#}
  • Sie können sich hier registrieren, um Beiträge zu schreiben. Registrierte Nutzer können sich oben rechts anmelden.

Launischer Psychoterror von (dementer?) Mutter

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • Launischer Psychoterror von (dementer?) Mutter

    Hallo, Zusammen !

    Ich bin 48 Jahre alt und meine Mutter 80 Jahre alt.
    Wir leben aber (Gott sei Dank) nicht (mehr) zusammen, aber es gibt ja leider immer noch das Telefon.
    Aus beruflichen Gründen wohne ich weiter weg.
    Durch seit der Geburt bestehenden gesundheitlichen Beeinträchtigungen als auch seit dem 30. Lebensjahr bestehenden konkreten Erkrankung, die medikamentös behandelt werden muss, haben meine Mutter und ich ein sehr, sehr enges Verhältnis.
    Ich habe noch einen älteren Bruder und eine ältere Schwester sowie eine jüngere Schwester.
    Zudem hatten wir wegen meinem Vater eine sehr, sehr schwere Kindheit und Jugend, von der vor allem wir drei Mädchen sehr schwer traumatisiert sind.
    Aber trotzdem nehmen wir alle am Leben teil und sind alle Vier berufstätig.
    Unser Vater ist 1989 gestorben.
    Es war eine Erlösung.
    Bis vor wenigen Jahren bin ich noch wöchentlich zu meiner Mutter gefahren.
    Ich arbeite 4 volle Tage und habe den Freitag frei.
    Ich bin Verwaltungsangestellte im öffentlichen Dienst und 60 % schwerbehindert aufgrund einer anfallsfreien Epilepsie.
    Aus Verantwortung und Gewissensgründen bin ich jahrelang wöchentlich, noch am Donnerstag, zu meiner Mutter gefahren ohne zu merken/merken zu wollen, dass dies meiner Gesundheit nicht gut tat.
    Die beruflichen Anforderungen sind inzwischen gestiegen und ich bin älter geworden.
    Ich will es immer allen Recht machen, was diejenigen aber nicht merken, sondern es verursacht anstatt Lob, immer nur Kritik.
    2005 ist dann mein Elternhaus verkauft worden, in dem meine Mutter und ich bis dahin gewohnt hatten. Ein schönes Anwesen mit einem schönen Garten in ruhiger Lage.
    Bis meine Mutter dann in eine gekaufte Eigentumswohnung ziehen konnte, dauerte es noch eine Zeit, weshalb sie dann übergangsmäßig in einer Ferienwohnung lebte und ich damals ja Gott sei Dank schon meine Wohnung hatte. "Da" habe ich dann endlich gemerkt, was ich mir all die Jahre gesundheitlich zugemutet bzw. angetan habe, indem ich wöchentlich zu meiner Mutter gefahren bin, denn es stellte sich heraus, dass ich mich doch ganz wohl in meiner Wohnung fühlte und der Druck nicht mehr da war.
    Der psychische Gesundheitszustand meiner Mutter hat sich inzwischen aber sehr verschlechtert. Mir gegenüber kann sie auf einmal sehr, sehr launisch bis aggressiv sein. Beschimpft mich. Macht mir Vorwürfe. "Sie hat früher all meine Launen durchgehen lassen, waas ein Fehler war, weshalb sie nun andere Seiten aufzieht". Das empfinde ich als eine Drohung. "Sie will mir nicht mehr nur Honig ums Maul schmieren", weshalb es oft schnell zu unschönen Szenen zwischen uns kommt, wenn ich sie dann besuche. "Ich bin zu negativ" - "Mit mir könne man nicht zusammen leben". So reagiert sie, wenn wiederum ich ihr deutlich mache, dass ich nicht mehr das handliche liebe Kind bin, was sie jahrzehntelang gewöhnt ist. Ich provoziere sie nicht absichtlich. Sie behandelt mich ständig von oben herab und will mir vermeintlich wohl meinende Dinge sagen, die wichtig für mein Leben sind. Ich habe eine Initiative gegründet (übers Internet) und dadurch sehr, sehr viele Freundschaft gewinnen können. Manchmal sehen wir uns auch persönlich.
    Ich habe jahrzehntelang ein Leben im Dunkel gelebt umrahmt von einer Familie, von der man nur depressiv werden kann. Diese Initiative und die Freundschaften sind für mich ein Leben der ganz neuen, anderen und vor allem wohltuenden Art.
    Aufgrund meiner gesundheitlichen Beeinträchtigungen musste ich mir jahrzehntelang anhören, dass ich nichts kann, was zu einem entsprechenden Selbstbewusstsein geführt hat. Meine beiden Schwestern sind beide Therapeutinnen und sehen mich nur als therapiebedürftig an, obwohl doch mit meinem Leben alles in Ordnung ist. Ich werde bei familiären Zusammenkünften entsprechend, je nach Laune der Ausfühernden, bevormundet. Von meinen Schwestern und von meiner Mutter.
    Im vergangenen Jahr hat meine Mutter ihr erstes künstliches Kniegelenk bekommen. In zwei Wochen kommt das zweite dran.
