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Rat bei Demenz an Dr.Spruth

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  • Rat bei Demenz an Dr.Spruth

    Sehr geehrter Dr.Spruth,
    meine Grossmutter ist jetzt 93 Jahre alt und leidet an Altersdemenz. Da sie sich weigert in ein Pflegeheim zugehen( sie sagt sie will nicht abgeschoben werden)wird sie 3x täglich vom Caritas-Pflegedienst in Berlin betreut. Meine grosse Sorge betrifft aber meinen Vater. Er ist 63 Jahre alt und geht jeden Tag zu ihr und kümmert sich um sie. Doch er kommt mit der Krankheit nicht zurecht, weil sie ihm im warsten Sinne des Wortes das Leben zur Hölle macht. Mein Vater ist zum 2. Mal verheiratet und meine Stiefmutter kümmert sich mit unter um die Wäsche meiner Grossmutter. Doch meine Grossmutter ruft meinen Vater in der Firma jeden Tag an und macht ihn nervlich fertig und nicht nur da. Sie ruft ihn auch Zuhause an und beleidigt meine Stiefmutter, weil sie zeitweise sogar denkt ihr Sohn wäre ihr Mann und meine Stiefmutter die Geliebte und dann wiederum ist sie die störende Geliebte ihres Sohnes. Auch am Wochenende mitten in der Nacht ruft sie meinen Vater an und sagt das es ihr so schlecht geht, sie keine Luft mehr bekommt usw.obwohl ihr nichts fehlt, ausser das ihre Brille so auf der Nase klemmt dsa sie keine Luft durch die Nase bekommt. Mein Vater ist durch meine Grossmutter Herzkrank geworden und er hatte auch schon einen versteckten Herzinfarkt. Ich habe nun die Befürchtung das mein Vater die Belastung nicht mehr aushalten wird. Meine Grossmutter hat auch einen Meldesender vom Malteser Hilfsdienst, damit falls ihr etwas passiert, sie nur den Knopf betätigen muss. Seid sie auch vor ca. zwei Jahren einen Oberschenkelhalsbruch hatte ist die Situation noch schlimmer geworden, obwohl sie sich für ihr Alter sehr schnell erholt hatte. Sie konnte danach sogar wieder laufen, doch der Physiotherapheut musste entlassen werden, weil sie behauptet hatte, das er sie misshandelt hätte, nur wissen wir, das sie das bloss gesagt hatte, weil sie die Übungen einfach aus Faulheit nicht mehr machen wollte. Sie war schon in ihren ganzen Leben sehr fleckmatisch. Sie hatte auch ihr ganzes Leben nach ihren Sohn gerichtet und war stets eifersüchtig auf jede Frau in seiner Nähe. Selbst ich als Enkelin bin für sie störend, weil ich sie nicht bemittleide. Wissen Sie irgendeinen Rat, wie ich da meinen Vater unterstützen oder beraten kann. Ich mache mir wirklich Sorgen um ihn, weil er sich sagt das er es ihr schuldig ist, weil sie ihn in der Kriegs- und Nachkriegszeit alleine durchgebracht hat. Gibt es vielleicht doch Möglichkeiten sie zu überzeugen doch in ein Altersheim zugehen? Schliesslich wäre sie doch dort rund um die Uhr versorgt und für meinen Vater wäre es eine grosse Hilfe.
    Ich hoffe Sie können mir helfen
    Mit freundlichen Grüssen
    Stefanie Klinke


  • RE: Rat bei Demenz an Dr.Spruth


    Hallo Stefanie,

    die Oma zu missionieren und zur Einsicht zu bringen ist eher ausgeschlossen.

    Ich halte es für den besseren Anhaltspunkt mit dem Vater und seiner Frau über die Befürchtungen zu reden.

    Was der Vater, seine Frau täglich erleben, ist purer Terror auf der Arbeit, in der Nacht, nie Entspannen zu können, des Schlafes beraubt zu werden.

    Wenn also Oma den Vater auffrisst, Gesundheit und Familie leiden, dann solltet ihr gemeinsam überlegen, ob das Heim die machbare Lösung ist. Es sind bei den meisten Famielien auch die finanziellen Dinge zu berücksichtigen und zu planen. Wer bezahlt, was zahlt die Pflegekasse, muss das Sozialamt herangezogen werden oder reicht Omas Rente aus.....

    Als Sofortmaßnahmen würde ich vorschlagen, dass der Vater die Rufnummer im Geschäft ändern lässt und Zuhause einen Anrufbeantworter schaltet. Dann kann der Vater anrufen, wann er kann.

    Mir erscheint im Moment das Wichtigste, dass der Vater aus der Tretmühle herauskommt. Übrigens, das Hissen der weissen Fahne hat nach Jahren der persönlichen Belastungen noch nie dazu geführt, das man deswegen ein schlechterer Mensch ist. Mag er für Oma vorrübergehend ein böser Sohn sein. Na und ?
    Besser als selbst aus den Puschen zu kippen. Es geht letztlich um das eigene Überleben und eine Heimlösung ist ein Luxus, den es in unserer Welt gibt, keine Abschiebehaft und kein Knast.

    Die Auswahl bleibt doch euch überlassen und natürlich kann es Oma unter Menschen besser gehen, ruhiger werden, weil immer jemand da ist,

    Liebe Grüsse
    Auguste D.





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    • RE: Rat bei Demenz an Dr.Spruth


      Hallo,
      ich möchte mich herzlich bei Ihnen bedanken für Ihre Antwort. Ich werde mich mit meinem Vater und seiner Frau zusammensetzen und wir werden uns beraten. Darf ich mich dann noch einmal an Sie wenden wenn noch Fragen offen sind? Vorerst sage ich vielen Dank für Ihre Antwort. Sie wird uns sicherlich weiterhelfen.
      Mit freundlichen Grüssen
      Stefanie Klinke

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      • RE: Rat bei Demenz an Dr.Spruth


        Sehr geehrte Frau Klinke,

        zunächst bitte ich um Entschuldigung für die verspätete Anwort. Ihrem Beitrag entnehme ich, daß Ihre Großmutter in Berlin lebt. Hier gibt es, wie in vielen anderen Städten auch, Alternativen zu einem Senioren- oder Pflegeheim. Dazu gehören beispielsweise betreute Wohngemeinschaften. Vielleicht könnte Ihre Großmutter eher zu einer solchen Lösung zu motivieren sein. Erkundigen Sie sich bei der Alzheimer Angehörigen-Initiative (www.alzheimerforum.de) oder der Deutschen Alzheimer Gesellschaft (www.deutschealzheimer.de) hierzu.

        Mit freundlichen GRüssen,

        Spruth

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