nun melde ich mich mal endlich wieder. Ihr habt ein Recht, darauf zu erfahren, wie es mit meiner Mutter weiter gegangen ist, nachdem ich sie ins Heim bringen musste. Sie war nun nicht viele Wochen da und ist Ende März dann ganz plötzlich nach dem Mittagessen an Herzversagen gestorben. Sie hatte fast jeden Tag Besuch und wir haben mit allen Kräften versucht, ihre "Lebensqualität" zu erhalten, trotzdem war es natürlich mit Unannehmlichkeiten verbunden.
Ich glaube, sie konnte/musste dort nun loslassen, hat gemerkt, dass sie nichts mehr machen musste und fühlte sich vielleicht auch - leider - in diesem Leben nicht mehr gebraucht.
Ich weiß es nicht. Sie dachte, dass sie zu Hause wäre und hat sich nur gewundert, dass so viele Leute bei Ihr wohnten. Auch mich hat sie nicht mehr immer erkannt.
Sie hat sich ähnlich wie zu Hause verhalten und ständig gefragt, was sie machen müsse.
Natürlich haben dann der Stress, dass sie sich in den dortigen Rythmus einfügen musste und auch die Medikamente (die sie ja zu Hause nicht bekam) an ihren Kräften gezehrt.
Ich tröste mich, dass wir Menschen nicht Herr über Leben und Tod sind (auch wenn wir das manchmal meinen, oder es so aussieht). Ich vertraue, dass der Zeitpunkt richtig war. Es war ein gnädiger Tod für sie, weil sie nicht bettlägerig geworden ist.
Die Traurigkeit kommt noch häufig, vielleicht ist auch ein wenig die Trauer dabei, dass ich sie in den letzten Lebensjahren nicht mehr als den Menschen erleben durfte, der sie mal war. Aber es ist wie es ist. Die vielen Jahre, die sie trotz ihrer Demenz mit mir zu Hause verbracht hat, waren sehr wertvoll und ich bin ihr dafür dankbar.
Rückblickend möchte ich Euch mitgeben: Nehmt ruhige Momente des Zusammenseins mit Euren Lieben ganz bewusst wahr und lasst es sie einfach spüren, dass ihr zu ihnen steht, so, wie es in Euren Kräften steht.
Liebe Grüße,
Eva Franziska
Allen Tapferen hier wünsche ich viel Kraft und hoffe, das ein oder andere Mal noch einen Rat geben zu können, doch ich brauchte auch zunächst Abstand.
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