    Mir drängt sie oft Gespräche auf, die sehr hart sind, weil es ihr psychisch dann nicht gut geht und sie diese "Gespräche" dann dazu nutzt, um ihren Frust bei mir abzulassen. Da ich in meinem Leben nicht viel erreicht habe außer Krankheiten zu sammeln (die Epilepsie ist nicht das Einzige), hat sie mir gegenüber keinen Respekt, sodass sie mir gegenüber ganz hemmungslos ihren Frust los lassen kann. Inzwischen biete ich ihr aber auch Paroli. Ich rege mich dann nur sehr schnell auf, weshalb es mir dann sehr schlecht geht. Meine Mutter meint außerdem, dass ich meine Wohnung nicht genug pflegen würde und hat mir schon mal mit dem Vermieter gedroht. Meine Mutter meint, ich würde die Pflege meiner Wäsche vernachlässigen und nicht jeden Tag die Unterhose wechseln. Als ich sie letztes Jahr in der Reha besucht habe, empfing sie mich mit den Worten: "Deine Jacke stinkt". Meine Geschwister hätte sie so nicht empfangen.
    Meine Mutter fleht mich in diesen sehr heftig verlaufenden Gesprächen dann immer an, doch mehr Kontakt mit der Familie zu halten. Für meine Mutter ist die Familie inzwischen etwas Heiliges. Sie bezeichnet es zudem als einen zu abrupten Schnitt, dass ich auf einmal den Kontakt so abgebrochen habe. Ja, mein Gott noch mal. Ich wurde jahrzehntelang nur bevormundet und kritisiert, was immer noch der Fall ist, wenn man sich mal in der "glücklichen" Familie trifft. Meine Mutter kann/will das aber nicht mehr so sehen, DA ICH JA ZU NEGATIV BIN GEGENÜBER ALLEM, was aus der Familie bin. Vorhin hat meine Mutter angerufen und mir wieder so ne unschöne Szene aufgezwungen, weil es ihr psychisch nicht gut ging, was ich sofort gemerkt habe. "Die Familie", "Die Familie". Für meine Mutter zählt nur "die Familie". Inzwischen kann sie sich zwar einigermaßen zusammen reissen in Bezug auf Gespräche dieser Art, die wir schon mal häufiger hatten. Aber wenn es aus ihr heraus bricht, dann ist es so erniedrigend und demütigend. Und ich kann meiner Mutter nicht mal helfen. Mit meinen Geschwistern habe ich vorsichtig entsprechende Gespräche versucht, aber die wollen nichts damit zu tun haben.
    Jahre-/Jahrzehntelang ist auf mich Druck ausgeübt worden, dass ich doch selbstständiger werden sollte, vor allem auch in der Freizeit. Nun habe ich mich so entwickelt und es ist auch falsch. Ich kann diese Betütelung einfach nicht haben. Da sehe ich rot. Für meine Mutter bedeutet die Familie ungeheuer viel und ihr geht es nur gut, wenn es ihren Kindern auch gut geht. Sie klammert sich in einem Maße daran, was ich wiederum für nicht normal finde. Und ich will einfach nur meine Ruhe haben, weil es im Kreise der Familie immer nur um langweiliges Zeugs geht, was sich gerade in einem Dorf tut oder sonst was oder man will mich wieder nur bevormunden, woran ich ersticke. Und meine eigene Meinung darf ich auch nicht sagen.
    Da ich selber in fachärztlicher neurologischer Behandlung bin, habe ich mich in meiner Verzweiflung diesbezüglich an meinen Arzt gewandt, der meint, dass es sich bei dem auffälligen Verhalten meiner Mutter um eine beginnende Alzheimer Demenz handelt. Aber ich werde das in meiner Familie nicht ansprechen. Als ich vor Jahren schon mal Probleme mit meiner Mutter hatte und dieses im Kreise meiner lieben Geschwister angesprochen hatte, ist da raus ein fürchterliches Drama geworden, in dessen Verlauf ich von meiner älteren Schwester regelrechte Drohbriefe bekam, weil es ihr gerade nicht gut ging aufgrund der Traumatisierung durch unseren Vater. Inzwischen behandelt meine ältere Schwester als Musiktherapeutin selbst Demenz Kranke in Altenheimen und ihr kann daher das diesbezüglich veränderte Verhalten unserer Mutter nicht entgegangen sein, da meine ältere Schwester gelegentlich zu Besuch da ist. Meine Schwestern benutzen Kranke in der Familie aber hauptsächlich nur zu berufl. Forschungszwecken und nicht, um ihnen selbst zu helfen.
    Ich weiß, dass mir niemand wirklich helfen kann und dass ich das schwierige Verhalten meiner Mutter weiterhin so ertragen muss. Es ist nur so, dass ich in meinem Leben nie auf der Sonnenseite stand. Meine neuen Freundschaften und die Initiative (für eine Person des öffentl. Lebens) haben aus mir einen neuen und gegensätzlichen Menschen gemacht. Da bin ich ein ganz anderer Mensch. Meine jüngere Schwester wirft mir vor, dass ich mich von der Familie abkappseln würde. Meine Mutter möchte gerne regelmäßige Kontakte. Sieht aber nicht, will nicht sehen, dass ihr Verhalten für andere zunehmend eine Belastung geworden ist.
    Vielen Dank für Euer Zuhören und für eventuelle Antworten. Herzliche Grüße, Engelfrau64


