Meine Mutter ist 73 Jahre alt, nach einem stationären (internistischen) Aufenthalt wegen HRST erfolgte die Einstellung auf Axura 2x1. Seit 4 Jahren nimmt sie diese Tabletten. Das Kurzzeitgedächtnis, Konzentrationsfähigkeit, depressive Symtome, Zugänglichkeit zu Diskussionen, Annahme von Argumentationen wurden zunehmend schlechter. Jetzt im Februar war meine Mutter erstmals bereit, den von mir ausgemachten Termin bei einem normalen Neurologen anzunehmen. Die Neurologin hat zunächst Axura abgesetzt, weil keine AD besteht. Ein CCT 1999 zeigte nichts insbesondere auch keine Hirnatrophie. Ein MRT vom August 2003 beschreibt außer einer leichten allgemeinen Hirnvolumenminderung, V.a. diskrete mikroangiopathische Marklagerveränderungen bds. und eine deutliche Hyperostosis frontalis interna nichts auffälliges. Innerhalb der letzten 5 Wochen hat sich der Zustand meiner Mutter erheblich verschlechtert. Sie fragt uns, ob das ihre Schuhe sind, wo denn der Kuchen auf dem Tisch herkommt (hatte sie vorher selbst hingestellt) usw.. Putze ich im Haushalt redet sie mich plötzlich mit dem Namen meiner Tante an (Tante hatte halt auch immer im Haus ihrer Mutter sauber gemacht). Körperpflege usw. macht sie aber noch alleine, wenn es jedoch um Aufgaben im Haushalt geht, muß mein Vater alles mehrmal sagen, weil sie wohl bis zur Ausführung schon wieder vergessen hat, was sie eigentlich machen wollte. Die Neurologin hatte nach der ersten einstündigen Konsultation die AD vollständig ausgeschlossen (psychometrische Teste oder Hinweise für die Hausärztin zu speziellen Blutuntersuchungen wurden nicht gemacht), hatte aber den VD eines sekundären Parkinsonismus geäußert, weil meine Mutter m.E. situativ bedingt aufgeregt auf dem Stuhl "saß" und immer die Hände bewegt hat. Außerdem formulierte die Neurologin sehr sicher die Diagnose einer agitierten Depression ohne jedoch ein Antidepressivum zu verordnen oder andere Hinweise (z.B. Psychotherapie?) zu geben. Meine Mutter war Chirurgin, also Narkose-Gasinhalationen früher bei schlechter Absaugung sollten die Ursache sein. Dabei stand meine Mutter seit ca.19 Jahren nur noch zeitweise im Op. Seit 11 Jahren überhaupt nicht mehr. Also nach der ersten Konsultation gab es dann Sifrol 0,18 3x1/2, gesteigert nach 14 Tagen auf 3x1, nach der 2. Konsultation wurde nun Sifrol wieder abgesetzt und durch Tiapridex 3x1/2 ersetzt, da nach Sifrol(war Dosierungsmöglichkeit überhaupt ausgenutzt?) natürlich keine Veränderung irgendeines Zustandes zu verzeichen war. Zusätzlich wurde jetzt die Arbeitsdiagnose senile Demenz gestellt und Cavinton 1-1-0 (ist das ausreichend hoch dosiert?) verordnet. Außerdem nimmt meine Mutter folgende Medikamente: Torem 10 1x1; Ramipril 1.25 1x1; Simvastatin 20 1x1; Digoxin; Marcumar nach Quick wegen HRST; Mydocalm 3x2 wegen Rückenbeschwerden bei Skoliose.
Meine Fragen sind: Kann nach Absetzen von Axura der Zustand sich innerhalb so kurzer Zeit verschlechtern oder wäre es möglicherweise auch so gekommen? Können die Antiparkinsonmittel die Ursache sein? Was gehört zu einer normalen Demenzdiagnostik? Reicht das Gespräch mit dem dementen Patienten aus, denn jedesmal, wenn ich irgendwelche Aussagen meiner Mutter erklären und eben auch mal verbessern wollte - sollte das nichts zur Sache beitragen. Mir wurde auch der Hinweis gegeben, mich zurück zuhalten, weil ich emotional zu sehr beteiligt bin (was ja auch stimmt).Könnte vielleicht Exelon eine bessere Wirkung haben als Axura oder sollten wir einfach Axura wieder ansetzen? Vielleicht wäre ja ohne Axura alles schon viel eher viel schlimmer gewesen und dieser fünfwöchige Auslaßversuch ist unser Beweis??? Sollten wir den Neurologen wechseln?
Ich bedanke mich für Ihre Bemühungen. Mit freundlichen Grüßen Christina Beckhaus
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