Demenz-Verdacht und Verweigerung der Diagnose : ein echtes Dilema

[Kreutzberg]

Sehr geehrte Forenteilnehmer,

... wenn bei einem geliebten Familien-Mitglied der Verdacht auf Alzheimer bzw. Demenz besteht und dieser sich weigert eine CT-Aufnahme in der Klinik durchführen zu lassen kann man erst einmal nichts machen. Da mit Überzeugungsarbeit ran gehen ist zwangsläufig hier eine Hercules-Aufgabe. Für mich stellen sich aus dieser Situation folgende Folge-Fragen :

a) Ist der Krankheitsverlauf im Falle einer tatsächlichen Demenz-Erkrankung mit und ohne Medikation ähnlich. Eine Krankenschwester erklärte mir einmal, dass der Unterschied in der Krankheitsentwicklung relativ überschaubar ist. Also könnte man ja folgerichtig auch auf die CT im Falle einer Patientenverweigerung verzichten.

b) Wäre es eine Überlegung wert den Hausarzt zu bitten den Patienten zu überreden eine CT durchführen zu lassen ?!
Schließlich besitzt er die erforderliche Autorität welche die Familien-Mitglieder sicherlich nicht zwingender Maßen haben.

[Tired]

Re: Demenz-Verdacht und Verweigerung der Diagnose : ein echtes Dilema

Ich denke bei Demenz ist es in den meisten Fällen nicht so wichtig eine Diagnose zu haben wie bei Alzheimer, aber es gibt ja viele Formen der Demenz und hier ist kein Fachmann der das beurteilen kann.
Es kann aber auch was ganz anderes sein, z.B. zu wenig Trinken.
Eine Untersuchung und Blutbild beim HA wäre sicher nicht verkehrt, auch ok wäre wenn du ihn auf die Auffälligkeiten hinweist, am besten mit Einverständnis des Patienten, ansonsten müsste das hinter seinem Rücke sein und da muss man abwägen ob es ok ist und ob man damit Leben kann wenn es raus kommt.
Die Frage ist auch wie alt die Person ist, ab einem bestimmten Alter muss man abwägen ob es Sinn macht sie zu einem CT/MRT zu nötigen, oder eben nicht.

Meine Eltern sind beide dement würde ich sagen, für beide ist eine dahingehende Untersuchung kein Thema, kann mir auch vorstellen dass da der negative Einfluss der Diagnose mehr wiegt als die unbehandelte Erkrankung.
Jedenfalls denken beide nicht über solch eine Untersuchung nach, beide sind aber auch erwachsen und auch wenn sie das auf diese Weise verdrängen wissen sie selber genau dass da was nicht stimmt und merkbar schlimmer wird.
Da sie das wissen und auch erwachsen sind, ist es in meinen Augen deren Entscheidung, ich persönlich werde mich da sicher nicht einmischen, vor allem weil ich denke dass es das alles nur verschlimmert anstatt irgendwie zu helfen, eben durch die totale Gewissheit ists vorbei mit verdrängen und einer leisen Hoffnung doch was anderes zu haben.

Ich würde sagen, wenn dein Angehöriger noch Entscheidungen trifft und treffen kann und schon recht betagt ist, dann mach den Vorschlag das untersuchen zu lassen, oder zumindest einen Check-Up beim HA zu machen, aber akzeptiere seine Entscheidung auch wenn das heißt dass er dem Demenzverdacht nicht weiter nachgehen möchte.
Du selber kannst dich bei einem Arzt, vielleicht deinem Hausarzt oder noch besser Neurologen, informieren wie das ist mit den Behandlungsmöglichkeiten und bei Personen in dem Alter der betroffenen Person, vielleicht erledigt sich das Thema dann von selber ob ein CT nötig ist oder nicht, entscheiden wird es ohnehin die betroffene Person alleine und Druck ausüben könnte zu schlimmeren Problemen zwischen euch führen, so dass am Ende gar nichts gewonnen ist, weder mit Untersuchungen, noch mit Therapie und das Verhältnis wird unnötig belastet.

Es hilft also nur drauf hinweisen und gut ist, wie gesagt schauen ob genug getrunken wird und als Kompromissvorschlag einen Check-Up, da es ja auch noch andere Möglichkeiten gibt.
Wie sieht es denn neben dem Trinken mit Medikamenten aus, werden da welche genommen?