  • Re: Launischer Psychoterror von (dementer?) Mutter


    Liebe Engelfrau64,

    ich denke, es ist nicht möglich aufgrund Ihrer Beschreibungen so auf die Ferne etwas zu der Vermutung der Alzheimer Demenz bei Ihrer Mutter zu sagen.

    Hier auf der onmeda-Seite sind die Symptome aufgelistet:
    Onmeda.de/krankheiten/alzheimer-symptome-1474-5.html#symptome

    Ein markanter Unterschied zu einer normalen Altersdemenz ist wohl, dass Erlebtes völlig weg ist und auch nicht durch Erinnerungshilfen wieder abrufbar wird. Aber auch Depressionen können sich ähnlich wie eine Demenz äußern. Vielleicht können Sie dem Hausarzt Ihrer Mutter Ihren Eindruck einmal schildern.

    Wenn Sie jedoch keinen Weg sehen, dass Thema so anzusprechen, dass es hilfreich ist, bleibt nur die Hoffnung, dass die Schwester vielleicht doch mal aufmerksam wird und etwas unternimmt. Wenn sie vom Fach ist, kann es ihr auf Dauer nicht verborgen bleiben.

    Leider ist es oft gerade im Anfangsstadium schwer, jemandem zu helfen, weil die Betroffenen ihre Defizite versuchen zu überspielen, was ja auch verständlich ist, denn es ist sehr beängstigend, bei sich festzustellen, dass einem das Leben mehr und mehr entgleitet.

    Ich hoffe, Sie finden das richtige Maß an Nähe und Distanz, die Ihnen gut tut und die anderen auch nicht zu sehr ausschließt, denn anscheinend sind Sie der Familie ja wichtig.

    Alles Gute,
    Eva Franziska

    Kommentar


    • Re: Launischer Psychoterror von (dementer?) Mutter


      Liebe Eva Franziska !

      Ichh bin in meiner Familie dahingehend wichtig, dass ich bevorzugt als Frustabbaumittel diene, da man in mir nur den kranken und unfähigen Menschen sieht und in meiner Familie zählt man nur was, wenn man ein Diplom oder einen akademischen Titel hat.

      Erst gestern hat mich meine Mutter wieder in eines der unschönen Telefonate verwickelt, in denen sie mich beschimpft und gleichzeitig weint, weil es ihr dann entsprechend schlecht geht und sie stellt meine mir selbst mühsam angeeigneten Fähigkeiten und Lebenseinstellungen sowie alltäglichen Verrichtungen ständig in Frage, ich mache nur alles falsch, weshalb es dann ständig zum Streit zwiscnen uns kommt.

