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Vergesslichkeit/Demenz

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  • Vergesslichkeit/Demenz

    Sehr geehrter Dr. Spruth,
    Ich habe als Familienangehöriger eine Frage an sie die sie mir vielleicht beantworten können:
    Wo liegt die Grenze zwischen einer "normalen" Altersvergesslichkeit und dem Beginn einer Demenz?
    Es geht dabei um meine Mutter die bereits im Dezember letzten Jahres bei einer Fachärztin zu einer Demenzuntersuchung war und -gottseidank-
    alle Untersuchungen bestens absolvierte aber im Alltag manche Sachen wie zum Beispiel die Tabletteneinnahme oder Termine ab und zu vergißt.
    Da bei ihren älteren Zwillingsbrüdern beide 75 Jahre alt mitlerweile eine Alzheimerdemenz im fortgeschrittenen Stadium eingetreten ist bin ich stark verunsichert.
    Meine Mutter stéht mit beiden Beinen fest im Leben, erledigt zusammen mit meinem Vater ihre alltägliche Hausarbeit, und alles was sonst noch dazugehört.
    Diese leichte Vergesslichkeit ist in den letzten Monaten auch nicht etwa stärker geworden oder es kamen auch keine sonstigen Sachen dazu.
    Sie ist nun im Februar 72 Jahre alt geworden .
    Einzig noch zu sagen das sie nicht mehr soviel Energie hat wie vor 10 Jahren.
    Ich hoffe sie haben die Zeit mir meine Fragen zu Beantworten
    Mit freundlichen Grüßen
    Mathias Zornewitsch


  • RE: Vergesslichkeit/Demenz


    Sehr geehrter Herr Zornewitsch,

    die Frage nach dieser Grenze ist nicht leicht zu beantworten, da es keine scharfe Grenze gibt. Vielmehr handelt es sich um einen unscharfen Übergang. Wichtigstes Kriterium dabei ist die Beeinträchtigung der Alltagskompetenz durch das Ausmaß der Hirnleistungsstörung, sodaß die Patienten ihre Lebensführung nicht mehr vollständig allein bewältigen sondern die Hilfe von Dritten benötigen.
    Typischerweise ist darüber hinaus bei der von Ihnen angesprochenen "gutartigen Altersvergesslichkeit", wie dies der Name schon impliziert, in erster Linie das Gedächtnis betroffen, während für die Erfüllung der Kriterien zum Vorliegen einer Demenz per definitionem mehrere Bereiche der höheren Hirnleistung betroffen sein müssen. Bei einer Alzheimer-Krankheit, die Sie befürchten, wäre zudem ein kontinuierliches Fortschreiten über einen längeren Zeitraum zu erwarten, wenn es auch zu einer vorübergehenden Stabilisierung für wenige Monate kommen kann.
    Ich empfehle Ihrer Mutter, auch wenn kein dementielles Syndrom vorliegt, in regelmäßigen Abständen Kontrolluntersuchungen bei Ihrer Neurologin vornehmen zu lassen, da Ihr individuelles Risiko durch das Vorkommen dieser Erkrankung bei den Brüdern und die leichte Beeinträchtigung bei Ihr selbst erhöht ist. Auf diese Weise wird vermieden, daß eine medikamentöse Behandlung, sollte es doch einmal zu einer Konversion kommen, erst spät einsetzt.

    Mit freundlichen Grüssen,

    Spruth

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