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Altersdemenz/Alzheimer

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  • Altersdemenz/Alzheimer

    Sehr geehrter Herr Spruth,

    meine Mutter (82) lebt seit 10 Jahren - seit dem Tod meines Vater - allein, führt ihren Haushalt etc. In den letzten Jahren kam es immer wieder mal vor, dass sie hinfiel. Weil man ja nicht dabei stand, wenn es passierte, konte man die Situation nicht gut einschätzen, aber wir vermuteten doch, dass sie hin und wieder kleine Ausfälle hat. Im letzten Jahr hatte sie dann eine Thrombose in der Niere und wäre fast gestorben. Sie hat sich aber wieder ganz gut erholt, bekommt nun Macumar. Im November fiel sie morgens von der Toilette, weil ihr schlecht war, und brach sich das Becken und einen Wirbel. Auch hiervon hat sie sich wieder ganz gut erholt, ganz schmerzfrei ist sie aber nicht. Ihren Alltag kriegt sie trotzdem ganz gut geregelt, doch was uns Sorge macht, ist dass
    - sie in einer ihr fremden Umgebung (z.B. Restaurant) nicht mehr gut zurecht kommt (Orientierungslosigkeit etc.)
    - sie bei wichtigen Gesprächen (es gab da in letzter Zeit z.B. Gespräche mit Betreibern von Altenheimen) dem Gespräch nicht mehr folgen konnte, wichtige Informationen (und ich spreche hier nicht von irgendwelchen komplexen Dingen), über die dann bei verschiedenen Gelegenheiten gesprochen wurde, nicht behalten konnte. Diese Informationen waren nicht mehr abrufbar, es war, wie wenn sie niemals gesagt worden wären - es gab keinen Erinnerungseffekt bei nochmaliger Besprechung.
    - sie neue Dinge nicht mehr erlernen kann, z.B. war sie nach dreitätgiger Übungsphase nicht in der Lage, ein Handy ein- und auszuschalten (also nicht telefonieren, sondern nur einschalten und wieder ausschalten). Das Kichern, das diese Situation begleitete, war befremdlich.

    Situationen, in denen das dann offensichtilich ist, versucht sie zu verheimlichen, sie überspielt es, weicht aus.

    Meine Frage ist nun: Wie sollen wir vorgehen? Kann man Alzheimer von anderen Formen der Demenz unterscheiden? Bei Alzheimer gibt es ja die Möglichkeit, medikamentös das Ganze etwas aufzuhalten. Ist das bei anderen Formen der Demenz auch so? Könnte es sein, dass sie schon mehrere kleinste Schlaganfälle hatte? Ist der Ansprechpartner ein Neurologe? Was sollte getestet werden und welche Untersuchungen sind angesagt?

    Vielen Dank für Ihre Mühe!
    Degi


  • RE: Altersdemenz/Alzheimer


    Sehr geehrte(r) Degi,

    ich bin etwas in Eile daher hier einige kurze Sätze, falls Sie weitere Fragen haben melden Sie sich bitte nocheinmal:

    1. Ihre Mutter sollte einem Spezialisten vorgestellt werden, ich denke dabei wäre ein Neurologe nicht der schlechteste Ansprechpartner, Sie können aber auch nachschauen ob es in Ihrer Nähe eine Gedächtnissprechstunde (siehe www.alzheimerforum.de) gibt.
    2. In den meisten - nicht allen - Fällen kann mit einer ausführlichen Abklärung eine Alzheimerdemenz gegen andere Demenzursachen abgegrenzt werden.
    3. Zur symptomatischen (!) Behandlung der Alzheimerdemenz, mit der vorübergehend ein günstigerer Krankheitsverlauf erreicht werden kann gehören je nach Stadium Acetylcholinesterasehemmer (Aricept, Exelon, Reminyl) und Memantine (Axura, Ebixa), beide Ansätze sind bisher nur für die Alzheimerkrankheit zugelassen, obgleich eine Wirksamkeit z.T. auch bei anderen Demenzformen gezeigt werden konnte. Darüber hinaus profitieren viele Patienten auch von einer Ergotherapie.
    4. Zu einer ausführlichen Erstabklärung gehören Eigen- und Fremdanamnese, körperliche Untersuchung, Neuropsychologische Testung (in noch nicht fortgeschrittenen Stadien reichen einfache und kurze Screeningverfahren nicht aus), eine neuroradiologische Bildgebung vom Gehirn (CT oder besser noch MRT) und eine umfangreiche Labordiagnostik.
    5. Eine alleinige oder teilweise Verursachung durch Durchblutungsstörungen des Gehirns kann nicht ausgeschlossen werden.

    Mit freundlichen Grüssen,

    Spruth

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    • RE: Altersdemenz/Alzheimer


      Sehr geehrter Herr Spruth,

      vielen Dank für die rasche Antwort. Damit ist nun erstmal klar, wie's weitergehen soll.

      Mit freundlichen Grüßen
      Degi (übrigens weiblich)

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