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Alle sind am Ende - Zwangseinweisung?

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  • Alle sind am Ende - Zwangseinweisung?

    Ich hatte bereits ein Thema eröffnet, als das Alzheimer meines Großvaters noch im Anfangsstadium war. Er hatte mich nicht mehr erkannt und ich wusste nicht, wie ich damit umgehen soll.

    Mittlerweile hat sich die Situation verschlimmert. Mein Großvater merkt sich rein gar nichts mehr - er hat keine Orientierung mehr, verläuft sich, ruft ständig an um immer wieder im 10-Minuten-Takt die gleichen Dinge zu fragen und legt ein dermaßen aggressives Verhalten an den Tag, dass ich vor kurzem bei der Familienfeier getürmt bin. Er schreit, er tritt, er flucht, er ist komplett am verzweifeln. Darüber hinaus verletzt er sich ständig und zerstört mit Absicht Gegenstände, auf die er angewiesen ist (z.B. Hörgerät - er ist fast taub). Vor Kurzem ist er sogar vor den Zug gelaufen und wurde nur um wenige Zentimeter verfehlt, weil er unter dem Schranken durchgekrochen ist und das Gefährt und die schreienden Menschen nicht wahrgenommen hat. Ständig geht er allein ins Krankenhaus, weil er zum Beispiel durch die verstopfte Nase keine Luft bekommt oder er glaubt, die Leute dort könnten ihm sein Hörgerät einstellen. Und das manchmal sogar mehrmals täglich! Kein Arzt nimmt ihn mehr ernst, was im Worst-Case-Scenario einfach fatal wäre, wenn er wirklich mal gesundheitliche Probleme hätte!
    Meine Oma, 84, ist sehr gebrechlich, bricht sich laufend Knochen und landet ständig im Spital, was wohl auf ihren starken Alkoholkonsum zurückzuführen ist. Momentan befindet sie sich wieder im Krankenhaus, da sie (so nimmt man an) psychisch bedingt keine Luft mehr bekam. Ist ja auch eine riesige Belastung für eine so alte Frau. Nun fiel uns auf, dass sie auch schon Wahnvorstellungen hat.
    Es ist einfach zum Verzweifeln. Meine Großeltern sind nicht nur eine Gefahr für sich selbst, sondern auch für die Öffentlichkeit, wenn sie sich draußen bewegen.

    Das größte Problem jedoch ist, dass mein Vater vor 4 Jahren an Alkoholsucht verstorben ist und sich seither meine Mutter rührend um meine Großeltern kümmert. Es geht ihr aber mit dieser VErantwortung immer schlechter - sie ist nervös, hat Magenprobleme und bricht in Tränen aus, weil wieder einmal eine Situation eskaliert ist. Sie hat eigentlich gar kein eigenes Leben mehr, da sie die ganze Freizeit für diesen Tumult opfert. Und nie hört sie auch nur ein "Danke!" dafür..
    Meine Großeltern leben in einem Haus - sogar die Treppen stellen eine große Gefahr da, weil meine Oma ständig stürzt.

    So, dies dazu. Ich mach mir einfach tierische Sorgen um meine Mama, weil sie daran zerbricht. Natürlich auch um meine Großeltern - ich kann den Gedanken nicht ertragen, sie zu verlieren. Es wäre für alle Beteiligten das Beste, sie würden in einem betreuten Heim leben. Dort, wo rund um die Uhr jemand da ist, der sich um sie kümmern kann, sollten sie Hilfe brauchen. Da sie niemals freiwillig gehen würden, kann man durch die unzähligen ärztlichen Atteste eine "Zwangseinweisung" anordnen? Gibt es so etwas? Die nächste Frage betrifft dann natürlich wieder die Kosten - wir können nicht Unmassen an Geld aufbringen. Ich weiß einfach nicht mehr, was ich tun soll -so ist es kein Leben mehr.. für niemanden!

    Danke für eure Hilfe!


  • Re: Alle sind am Ende - Zwangseinweisung?


    Hallo, Fallentear!

    Ich kann nur Laienangaben machen - also Sie müssen es selbst nachprüfen.

    Ohne direkten Anlass wäre eine Einweisung wohl nicht möglich, aber wenn eine aktuelle brisante Situation vorliegt, in der z.B. bei ihrem Großvater die Gefahr der Selbstgefährdung besteht, kann der herbeigerufene Arzt eine vorübergehende Einweisung veranlassen. Von dort aus könnte man dann weitere Hilfsmaßnahmen ins Auge fassen.
    Wenn Ihre Oma ins Krankenhaus kommt, weil sie z.B. gestürzt ist, und es wird deutlich, dass sie nach der Behandlung nicht mehr zu Hause alleine klar kommt, wäre auch zunächst übergangsmäßig ein Heimaufenthalt möglich, wie z.B. eine Kurzzeitpflege in einem Heim, in dem sie dann eventuell auch später bleiben kann.

    Wieso nehmen die Ärzte Ihren Großvater nicht ernst? Wissen sie nicht, dass die Alzheimer-Krankheit diagnostiziert wurde? Da besteht doch dann die Chance und auch die PLICHT, Ihren Großvater zu behandeln. So ist es eigentlich gut, dass er dort ständig hin läuft. Die Ärzte müssen unbedingt einbezogen werden, dann kann sich vielleicht etwas ändern. Die Medikamente können je nach Fall sehr hilfreich sein, man sollte aber nicht zu lange warten damit.

    Eine Heimunterbringung ist nat. kostenintensiv. Eigenes Vermögen, Besitz oder Kinder (sofern sie ein entsprechend hohes Einkommem haben) werden bei der Finanzierung herangezogen - den Restbetrag bezahlt das Sozialamt. Das muss durchgerechnet werden. Eventuell lässt sich mit Pflegestufen und einer 24-Std Betreuung aus Polen das eher bewältigen.

    Hoffe, es findet sich eine Lösung.
    LG, Eva Franziska

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    • Re: Alle sind am Ende - Zwangseinweisung?


      Hallo,

      eine Zwangseinweisung funktioniert leider nur ein
      1.) Selbstgefährdung
      2.) Gefährdung anderer besteht,

      man kann auch den sozialpsychiatrischen Dienst informieren bzw. einschalten. Ich würde auch das Gespräch zum Hausarzt suchen. Auf jeden Fall muss hier was passieren, da ja eine Fremdgefährdung besteht.
      Ich war kurz davor, hatte aber das Glück es doch nicht tun zu müssen, aber wenn es sein muss... Bevor etwas Schlimmes passiert.. .

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