zunächst vielen Dank für Ihre Antwort. Die Neurologin meines Vaters teilt Ihre Meinung, sie kann sich eine so rasche Veränderung ins Negative nicht erklären und hat auch daraufhin mit den Fachärzten des Krankenhauses telefoniert. Die Fachärzte machten uns wenig Hoffnung, "was weg ist, ist weg" - sagten sie. Aber dem ist nicht so. Heute haben wir meinen Vater nach Hause geholt. Meine Eltern leben bei uns seit Aug.02. Er kennt sich wieder räumlich aus, sein Zustand ist erstaunlich gut. Per Zufall bin ich gestern über den Beitrag "Alzheimer mit 47" auf die Antwort von DB gestossen - mit eigener Homepage zum Thema Morbus Pick. Beim Durchlesen des Verlaufes traf ich auf so viele Parallelen: im Garten stundenlang ausästeln und die Äste auf kleinste Stücke schneiden, Kaufen von Sachen, die er eigentlich gar nicht brauchte. Arbeiten, um die wir ihn baten, machte er wiederwillig oder gar nicht - grob: warum denn? Orientierungsunfähigkeit - oben ist unten und umgekehrt. Starkes Essbedürfnis - Essen ist sein Halt - nach dem Frühstück (2 Brötchen) Kekse, Schokolade, Mittagessen (bis zum Mittagsschlaf noch einige Kekse), Kaffeetrinken m. Kuchen, anschl. Kekse bis zum Abendessen - dann wieder Naschen. Aber mein Vater hält seltsamerweise sein Gewicht. Zum Thema Inkontinenz: Prostasta-OP vor knapp 6 Jahren - seitdem ist er sowie inkontinent, aber mit dieser OP begann ja das ganze Dilemma, wie bereits geschildert. Jetzt nach dem Krankenhausaufenthalt und 2 Wochen beschützender Aufenthalt im Altenheim klappt die Kommunikation recht gut. Ab und zu kommt noch ein wirrer Satz. Gleichgewichtsstörungen hatte mein Vater vor seiner Einweisung - jetzt nicht mehr. Starre meine ich, beim Einsteigen ins Auto, beim Treppensteigen festzustellen. Er bzw. ich helfe nach, damit er die Beine ins Auto bringt, obwohl er körperlich okay ist. Aggressivität in verbaler Form, womit meine Mutter nur sehr schwer umgehen kann. Aber das Erinnerungsvermögen (kurzzeitig erkannte er mich - seine Tochter nicht mehr) ist jetzt wieder da. Heute telefonierte er mit seinem Sohn, den er ca. 1/2 Jahr nicht mehr gesehen hat. Stolz sagte er gestern zu den Schwestern im Altenheim, als sie ihm sagten, morgen können sie nach Hause gehen: "Ich habe ja lange sehr dafür gekämpft" - mir kamen, als meine Mutter und ich draußen waren, die Freudentränen.
Gibt es spezifische Medikamente gegen FTD? Es ist halt schwer, den eigenen Vater , der es noch so empfinden kann, unter "Verrückten" leben zu lassen. Wir möchten ihn so lange wie möglich zuhause behalten.
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit und Ihre Zeit ...
Ich glaube, dieses Forum ist sehr wichtig!
Ilona Hessner
Kommentar