      Ich wohne weiter weg, bin nach der Arbeit uungeheuer müde und kaputt (leide unter chronischen medikamentösen Nebenwirungen) und fahre nicht Auto.

      Es hat bisher immer nur zum Gegenteil geführt, wenn ich in meiner Familie um Hilfe gebeten habe.

      Und ich habe endlich etwas gefunden, was meinem eigenen Leben auch in meiner Freizeit einen neuen und schönen Lebensinhalt gibt. Meine Familie kann nicht damit umgehen, dass sich andere Menschen für mich interessieren und mir auch noch ihre Freundschaft schenken. Man möchte mich seitens meiner Familie ständig unter Kontrolle haben.

      Ich wäre an meinem Vater schon beinahe zugrunde gegangen.
      Jetzt ist es meine Mutter, die mich mit in ihren Abgrund zieht.

      Meine Geschwister leben auch alle ihr Leben. Ein schlechtes Gewissen werden sie wohl eher nicht haben. Aber sie werden sich sicher auch sagen, dass sie ihr Leben nicht auf Kosten anderer opfern wollen.

      Gruss, Engelfrau64

      Kommentar


      • Re: Launischer Psychoterror von (dementer?) Mutter


        Hallo,

        auch wenn es schon eine Weile her ist, und Du in der Zwischenzeit schon eine Lösung für Dich gefunden hast...

        Du hast alles Recht der Welt Dein Leben zu Leben....und wenn das bedeuten sollte das Du den Kontakt zu Deiner Familie komplett abbrichst....
        Denn es ist geradezu psychischer Missbrauch wenn Dir immer vorgehalten wird nichts zu sein und nichts zu schaffen..(so in etwa hab ich das aus Deinem Text herausgelesen)
        Es hört sich so an,als ob Du in Deiner Familie die "Sündenbockfunktion" übernimmst.......
        Ich bin in der letzten Zeit auf eine sehr gute Seite gestoßen
        Die Seite ist für Töchter narzistischer Mütter gemacht.
        Auch wenn Du im ersten Moment denken wirst...hä?
        http://www.narzissmus.org/
        Ich hoffe es kann Dich unterstützen.
        Deine Mutter muss Ihre Welt vor Ihrem Ende wohl noch für sich selbst gerade biegen...dadurch werden manche sachen auch sehr seltsam
        Ich finde es sehr gut das Du Dir Hilfe suchst und versuchst für dich eine Lösung zu finden...Mein Respekt

        Liebe Grüße und alles Gute

        Kommentar



        • Re: Launischer Psychoterror von (dementer?) Mutter


          Zitat "Ich hoffe, Sie finden das richtige Maß an Nähe und Distanz, die Ihnen gut tut und die anderen auch nicht zu sehr ausschließt, denn anscheinend sind Sie der Familie ja wichtig."

          Das ist ja ein nettgemeinnter Rat"schlag"....aber irgendwo steckt doch in solchen Formulierungen wie Zitat "die anderen auch nicht zu sehr ausschließt, denn anscheinend sind Sie der Familie ja wichtig" auch immer etwas mit, was man emotionale Erpressung nennen könnte...
          Es ist mit Sicherheit nur gut und auch richtig gemeint, aber das Problem ist bei solchen Formulierungen, dass das schlechte Gewissen wenn man keinen guten Draht zur Familie behält dadurch unterstützt wird...in etwa: weil man der familie anscheinend wichtig ist muss man Kontakt halten.
          Ich sage nein dazu. Es ist schön fürs eigene Seelenheil und das der anderen verzeihen zu können, Verständnis zu haben...
          Aber diese Gefühle müssen echt sein...Und wenn ich mich als Schuhabtreter von meiner eigenen Familie fühle und mir immer gesagt wird das ich ungenügend bin...habe ich als Person alles Recht der Welt zu sagen; Nein, da mache ich nicht mit...nicht auf diese Weise.
          Sehr gut ist es wenn man das in irgeneiner Form den Beteiligten mitteilen kann. Am schönsten in einer friedlichen Form.
          Aber manchmal klappt das nicht...und das sollte man sich selbst verzeihen können. Später wenn man sich beruhigt hat gibt es immer noch die Möglichkeit einen Brief zu schreiben oder nochmal ein Gespräch zu führen.
          Manche werden dann denken...aber die Mutter ist doch schon alt und dann gibt es keine Möglichkeit mehr für eine Versöhnung.

