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An Dr. Spruth

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  • An Dr. Spruth

    Lieber Herr Spruth,
    da mein Thema schon 2008 geöffnet wurde und zur besseren Übersicht hier nochmal als neues Thema (ich hoffe das ist ok):

    Lieber Herr Spruth,


    nun ist eine lange Zeit vergangen und ich möchte mich wieder zu Wort melden.


    Seit 1,5 Jahren habe ich meine Mutter in der sog. Gingko-WG untergebracht, in der 8 Personen durch mehrere Alltagsbegleiter und Pflegekräfte 24 Std. betreut werden.
    Das ist alles ganz prima für demente Menschen, aber auch sehr teuer.


    Ich werde immer noch aus der ganzen Sache nicht schlau.


    2007 starb mein Vater, da hatte meine Mutter wohl bereits seit 1-2 Jahren ganz leichte Veränderungen gezeigt, da sie bestimmte Dinge vergaß und Dinge hortete.
    Wir zogen zusammen und der Zustand wurde mit den Jahren immer schlimmer.
    Wir waren in zig Praxen und Kliniken und haben in etwa diese Diagnosen bekommen (um es noch einmal zusammen zu fassen):


    2007 - Pseudo-Demenz (durch Neurologin, EEG unauffällig, Demenz-Test auffällig)


    2008 (Anfang) - CT: unauffällig


    2008 - Liquor-Untersuchung: typisch für Alzheimer (Amyloid, Tau-Protein). CT: leichte Atrophien
    weinerlich, vergesslich, andauernd anziehen, ausziehen, viele Kleiderstücke mehrfach übereinander. Viel im Bett, kein Antrieb.


    2009 - Klinik f. psychische Gesundheit (Asklepios in Langen/Hessen): wieder mal Medikamente eingestellt. MRT: angeblich typisch für "vaskuläre Demenz".
    weinerlich, sehr vergesslich, andauernd anziehen, ausziehen, viele Kleiderstücke mehrfach übereinander. Viel im Bett, kein Antrieb.


    2010 - Einzug in die Demenz-WG. Betreuung durch Neurologin.
    Alzheimer...weinerlich...manchmal aggresiv. Nervös.
    Nach einem halben Jahr angeblich (laut Pflegekräften) in Richtung FTD gehend. Klatscht oft in die Hände redet wirr. Singt.
    Später kurzzeitig sexuelle Übergriffe auf Mitbewohner.
    Neue Medikamente. Alles wieder ok. Erkennt mich immer, auch von Weitem. Hat sich gut an die WG gewöhnt.
    Anfang 2011. Kippt von der Toilette vorne über direkt auf das Gesicht, per Krankenwagen in die Offenbacher Klinik (auf die Neuro-internistische Station).
    Diagnose: Epileptischer Anfall. 1x in der WG (wie beschrieben) 1x kurz nach der Aufnahme in der Klinik.
    Findet es lustig, in der Klinik zu sein. Ist sich des Sturzes icht bewusst. Lacht seit Monaten sehr viel, jetzt noch mehr.
    Bekommt jetzt ein typisches Epilepsie-Mittel. Seitdem kein Anfall mehr.


    Ist insgesamt sehr merkwürdig, wenn ich sie besuche.
    Lacht, klatscht, singt laut, spricht undeutlich (meistens), kann aber antworten (ja/nein).


    Angeblich typisch für FTP (Pick).


    Wenn ich mir diese Sache nun über die letzten 3,5 Jahre anschaue, kommen wir also von der (und das alles jeweils mit bildgebender Diagnostik)


    Pseudo-Demenz
    über
    Alzheimer
    über
    vaskuläre Demenz
    über
    frontotemporale Demenz.


    Sie ist jetzt 64.


    Ich bin ratlos, denn ich weiß nicht, was sie wirklich hat.
    Und ich habe schreckliche Angst, denn wenn sie eine FTD hat (ist das nun eine "erworbene" FTD, war ja vorher angeblich keine), dann erbe ich das doch !!?!?!?
    Ich bin 35 und habe wahnsinnige Angst, daß ich mit Ende 30 ein Pflegefall bin.


    Ihre Schwester hat nichts. Ihre Mutter hatte 85 leichte Altersdemenz (nimmt man an, war etwas vergesslich und hatte Zucker). Ihr Vater hatte mit 93 auch demente Erscheinungen. (Verkalkt, keiner weiß es. Angeblich kein Alzheimer laut Tante).


    Was passiert jetzt mit mir ???


    Ich bin hochgradig fertig...


    Liebe Grüße
    Michael


  • Re: An Dr. Spruth


    Hallo Michael,

    Dr. Spruth ist leider nicht mehr in diesem Forum. Dies auf die Schnelle, damit Sie nicht vergeblich warten.

    Gruß - Marge

    Kommentar


    • Re: An Dr. Spruth


      Hallo, Michael,
      kann ich gut verstehen, dass du Angst hast. Ich habe auch Angst, wenn ich mir die Familiengeschichte mütterlicherseits ansehe: Mutter, Schwestern, Großmutter - alle Demenz. Ich hoffe halt, dass ich eher nach meinem Vater geraten bin, der hatte allerdings Bluthochdruck, Herzinsuffizienz und Schlaganfälle ... auch keine so richtig tolle Aussicht ;-)

      Von der Demenzdiagnostik halte ich nicht viel, was für einen Nutzen hat die? Heilbar ist keine der Formen, hinauszögern funktioniert manchmal.

      Außerdem: nach meiner Erfahrung treten mit dem Fortschreiten der Demenz Symptome auf, die mal in die Richtung deuten und mal in die andere - Phasen mit Aggression, Bewegungsstörungen, Instinktbewegungen, krampfartiges Lachen oder Weinen, epileptiforme oder Parkinson-ähnliche Erscheinungen. Einiges davon sicher auch Nebenwirkungen von Medikamenten. Gerade bei deiner Mutter, die ja jede Menge bekommen hat.

      Also mach dich nicht verrückt, damit schadest du dir nur - keiner weiß, was die Zukunft bringt.

      Ich selbst schwöre auf Homöopathie, das ist nicht jedermanns Sache und ein zerstörtes Hirn kann sie auch nicht heilen, aber mir und meiner Mutter hilft sie.
      Herzlichen Gruß, louisanne

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