur eben nicht so ganz Wann er ist.
Nun zu meiner eigentlichen Frage:
- Ist das Demenz?
- Ist das die Kopfverletzung?
- Wird das wieder besser?
- Wie gehen wir mit ihm um? (Auf der Normalstaion habe ich ihm irgendwann einfach gesagt das Bild und das Teil vom Bett waeren doch gerade ausgetauscht worden, was ihn zufriedenstellte. Ich bin mir aber nicht sicher ob ich das weiterhin tun sollte, also ihn in seiner alternativen Realitaet bestaetigen..)
- Auf was muessen wir als Angehoerige achten, was sollten wir anleiern an Untersuchungen?
Ich bin recht hilflos. Bis vor 2 Wochen hatte ich eine zwar vergesslichen aber dennoch fitten Opa und jetzt habe ich jemanden der mich als Frech und boesartig bezeichnet weil ich ihn nicht nach Hause lasse, bzw. ihm nicht helfe aus dem Bett zu klettern.. :-/
Fuer Ratschlaege waere ich sehr dankbar, gerne auch als email.
MfG
Nicole Landau
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