          Es gibt noch einige Möglichkeiten.
          Einen Brief mit ins Grab legen...und in Gedanken mitdemjenigem die Gespräche führen, die es in der Realität nicht mehr geben kann...Dabei kann man um den Verlust der realen Möglichkeit trauern und im Nachhinein Frieden schließen...Und wichtig: Sich das Recht einräumen auch aufgrund der Vergangenheit auch das Recht gehabt zu haben an sich, und vieleicht auch in den Augen einiger nur an sich selbst gedacht zu haben..

          Motto: Wenn Dich kein anderer in den Arm nimmt und tröstet, dann tue es aufjedenfall selbst. Es ist nicht schlimm sich manchmal ganz furchtbar leid zu tun...besser als sich selbst zu hassen...Aus dem Selbstmitleid kann auch sehr viel echtes Mitgefühl für andere erwachsen....Und zwar gilt das für alle Personen iin jeder "Position" einer Geschichte.

          so jetzt bin ich sehr viel los geworden. Ich gebe zu, ich bin sehr auf der Seite der Treaderstellerin...

          Kommentar


          • Re: Launischer Psychoterror von (dementer?) Mutter


            Hallo Orakelchen1970,

            meine Betonung lag auf "das richtige Maß an Nähe und Distanz, die IHNEN gut tut". Das kommt natürlich im geschriebenen Wort nicht so gut rüber, wie im gesprochenen Wort.

            Die Emotion kann den Blick schon sehr einengen, deshalb wollte ich auch zur Offenheit Mut machen. Ich selber habe die Erfahrung gemacht, das sehr vieles möglich ist, was ich nieeeeeee für möglich gehalten habe.

            Aber, ganz wie sie sagen, es sollte echt sein. Man muss eine Gemeinsamkeit nicht erzwingen. Da kann es eben auch erst mal besser sein, getrennte Wege zu gehen.

            LG, Eva Franziska

            Kommentar


            • Re: Launischer Psychoterror von (dementer?) Mutter


              Hallo,


              der Zustand hat sich nicht gebessert.
              Meine Mutter ist inzwischen fast dauerhaft sehr aggressiv und vorwurfsvoll zu mir.
              Weil sie nicht damit umgehen kann, dass ich ihre Hilfe nicht mehr brauche.
              Weil sie vor mir keinen Respekt hat.
              Weil ich mein Leben komplett geändert habe und die Familie nicht mehr brauche.
              Ständig beschimpft sie mich.
              Macht mir Vorwürfe.
              Ich würde sie wohl "so" behandeln, weil sie eine alte Frau ist.
              Ich kann doch nicht ohne die Familie leben.
              Aber verheiratet bin ich mit ihr auch nicht.
              Ich bin Single und habe ein Recht, trotz meiner Behinderung, ein Leben in Unabhängigkeit und vollkommener Freiheit zu führen.
              Und ich lebe "so", dass ich niemandem zur Last falle.
              Aber das ist für sie nicht beachtenswert.
              Sie will mich nur unter emotionalem Stress setzen und Schuldgefühle verursachen, um mich damit zu erpressen.
              Hätte ich nicht meine eigene Wohnung und würde ich immer noch so häufig wie früher zu ihr fahren, sie hätte mich vielleicht inzw. auch schon geschlagen.
              Meine Mutter redet fast ständig mit weinerlicher Stimme zu mir, um mich damit noch mehr unter Druck zu setzen.
              Und sie will immer alles wissen.
              Kann sich nicht mit mir freuen.
              Sie muss sich enorm zusammen reißen, um einigermaßen erträglich zu mir zu sein.
              Aber ich merke schnell, wie gespielt und aufgesetzt das dann ist, was mir sehr weh tut.
              Es gibt heftige Auseiinandersetzungen am Telefon mit ihr, wo ich nicht schaffe, sie los zu werden, weil sie so aggressiv und so hartnäckig ist.
              Dabei geht es mir dann gesundheitlich enorm schlecht.
              Herzrasen, Kopfschmerzen.
              Als ich ihr das gesagt habe, konnte sie nichts damit anfangen.
              Sie beschimpft mich auch als Messie, weil ich ihrer Meinung nach meine Wohnung nicht ausreichend reinige.
              Ich habe eine Psychotherapie angefangen.
              Meine Therapeutin meint (auch), ich müsste eigentlich den Kontakt ganz abbrechen.
              Ostern war ich krank, Grippe.
              Ostersonntag wollte meine Mutter mich unbedingt besuchen, um mich aus "meinem Loch" (Wohnung) mal rauszuholen und um essen zu gehen.
              Unabhängig davon, dass es mir gesundheitlich überhaupt nicht gut ging. In solchen Situationen ist es dann so, als würde ich Chinesisch und meine Mutter Schwedisch reden, weil sie so unwahrscheinlich dickköpfig und rechthaberisch ist.
              Es ist für mich ein ständiger Kampf zwischen dem Wunsch nach eigenem Leben in Freiheit und Unabhängigkeit und gegen meine äußerst kontroll- und herrschsüchtige Mutter, die zudem ständig Schuldgefühle in mir verursacht, weil ich sie immer weniger besuche. Auf kurz oder lang wird diese Situation negative gesundheitliche Folgen für mich haben.
              Meine Mutter kann nicht haben, dass ich nicht mache, was sie will.
              Dass ich nicht ständig meine Geschwister anrufe.
              Meine Mutter muss nämlich alle paar Tage immer Kontakt mit ihren 4 Kindern haben, um zu erfahren, wie es ihnen geht.
              Für eine 80-jährige Mutter finde ich dieses Verhalten nicht normal.
              Jede andere 80jährige wäre doch froh, wenn sie Bande ausm Haus hätte und ihre Ruhe.
              Ich habe meiner Mutter schon ständig gesagt, sie soll doch endlich ihr Leben leben, aber nein.
              Sie muss immer einen Grund haben, der aus ihrer Sicht begründet, dass sie sich ständig Sorgen machen muss.
              Ich bin ständig innerlich sehr angespannt und habe Angst, wenn das Telefon klingelt.
              Und ihr Lieblingsspruch ist auch, dass ich ohne ihre Hilfe nichts geworden wäre.
              Das tut besonders weh.
              Vielen Dank für Euer Mitgefühl.


