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Auf den Tod vorbereiten?!

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  • Auf den Tod vorbereiten?!

    Meine Mutter war beim Monatlichen Neurologenbesuch,(sie geht alleine hin,und schildert das "Verhalten" meines Vaters). Der Neurologe hat ihr wohl ziemlich direkt gesagt: "Er ist jetzt jetzt in einem Stadium wo er jeden Tag sterben könnte. Es kann gut sein das sie morgens aufwachen,und er liegt Tod neben ihnen. Meistens bekommen "die" dann eine Lungenentzündung,und dann.....
    Eine ziemlich direkte und "krasse" Ansage finde ich. Muß man das so machen? Ist der Arzt schon so abgestumpft?

    Ich lebe mit meinen Eltern alleine im Haus,getrennte Haushalte. Mein Vater ist 79. Seit 52 Jahren Verheiratet. Seit ca.10 Jahren Alzheimer. Richtig schlimm seit ca 1,5 Jahren. Hat sich sehr schnell,sehr stark verschlechtert.


  • Re: Auf den Tod vorbereiten?!


    Und ich dachte, mich könnte nichts mehr schrecken. Was für ein unsensibler Ignorant. Da kann ich nicht anders als zu wünschen, dass es ihm später ebenso ergeht. So etwas macht mich wirklich wütend. (Vorausgesetzt, Sie nehmen Ihre Mutter sehr wörtlich, denn sie ist sicher ziemlich erschöpft und verzweifelt und wird in eigenen Worten wiedergeben, wie sie es empfunden hat.)

    Und "die" bekommen meist eine Lungenentzündung, weil man beim Essenreichen zu hektisch ist und Essensreste in die Lunge geraten sind, da der Schluckmechanismus nicht mehr sauber funktioniert, und das kommt eher bei einer Heimunterbringung vor und nicht zu Hause.

    Mich wundert auch, dass der Neurologe bei einer so rasanten Verschlechterung den Patienten nicht sehen möchte.

    Kann man sich auf den Tod des liebsten Menschen vorbereiten ? Ich könnte vielleicht Trost finden in einzelnen noch schönen Momenten. Ich möchte rückblickend sagen können, wir haben die Zeit, die uns blieb, wirklich voll ausgeschöpft, wir waren zusammen, der Angehörige hat das gespürt, er hat kein Schmerzen gehabt. Sie beide haben Ihr Bestes schon gegeben und es geht Ihrem Vater in seiner Situation besser als den meisten. Ich wünsche mir jeden Abend, ich könnte meine Mutter mit nach Hause nehmen.

    Sie sind da, das ist das Wichtigste für Ihre Eltern. Viel Mut und viel Kraft.

    Beste Grüße - Marge

    __________________________________________________ __________________
    Mein Steckbrief (Stand Jan 2011): Mutter (83) wurde betreut von Ehemann (83) und mir (Tochter 56), vollzeitberufstätig. Erste Hirnleistungsstörungen diagnostiziert in 1994. Im März 09 als "mittelschwere" Altersdemenz eingestuft. Medikamente in 2009: 1 x wöchentlich Imap-Spritze, morgens und abends eine Piracetam Tablette. Seit Jan 10: Axura 5 mg morgens. Mit Axura deutliche Verbesserung in Wahrnehmung und Wortfindung. Wir werden wieder mit unseren richtigen Namen angesprochen, auch wenn sie nicht weiß, wer wir sind. Sie formuliert ab und zu wieder ganze Sätze, wenn auch kurze. Seit März 10 wieder mehr Stimmungsschwankungen, Weinen, Angst. Es kommen Rückenschmerzen und dadurch eingeschränkte Beweglichkeit hinzu. Ab 23.03. Fentanyl-Pflaster. Am 28.03. 10 Tage Krankenhaus wegen starker Durchfälle. Ab 06.04. auf mehrmaliges Anraten des Neurologen auf die geronto-psych. Abtlg. Dort bekommt sie Solian. Am 20.04.2010 Umzug in ein Seniorenheim. Weiterhin nur Solian (1/2 morgens und abends), nachts Pipamperonsaft (3 ml), sonst keine Medikamente.

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    • Re: Auf den Tod vorbereiten?!


      Lieber Markus,
      es ist wirklich traurig, von einem Arzt, der ja eine Vertrauensperson sein soll, so behandelt zu werden. Es ist sicher nicht bewußt böse gemeint gewesen, man könnte aber vermuten, dass er entweder so ausgepowert ist, dass er nur noch medizinisch denken kann, oder dass er grundsätzlich Menschen so sieht.

      Ich würde diese Ansage aber andererseits als Hinweis nutzen, dass ein Abschied bald kommen kann und tatsächlich versuchen, die Zeit gut zu füllen mit Wesentlichem. Wenn es dann doch nochmals aufwärts geht, was ja auch möglich ist, um so besser.

      Ich wünsche Ihrem Vater, dass er Frieden findet. Ich denke, der Zeitpunkt unseres Sterbens liegt in Gottes Hand und Gott kann Ihrem Vater begegnen, wo wir als Menschen nicht mehr durchdringen können. Ich werde ihn ins Gebet einschließen.

      Viel Kraft für Sie und Ihre Mutter,
      LG, Eva Franziska

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