Mein Vater ist 94, vollständig blind, fast taub und schwer dement.
Da er fast keine inputs hat, verfällt er zusehend, ist aber, ruhig, dankbar für alles und in keiner Form mißtrauisch oder ungeduldig. Er ist vor knapp 5 Jahrenin diesem Zustand in ein Senoirenheim gezogen, konnte aber noch ca. 8% sehen und verstand, wenn man etwas von ihm wollte, z.B. aufstehen, Hände ins Waschbecken legen usw.
Im Heim war jetzt 3 Wochen Quarantäne wegen Noro-Virus, ich konnte nicht zu ihm und er hat unheimlich abgebaut, er war auch von der Krankheit betroffen.
Ich gehe täglich zum Abendessen hin, um ihn zu füttern. Wenn er unter Zeitdruck beim Personal zu wenig ißt und trinkt, wird er früh zu zeitig munter. Jetzt hat er viel verlernt während der Quarantäne, er war auch selbst betroffen und hat möglicherweise mehr getrunken als gegessen.
Folgendes neues Problem:
Solange er richtig Hunger hat und das Essen beim Füttern am Mund spürt, macht er den Mund auf und man kann füttern. Nach wenigen Löffeln muß man ihm laut zurufen, den Mund aufzumachen, das funktioniert 4-5 mal. Darauf ruft er selbst laut "Mund auf", wenn man ihn augefordert hat, den Mund zu öffen, kneift aber sofort die Lippen fest zusammen und der Rest bleibt auf dem Teller oder in der Tasse, ich habe keine Chance.
Ähnlich ist beim Aufstehen aus dem Rollstuhl oder Wäschewechsel, er wiederholt "Aufstehen" und preßt sich in den Sitz. Beim "Pullover ausziehen" wiederholt er "Arme hoch" und preßt die Ellenbogen an den Körper. Das macht er nicht trotzig oder widerspenstig, sondern weil ers nicht umsetzen kann. Wenn er ins Bett gelegt wird und im eine gute Ruhe gewünscht wird, preßt er die Arme und Beine in die Matratze, zackig wie beim Militär. Dazu kommt, daß er auch im Stzen nach wenigen Minuten einschläft und er dann übers Hören fast nicht erreichbar ist.
Kann sich hier nochmal eine Verbesserung ergeben, und wie (Training, Medikamente), oder werde ich mich damit abfinden müssen, daß er zu wenig ißt und trinkt und dadurch noch schneller abbaut. Die Probleme beim Essen hat er auch bei seinen Lieblingsspeisen, die ich ihm mitbringe, am Geschmack liegt es nicht.
Kann mir bitte jemand seine Erfahrungen mit solch einer Situation mitteilen?
Und wie teilt der Körper mit, wenn er keine Nahrungsaufnahme mehr will, ist er eventuell bereits in dieser Situation?
Mit freundlichem Gruß, die Oolong.
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