              Liebe Grüße, Engelfrau64

              Kommentar



              • Re: Launischer Psychoterror von (dementer?) Mutter


                [quote Engelfrau64]Ständig beschimpft sie mich. Macht mir Vorwürfe. (...) redet fast ständig mit weinerlicher Stimme zu mir, um mich damit noch mehr unter Druck zu setzen. (...)
                Es gibt heftige Auseiinandersetzungen am Telefon mit ihr, wo ich nicht schaffe, sie los zu werden, weil sie so aggressiv und so hartnäckig ist. Dabei geht es mir dann gesundheitlich enorm schlecht. Herzrasen, Kopfschmerzen. (...)
                Sie beschimpft mich auch als Messie, weil ich ihrer Meinung nach meine Wohnung nicht ausreichend reinige.
                Meine Therapeutin meint (auch), ich müsste eigentlich den Kontakt ganz abbrechen. (....)
                Ich bin ständig innerlich sehr angespannt und habe Angst, wenn das Telefon klingelt.[/quote]

                Das ist ja wohl kein Zustand. Überhaupt NIEMAND hat das Recht, Sie zu belästigen, zu beleidigen, Ihnen ständig Vorhaltungen zu machen usw.
                Dabei ist es auch eher nebensächlich, inwieweit man die betreffende Person als psychisch krank, dement oder was auch immer einschätzt.

                Neudeutsch würde man das Verhalten Ihrer Mutter möglicherweise als "Stalking" bezeichnen:
                http://de.wikipedia.org/wiki/Stalking

                Sie ertragen das jetzt offenbar schon seit Jahren (bzw. ertragen es eigentlich schon lange nicht mehr). Ich würde an Ihrer Stelle schnellstmöglich meine Telefonnummer ändern lassen und die neue Nummer nur Leuten mitteilen, von denen keine Belästigung zu erwarten ist und bei denen Sie einigermaßen sicher sein können, daß die Nr. nicht an Ihre Mutter (oder Geschwister) weitergegeben wird. (Natürlich auch sicherstellen, daß die Nummer nicht bei der Auskunft zu erfragen ist usw.)

                Vielleicht wird sie Ihnen dann irgendwelche Briefe schreiben; aber wie, wann - und ob überhaupt - Sie auf diese reagieren, ist Ihnen ja völlig freigestellt. Können Sie evtl. auch in Ruhe mit Ihrem Therapeuten besprechen.

