ich bin zur Zeit so am Boden, dass ich einfach mal einen Hilferuf starten muss. Bisher habe ich ein gutes Miteinander mit meiner Mutter, deren Demenz seit 2009 immer ausgeprägter wird, aufrecht erhalten können und nur ganz selten war ich so verzweifelt, dass ich aufgeben wollte. Aber inzwischen sind ihre Fragen und ihre Forderung nach Aufmerksamkeit so umfangreich geworden, dass ich nur noch mit Herzrasen auf die nächste Frage warte.
Sagt mal, kann es vielleicht sein, dass das Wetter uns auch alle verrückt macht? Ich glaube, meine Mutter hatte letzte Nacht einen Schub. Ich fürchte mich nur noch vor der Nacht und kann keinen klaren Gedanken mehr fassen.
Die verzweifelte Situation führt immerhin dazu, dass ich mehr Hilfen zulasse. Allerdings wird die Finanzierung immer schwieriger. Wie sieht es mit Pflegestufe 3 aus, hat das jemand durchbekommen, auch wenn der Patient noch nicht bis zur Halskrause gewindelt werden musste? Nachts geht es am laufenden Band, ich schlafe oft nur gefühlte 2 Stunden am Stück. Reicht das aus für Höherstufung?
Was mich am meisten traurig macht ist, dass ich spüre, wie sich in mir Widerwille aufbauen will. Ich habe kaum Kraft, dem die Liebe entgegen zu setzen.
Trostsuchende Grüße von
Eva Franziska
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Mein Steckbrief (Stand Mai 2013): Mutter, 89, betreut von mir (Tochter), gefühlte 156 Jahre alt, selbstständig. Keine weiteren Verwandten; Wohnen im selben Haus; Schweregrad: Ende mittleres Stadium oder jetzt Anfang letztes Stadium; Verstärkte Auffälligkeiten seit zirka 2006 nach Narkose wegen Arm-OP. Therapie nach Diagnose seit August 2009: Citalopram 20mg, Aricept 5mg (3 Jahre bekommen, dann abgesetzt um das Herz zu schonen), 1x/Woche Krankengymnastik (Hausbesuch) wegen Gang-Ataxie; 1x/Woche tiergestützte Ergotherapie mit Hirnleistungstraining; 1x/Woche Begeitung bei kurzen Spaziergängen mit Gesprächaustausch und anschließendem Singen, oder einfache Gymnastikübungen).
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