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Verlauf der Demenz

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  • Verlauf der Demenz

    Sehr geehrter Herr Spruth,

    bei meinem Vater wurde 2001 eine Lewy-Körperchen-
    Demenz diagnostiziert.
    Der Verlauf der Krankheit erscheint uns extrem
    schnell, da er zwischenzeitlich u.a. an Inkontinenz und starker Verwirrtheit leidet, mitunter ist er auch aggressiv, was uns sehr verunsichert (als gesunder Mensch gehörte dies überhaupt nicht zu seinem Charakter). Seit einer
    Woche hat die Verwirrtheit nun deutlich zu-, die körperliche Mobilität dagegen stark abgenommen.
    Müssen wir davon ausgehen, daß er sich nun schon im Endstadium befindet.
    Und letzte Frage: Der oben beschriebene Abbau letzte Woche hat mit einem aggressiven Anfall begonnen, bei dem er meiner Mutter mit einem Messer gedroht hat - halten Sie diesen Vorfall für
    so ernst zu nehmen, daß eine häusliche Pflege mit Blick auf meine Mutter nicht mehr zu verantworten ist, oder muss man bei Demenzkranken einfach mit solchen Vorfällen leben ?


  • RE: Verlauf der Demenz


    Sehr geehrte(r) siro,

    die Beurteilung des Demenzstadiums sowie eine Verlaufsprognose über das Internet, ohne den Patienten selbst gesehen zu haben, ist nicht möglich und wäre zudem verantwortungslos. Desweiteren zeichnet sich gerade der Verlauf der Lewy-Body-Demenz (LBD) durch starke Schwankungen aus. Bitte haben Sie daher Verständnis dafür, daß ich mich zur ersten Frage nicht äußern kann.
    Was den Vorfall mit der körperlichen Bedrohung Ihrer Mutter angeht, so ist es ebenfalls schwierig, die Wahrscheinlichkeit der Wiederholung nach einem einmaligen Ereignis abzuschätzen, grundsätzlich muß aber damit gerechtet werden. Ein Problem könnte dadurch entstehen, dass die Medikamente, die man häufig zur Behandlung derartiger fremdaggressiver Tendenzen einsetzt, von Patienten mit einer LBD oft nicht vertragen werden.
    Da ich Ihren Vater nicht kenne und derartig weitreichende Entscheidungen bzw. Einschätzungen nicht über das Internet vorgenommen werden können und sollten empfehle ich Ihnen, die angesprochenen Punkte mit dem behandelnden Neurologen bzw. (Geronto-)Psychiater zu besprechen.

    Mit freundlichen Grüßen,

    Spruth

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