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Beginn Alzheimer?
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S. Maria
Beginn Alzheimer?
Mein Vater (71) ist in letzter Zeit recht vergeßlich und muß sich vieles aufschreiben. Früher hat er immer Wert darauf gelegt, Ereignisse genau zu schildern, heute muß er beim Gespräch oft meine Mutter fragen, wie etwas genau war. Meine Eltern haben dies beim Hausarzt angesprochen und auch explizit gefragt, ob es Sinn macht, einmal eine Gedächtnissprechstunde aufzusuchen. Der Hausarzt meinte, daß dies alles nichts bringen würde. Was meinen Sie?Stichworte: -
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RE: Beginn Alzheimer?
Hallo S. Maria!
Es lohnt sich in meinen Augen immer, einfach mal eine Gedächtnissprechstunde aufzusuchen, sofern der geringste Verdacht besteht. Man sollte sich nicht gleich verrückt machen, aber schaden kann der Besuch sicher nicht! Schließlich ist die Früherkennung gerade bei Alzheimer so ungeheuer wichtig! Medikamente könnten die Krankheit wenigstens ein wenig aufhalten.
Das Argument "es würde alles nichts bringen" ist ein Totschlagargument, das nicht zählen darf! Neben Alzheimer gibt es auch andere Erkrankungen, die Vergeßlichkeit hervorrufen, und die ausgeschlossen werden müssen! Tut mir leid, aber zu so einem Arzt würde ich nicht mehr gehen.
Ich bin kein Arzt, ich habe nur einen Angehörigen, mit dem wir leider auch viel zu spät zum Arzt gegangen sind... machen Sie bitte nicht den gleichen Fehler! Und solange Ihr Vater von sich aus kein Problem damit hat, zu der Sprechstunde zu gehen, wieso sollte Sie das Angebot nicht annehmen? Soweit ich weiß, kostet es nicht einmal was (Spende ist sicher immer angesagt!)
Schöne Grüße, bleiben Sie stark!
"Nietzsche"
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RE: Beginn Alzheimer?
Liebe Maria,
man sollte nichts übersteigern, aber man sollte auch nicht Anzeichen übersehen. Es ist gut, wenn Sie da so feinfühlig sind und sich Gedanken machen.
Oft sind Angehörige am Anfang einer AD überfordert, weil diese Krankheit so schleichend ist und man sehr gut auch solche Symptome auf Überbeanspruchung, Schock, eine normale Alterstüdeligkeit schieben kann.
Möglicherweise findet der Hausarzt so ein bisschen Vergesslichkeit im Bereich des "Normalen".
Den zitierten Satz kann ich allerdings nicht nachvollziehen.
Wenn Sie sehr beunruhigt sind und es noch weitere Anzeichen gibt, abweichendes Verhalten von früher, besondere Anhänglichkeit, Negieren von Hobbies oder Kontakten......dann würde ich den angedachten Besuch in einer Spezialklinik machen.
Wenn man ernsthaften Grund hat, direkt anmelden.
Sinn machts natürlich, denn man geht mit einem Ergebnis Nachhause..entweder entlastet im Guten und wenn im Schlechteren, dann kann man wenigstens eine Therapie beginnen, Medikamente einsetzen, und, und, und ...sich darauf einstellen.
So, bleibt die grosse Unsicherheit. Ich würde zumindest als nächsten Schritt einen Neurologen aufsuchen.
Liebe Grüsse
Auguste D.
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RE: Beginn Alzheimer?
Liebe Maria,
aus den FAQs:
10 Warnsignale:
Damit möglicherweise Betroffene und ihr Umfeld besser auf mögliche Warnzeichen achten können, hat die Alzheimer Society of Canada eine Checkliste mit den 10 wichtigsten Symptomen zusammengestellt:
Störungen des Kurzzeitgedächtnisses
Schwierigkeiten beim Ausführen gewohnter Tätigkeiten z.B. im Haushalt
Sprache verliert an Präzision und Verständlichkeit (Wortfindungsstörungen mit Vergessen oder Verwechseln von Worten, abnehmender Informationsgehalt)
Verlust der zeitlichen und räumlichen Orientierung
Einschränkung der Urteils- und Entscheidungsfähigkeit
Probleme mit abstraktem Denken (Verlust des Verständnisses z.B. für die Bedeutung von Zahlenangeben oder auch von bestimmten Anlässen, wie dem eigenen Geburtstag)
Verlegen von Gegenständen (Ablegen von Dingen an völlig unangemessenen Plätzen)
Veränderungen in Stimmung und Verhalten (extreme Stimmungsschwankungen ohne erkennbaren Anlass)
Persönlichkeitsveränderungen (oft ungewöhnlich schneller Wandel persönlicher Eigenheiten, z.B. Entwicklung extremer Zerstreutheit, Ängstlichkeit oder auch grundlosen Misstrauens)
Verlust an Eigeninitiative und Aktivität
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Andreas63
RE: Beginn Alzheimer?
S. Maria schrieb:
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Mein Vater (71) ist in letzter Zeit recht vergeßlich und muß sich vieles aufschreiben.
