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Alzheimer Wortfindungsstörungen oder andere Ursache

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  • Alzheimer Wortfindungsstörungen oder andere Ursache



    Mein Vater ist 78, hat Diabetes Typ 2, behandelt mit Komboglyze.

    Seit kurzer Zeit, ca einem Monat, verwechselt er Begriffe. Statt zu fragen, wo ist denn mein Handy, fragt er wo ist denn mein Feuerzeug. Auch Kleinigkeiten wie den richtigen Knopf an der Fernbedienung muss er ab und zu erfragen, bzw sich rückversichern, dass es der richtige ist. Manchmal hat man das Gefühl er hört nicht richtig zu und er fragt Dinge mehrmals. Ihm ist oftmals kalt, seine Stimme morgens heiser und er hat oft Nacken- und Kopfschmerzen, auch verbunden.mit Schwindel. Ebenfalls leidet er unter Gelenkschmerzen in der Hüfte. Zuletzt wusste er aber nach einem Friseurbesuch nicht, ob er bezahlt hatte oder nicht. Er hat ein hohes Schlafbedürfnis und ist antriebslos.

    Der Alltagskompetenz ist im normalen Maß vorhanden. Er findet sich überall zurecht wo er sich auskennt und schafft es auch sich an unbekannten Orten zu orientieren. Allerdings wirkt er unsicher an fremden Orten (mein subjektiver Eindruck) Uhrzeiten sind kein Problem, das Ablesen der Uhr ebenfalls nicht.

    Insgesamt wirkt er an einigen Dingen desinteressiert und äußert das auch verbal.

    Sein Hausarzt will demnächst seine Schilddrüse untersuchen.

    Ich habe gelesen, dass sich die Symptome, hinsichtlich der geistigen Beeinträchtigungen bei einer Schilddrüsenunterfunktion ähnlich einer Alzheimererkrankung sein können, grade hinsichtlich der Wortfindungsstörungen.

    Kann man abgrenzen, ob eine Alzheimererkrankung vorliegt oder ob die Einschränkungen eine andere Ursache haben? Gibt es sichere Indikatoren?

    Im voraus vielen Dank!


  • Re: Alzheimer Wortfindungsstörungen oder andere Ursache

    Ich habe zwar leider keine Antwort zu meinem letztjährigen Post erhalten, aber trotzdem möchte ich den aktuellen Stand der Geschichte einmal berichten und um Meinungen bitten. Vielleicht gibt es ja Menschen hier, die ähnliches kennen.

    Mein Vater hatte im letzten Jahr Juli einen heftigen gesundheitlichen Einbruch. Es kamen zu den im ersten Post genannten Symptomen noch weitere hinzu. Er legte sich einfach ins Bett und ist nicht mehr aufgestanden, konnte den Urin nicht mehr halten und hatte Halluzinationen. Behandlungsversuche des Hausarztes blieben ohne Erfolg. Es hatte den Anschein, als ob er sich vollkommen aus dem Leben zurückgezogen hätte.
    Anfang September habe ich ihn dann mit einem Rettungswagen in das örtliche Krankenhaus bringen lassen.
    Diagnose: Nierenversagen aufgrund vergrößerter Prostata und damit verbundenem Urinrückstau, schwere Urämie. Bei der Einlieferung lag er nur noch mit dem Kopf nach hinten und hatte Schluckauf.

    Körperlich hatte er ziemlich abgebaut. Hinzu kam eine Exsikose, Harnwegsinfekt und Fieber. Im Krankenhaus bekam er dann ein Delir / Durchgangssyndrom. Nach Normalisierung der Nierenfunktion (Nieren funktionieren wieder einwandfrei) wurde auch ein CT des Schädels angefertigt. Hierbei stellte sich heraus, dass er zwar eine deutliche innere und äußere Atrophie hat, dies aber nach Aussage des Arztes altersgerecht sei (Er musste noch einmal im letzten Jahr ins Krankenhaus, auch dort, sagte ein Arzt, dass die Veränderungen altersgerecht seien im Gehirn).

    Insgesamt musste er seitdem dreimal ins Krankenhaus. Jedes mal erlitt er ein Deli und wurde mit Melparon ruhig gestellt. Zu Hause hatte er heftige Panikattacken und Angstzustände.
    Um das die Geschichte abzukürzen:
    Während der ganzen Zeit haben ihn zwei Psychologen begutachtete. Der eine erkannte das Delir, ein anderer sagte, es läge eine beginnende demenzielle Entwicklung vor. Die Diagnose Depression ist aber gesichert.

    Seit mein Vater wieder zu Hause ist, erholt er sich zunehmend. Das einzige Medikament, welches er nimmt ist Setralin 100mg am Tag. Er lernt mithilfe der Physiotherapeutin wieder laufen und soll in ein paar Wochen die Prostata operiert bekommen, damit er den Bauchdeckenkatheter los wird.
    Aktuell sind noch folgende Symptome vorhhanden bei ihm:

    - nervöse Zustände, die in Panikattacken münden können (wird aber seit Sertralin weniger)
    - Müdigkeitsattacken, die zu verwirrten/nervösen Zuständen führen können (stundenweise denkt er, er sei nicht in seiner Heimatstadt, sondern in einer anderen Stadt, ist aber ansonsten voll orientiert)
    -Hochschrecken aus dem Schlaf mit Albträumen (wird auch weniger)
    - Unkonzentriert, aber Kurzzeitgedächtnis weitestgehend intakt, eher Ausfälle im Langzeitgedächtnis. Filme sind zum Beispiel vollkommen ausgelöscht, er kennt aber die Schauspieler
    - psychomotorische Verlangsamung
    - zumeist ausgeprägte Morgenschläfrigkeit

    Das Sertralin nimmt er jetzt seit 8 Wochen und seitdem ist es bei ihm (bis auf die obigen Symptome) erheblich besser geworden. Der Hausarzt sagt, er tippt auf eine psychische Reaktion auf die Leidenszeit und will mit Sertralin weiter behandeln.
    Das Pflegepersonal in den Krankenhäusern hat durchweg gesagt, dass eine Demenz bei ihm nicht zu erkennen sei und es ihm mit zunehmender körperlicher Besserung auch psychisch besser gehen wird. Der Hausarzt sagte auch, dass das Delir / Durchgangssynsrom einige Monate nachwirken kann.

    MIttlerweile lacht er auch wieder bei Filmen und liest Zeitung; man merkt ihm aber deutlich an, dass er psychisch noch nicht auf der Höhe ist.

    Hat jemand bezüglich der Symptome Erfahrungen bwz. mit den Nachwirkungen eines Delirs?

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