                Denkbar wäre es noch, daß Ihre Mutter "unangemeldet" (ggfs. mit irgendwelchen Begleitpersonen) an Ihrer Wohnungstür auftaucht. Dann bitte einen kühlen Kopf behalten -- Sie sind keinesfalls verpflichtet, irgendwen in Ihre Wohnung zu lassen.
                http://www.grundrechtefibel.de/unver...t_wohnung.html

                Wenn der- bzw. diejenige(n) partout nicht wieder abziehen will, kann man auch durchaus die Polizei rufen.
                (Natürlich wünsche ich Ihnen nicht, daß es so weit kommt. Aber man sollte innerlich und praktisch auch auf solche Situationen einigermaßen vorbereitet sein.)

                Vielleicht sind auch Seiten wie diese hilfreich:
                http://www.gegenstalking.de
                Ein Forum gibt es dort auch.

                Grüße,
                th.

                Kommentar


                • Re: Launischer Psychoterror von (dementer?) Mutter


                  Hallo Eva Franziska,

                  ...na klar kommt vieles geschrieben anders rüber als es gemeint ist..(8)).genauso wie auch bei gesprochenen Sätzen (besonders am Telefon) und dann liegts ja auch noch am Empfänger (...in dem Fall ich..(8)).) was er daraus macht...und in welcher verfassung der gerade ist um "etwas" daraus zumachen....(8))....(und ich stecke nunmal zur Zeit auch in einer sehr zwiespältigen Situation mit meiner Mutter)....

                  Ich denke auch, Ihre Formulierung war im Grunde nett und mitfühlend gemeint...versucht auch vermittelnd zu wirken...
                  Mach ich auch ganz oft...Und das ist absolut verständlich und auch gut so.
                  Es gibt ja auch nicht nur schwarz oder weiss....nicht nur eine Sicht...

                  Aber im Moment der akuten Belastung, wenn einen die Wut fast überschwemmt gibt es manchmal tatsächlich nur schwarz oder weiss..

                  Liebe Grüße und Alles Gute

                  Kommentar


                  • Re: Launischer Psychoterror von (dementer?) Mutter


                    Hallo Engelfrau,

                    Zitat...."Und ihr Lieblingsspruch ist auch, dass ich ohne ihre Hilfe nichts geworden wäre.
                    Das tut besonders weh."

                    Das kann ich sehr gut verstehen, das das unendlich verletzt...
                    Und durch die Thera werden viele Gefühle warscheinlich ersteinmal noch viel schlimmer.

                    Hier stehen Infos zum Kontaktabbruch oder Nichtabbruch...es gibt da ganz viele Facetten:

                    http://www.narzissmus.org/kontakt-oder-kein-kontakt.php

                    Zumindest habe ich meiner Mutter und mir seit ein paar Wochen eine gewisse friedliche Funkstille gegönnt...
                    Und ich denke das war sehr gut für uns beide...Denn davor war es schon wirklich schrecklich...und für meine Mutter vom Gefühl her warscheinlich noch viel schrecklicher als für mich...
                    Ich sehe das ganze als einen Prozess durch den ich gehen muss, mit all der Wut die ich hab, mit all den anderen Gefühlen...auch den Mitgefühlen...und auch dem Wechsel der Gefühle...

                    Aber Ich habe heute bewußt wieder einige Dinge gemacht die gut für mich sind...und..ja die Welt sieht schon wieder ein kleines bischen anders aus.

                    IAlles Liebe und Gute

                    Kommentar



                    • Re: Launischer Psychoterror von (dementer?) Mutter


                      Ist Ihre Mutter demenzkrank?

                      Dies ist ja ein Forum, das speziell in dieser Hinsicht sich gegenseitig unterstützen will. Wenn zusätzlich zu schon bestehenden Zerrüttungen eine Demenz dazu kommt, ist es besonders schwierig.

                      Da helfen wir gerne, wenn wir können, wobei wir ja nur Gedankenanstöße geben können. Am besten kann einer helfen, der es selbst durchgemacht hat und eine Lösung gefunden hat.
                      Alles andere bleibt eher allgemein und jeder muss schauen, was er davon für sich anwenden kann.

