Als wir die Wohnung (in der sie 40 Jahre lebte) verliessen, so sagte ich ihr, dass es ja nur für 4 Wochen sei, um sie überhaupt umsiedeln zu können - und das war ja zunächst keine Lüge. Jetzt fühle ich mich aber, als hätte ich sie hinters Licht geführt.
Es gibt aber kein zurück mehr, sie kann nicht mehr alleine wohnen, was sie aber selbst nicht erkennt, auch wenn ich versuche, ihr das begreiflich zu machen.
Je nach Tagesverfassung sagt sie, dass sie bald gerne wieder in ihre Wohnung möchte, wo sie "hingehört", man dürfe einem alten Menschen sowas nicht wegnehmen. Sie fragt, was mit ihren Möbeln ist, und wann der Aufenthalt im Heim nun zuende ist. An einem anderen Tag war sie allerdings auch in dem Glauben, man hätte sie nun endgültig aus ihrer Wohnung rausgeschmissen und ins Heim abgeschoben und die Wohnung gäbe es nicht mehr.
Meine Frage: Um ihr die Möglichkeit zu geben, von ihrer Wohnung "Abschied" zu nehmen - könnte ich meine Mutter bei meinem nächsten Besuch in ihre Wohnung bringen, ihr erklären, dass die nun gekündigt werden muss, und wir jetzt die wichtigsten Sachen mitnehmen - und damit einen klaren Strich ziehen?
Oder ist das riskant, weil sie dann vielleicht dort bleiben will (damit wüsste ich überhaupt nicht umzugehen), oder es sie in ihrem Eingewöhnungsprozess im Heim zurückwirft, das alte Zuhause nochmal gesehen zu haben?
Würde ich ihr mit einem Aufsuchen der Wohnung und Konfrontation der Tatsachen helfen, damit abzuschliessen, oder ist das ohnehin gar nicht denkbar bei jemandem, der an mittelschwerer Demenz leidet?
Ich weiss, dass das vermutlich sehr individuell ist, aber vielleicht hat jemand Erfahrungen oder Tipps - dafür wäre ich sehr dankbar.
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