Das muss kein Alzheimer sein. Eine bloße Minderversorgung mit Wasser (ich will nicht laufend auf Toilette) kann ähnliche Symptome auslösen
Ansonsten die "Blutwerte" (Leber, etc.) prüfen lassen.
Ich habe dieses "Spiel" bei meiner Mutter nach einer Gallensteinbehandlung durch: Bei ihr ging es -fast komplett reversibel- bis zum "Wieviel Uhr ist es?"-Syndrom
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RE: Beginn Alzheimer?
Sehr geehrte/r S. Maria,
die anderen Forenteilnehmer haben recht: die Aussage "es bringe nichts mehr" ist Unsinn. Die Argumente dagegen wurden v.a. von Nietzsche und Auguste D. schon benannt. Suchen Sie ruhig eine Gedächtnissprechstunde auf.
Mit freundlichen Grüssen,
Spruth
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S. Maria
RE: Beginn Alzheimer?
Darf ich nochmal nachfragen, was das mit den Gallensteinen zu tun hatte. Mein Vater soll nämlich auch nächste Woche ins Krankenhaus wegen einer Gallen-OP.
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hmkull
Memantine
Vor ca. acht Jahren wurde bei meinem Mann Morbus Alzheimer/Demenz von einem Neurologen(Spezialist für Alzheimer)
diagnostiziert. Nach Herzversagen(52 Jahren) während eines schockartigen Erlebens wurde Morbus Alzheimer festgestellt. Ein Herzschrittmacher wurde nötig. Medikation in den Jahren:
Aricept, Exelon, seit ca. 3 Jahren Rymenil.Sotalex.
Ich pflege meinem Mann seit 8 Jahren .
Er ist inzwischen in Pflegestufe III eingestuft.
Die bekannten Symtome des Morbus Alzheimer treffen
auf meinen Mann zu. In den letzten 14 Tagen hat
er eine Lungenentzündung scheinbar gut überstanden.
Mit Erstaunen stellen die Ärzte fest,
das mein Mann trotz aller anderen Symtome ein gutes Verständnis für allgemeine Unterhaltung hat, aber auch schwierigere Sachverhalte versteht.
Ich arbeite mit meinem Mann ständig, in dem ich ih
durch Unterhaltung in Wort und Bild, Musik (auch Kunstbetrachtung, ich bin Künstlerin) anrege und fordere.
Er nimmt dies dankbar an. Obwohl er fast sein ganzes Sprachvermögen verloren hat, können wir uns noch gut verständigen.
Ich habe allerdings den Eindruck, daß die Ärzte meinen Mann schon längst abgeschrieben haben.
Normalerweise wird doch um jedes Menschleben mit allen Mitteln gekämpft. Bei den Alzheimer Patienten habe ich den
Eindruck, daß dies nicht immer der Fall ist.
Meine Fragen :
1.) Memantine werden in ihren und anderen Berichten immer hervorgehoben. Ist Memantine ein Medikament
oder in welchen Medikament sind Memantine. Bisher
hat uns noch kein Arzt Memantine vorgeschlagen.
2.) Kann es sein, das intensive Zuwendung und Beschäftigung mit dem Patienten den geistigen Verfall verzögert?
Mit freundlichen Grüßen
HMK
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hmkull
RE: Memantine
hmkull schrieb:
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Vor ca. acht Jahren wurde bei meinem Mann Morbus Alzheimer/Demenz von einem Neurologen(Spezialist für Alzheimer)
diagnostiziert. Nach Herzversagen(52 Jahren) während eines schockartigen Erlebens wurde Morbus Alzheimer festgestellt. Ein Herzschrittmacher wurde nötig. Medikation in den Jahren:
Aricept, Exelon, seit ca. 3 Jahren Reminyl.Sotalex.
Ich pflege meinem Mann seit 8 Jahren .
Er ist inzwischen in Pflegestufe III eingestuft.
Die bekannten Symptome des Morbus Alzheimer treffen
auf meinen Mann zu. In den letzten 14 Tagen hat
er eine Lungenentzündung scheinbar gut überstanden.
Mit Erstaunen stellen die Ärzte fest,
das mein Mann trotz aller anderen typischen Symptome ein gutes Verständnis für allgemeine Unterhaltung hat, aber auch schwierigere Sachverhalte versteht, z.B. Nachrichten im Radio.
Ich arbeite mit meinem Mann ständig, in dem ich ihn
durch Unterhaltung in Wort und Bild, Musik (auch Kunstbetrachtung, ich bin Künstlerin) anrege und fordere.
Er nimmt dies dankbar an. Obwohl er fast sein ganzes Sprach....
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RE: Memantine
Sehr geehrte HMK,
zu Ihren Fragen:
Zu 1. Memantine ist ein Wirkstoff, der in den Präparaten Axura und Ebixa enthalten ist. Es ist zugelassen für die mittel- bis schwergradige Alzheimerdemenz. Die anderen drei Präparate, die Sie erwähnen (Aricept, Exelon, Reminyl) sind zugelassen für die leicht- bis mittelschwere Alzheimerdemenz.
Zu 2.: Einen solchen Zusammenhang halte ich für wahrscheinlich.
Mit frundlichen Grüssen,
Spruth
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