                      LG, Eva Franziska

                      Kommentar


                      • Re: Launischer Psychoterror von (dementer?) Mutter


                        Liebe Leute,

                        was hat das hier mit einem Alzheimer-Forum zu tun ? Auf die Gefahr hin, dass ich jetzt gesteinigt werde, aber diese Beiträge gehören in die Psychotherapie. Wir helfen uns bei Demenzerkrankungen unser Angehörigen.

                        Und liebe Engelfrau, ich habe volles Mitgefühl und Verständnis, aber dies ist nicht unser Thema. Dies alles sollten Sie, wie bereits ganz richtig begonnen, mit Ihrer Therapeutin besprechen und in einem anderen Forum diskutieren. Oder:

                        Hat Ihre Mutter nun eine Demenz ?
                        Was sagt der Hausarzt ?
                        Gibt es eine Überweisung zum Neurologen ?

                        Wir sprechen hier von einem 80-jährigen Menschen mit einer langen Lebensgeschichte, der sicher Angst hat, am Lebensende allein dazustehen, diverse Zimperlein altersbedingt hat und vielleicht auch vergesslich wird. Dies alles bedarf einer gewissen Nachsicht und Mitgefühl. Wollen Sie mit einer 80-jährigen Dame "alte Rechnungen" begleichen oder soll Ihre Mutter einen ruhigen und beschaulichen Lebensabend haben? Auch ohne Demenz ist das für sie gar nicht mehr einfach nachvollziehbar, was Sie von ihr wollen.

                        Und was wollen Sie für sich ? Soll sie Sie mehr lieben und beachten oder wollen Sie in Ruhe gelassen werden. Das ist ja Ihre Entscheidung.

                        Nichts für ungut. Aber ich lese und lese und warte immer auf den Demenzbericht und er kommt nicht.

                        Gruß- Marge

                        Kommentar


                        • Re: Launischer Psychoterror von (dementer?) Mutter


                          an Marge,

                          Bitte mischen Sie sich hier nicht auch noch ein...Verzeihung wenn ich das so sage.
                          Ich bin auf einen schon älteren Tread durch die googlesuchfunktion gestoßen, weil ich zur Zeit ein Problem mit meiner Mutter habe....Engelfrau trifft bei der Neuauflage der zuvor nur sehr kurzen Unterhaltung keine Schuld...
                          Ich denke das man nicht immer alles klar abgrenzen kann.
                          Das sieht man ja auch an den vielen unterschiedlichen Fachärzten...Wo Patienten nicht mehr ganzheitlich behandelt werden.
                          verfolgen sie daher bitte einfach einen anderen Tread mit "Patientenbericht"

                          Vielen Dank und alles gute

                          Kommentar


                          • Re: Launischer Psychoterror von (dementer?) Mutter


                            .Hallo Marge

                            .mein Ton sollte sich nicht hart anhören...aber warscheinlich kam er so rüber.
                            Falls Engelfrau noch Fragen hat und noch einen Patientenbericht oder ähnlich Informationen liefert ist das ja auch etwas ganz anderes.

                            Nur ich bin Schuld (google sei dank) daran das dieser Tread zum Leben erweckt wurde...Darum ging es mir in erster Linie, das klarzustellen
                            Und mir fehlt das ganzheitliche tatsächlich.
                            Den zu einem diagnostiziertem Alzheimer Menschen oder auch bnur verhaltensweisen zeigenden Menschen...gehören eben auch immer die Angehörigen und die Konflikte die dazu gehören...

                            Und da nicht alle so geklärt in Ihrem Inneren sind wie es von unserer Gesellschaft gewünscht wird...kommen da ganz viele Dinge manchmal zum Vorschein...
                            Deswegen gibt es ja auch Foren...weil es Probleme gibt...und man findet nicht immer sofort die richtige Schublade...

                            In meiner Familie gibt es zur Zeit keinen Alzheimer/Demenz Fall mehr, weil sich das vor ein paar Wochen nach einem sehr langem traurigem Weg, in einem tränenreichem,erlösendem, aber auch chaos hinterlassendem Prozess mit dem Tod meines Vaters aufgelößt hat...

                            der Text gefällt mir nun etwas besser (8))

                            ich kenne diese Forum einfach noch nicht...bzw bin mit Foren generell bisher nicht sehr vertraut, von daher hab ich einfach munter geantwortet....

                            LG

                            Kommentar

                            Lädt...
                            X