Zu diesem Zeitpunkt trennte sie sich von ihrem Lebensgefährten und zog ins Betreute Wohnen. Im November 2004 ging es ihr so schlecht (sie aß und trank nicht mehr, kam mit dem Haushalt überhaupt nicht mehr zurecht), dass wir sie ins Pflegeheim brachten (im gleichen Gebäude), da wir uns leider aus beruflichen Gründen nicht ausreichend um sie kümmern können. Nun hat sie sich wieder ganz gut körperlich erholt und möchte am liebsten wieder zurück in ihre Wohnung. Das geht nun nicht mehr. Wir haben jetzt eine Einrichtung speziell für Demenzkranke gefunden. Gemeinsam mit meiner Schwiegermutter haben wir uns diese angesehen. Sie war spontan begeistert und wollte am liebsten sofort einziehen. Wieder im Pflegeheim angekommen, hat sie uns am nächsten Tag angerufen und gesagt, dass sie nicht umziehen will. Auch die Schwestern sagten meiner Schwiegermutter (und uns beim Besuch am darauffolgenden Tag), dass wir nicht das Recht hätten, sie aus diesem Pflegeheim zu holen, sie sich doch hier gut eingelebt hätte und sie hier bleiben müsse. Im Pflegeheim wohnt sie in einem Doppelzimmer, was sie von Anfang an sehr gestört hat und noch immer stört. Außerdem wartet sie dort nur immer auf die nächste Mahlzeit. Ein kleines Beschäftigungsangebot wird dort zwar angeboten, was sie jedoch nicht annimmt.
Nun sind wir im Gewissenskonflikt. Wir wissen, dass das Angebot in der neuen Einrichtung ganz speziell für Demenzkranke sehr gut ist, und denken, dass dieses Angebot ihr ein noch hoffentlich langes ausgefülltes und von Selbstwert erfülltes Leben bietet. Wir sind davon überzeugt, dass sie sich nach einer Eingewöhnungsphase auch dort sehr wohl fühlen wird, da aus dem Pflegeheim auch noch andere Bewohner in die neue Einrichtung gewechselt sind.
Sollen wir sie trotzdem in die neue Einrichtung bringen oder dort belassen? Ist ihr ein Umzug zuzumuten?
Leider sind alle Ansprechpartner (Hausarzt, Neurologe) im Urlaub. Um keine finanziellen Nachteile für meine Schwiegermutter in Kauf zu nehmen und den Platz in der neuen Einrichtung zu sichern, ist es jedoch notwendig, eine kurzfristige Entscheidung zu fällen. Für einen Rat wären wir sehr dankbar. Vielleicht kann uns Herr Spruth einen fachlichen Rat geben.
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