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Sturzgefahr

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  • Sturzgefahr

    Sturzgefahr

    Hallo liebe Forumsmitglieder,

    ich weiß, wir hatten es schon mehrfach, aber vielleicht gibt es neue Ideen zur Vorbeugung?

    Meine Mutter läuft und läuft - immer noch, jetzt seit ca. 2 Jahren, im Heim auf allen Etagen, inzwischen meistens am Handlauf entlang, aber beim Nesteln an Knöpfen und Taschentüchern oder beim Herumschleppen irgendwelcher Küchengegenstände (Teller, Brotkörbe) natürlich nicht. Sie beginnt dann sofort hin- und her zu wanken und die Knie knicken immer wieder ein. Gehe ich rückwärts und "führe" sie an beiden Händen, läuft sie völlig normal und stramm durch. Draußen sagt sie allerdings nach 20 m, daß sie nicht mehr kann, auch bei der winzigsten Gartenrunde.

    Einen Rollator mitzunehmen, vergißt sie, ist sie auch meist nicht mit einverstanden, weil sie ja noch laufen kann. Hüftprotektoren versuchen wir jetzt tagsüber, entsorgt sie aber zwischendurch immer wieder. Nachts entsorgt sie sowieso alles einmal und zieht sich meist komplett um.

    Die PDL des Seniorenheimes hat mich gestern wiederholt darauf aufmerksam gemacht, dass sie sehr besorgt sind, daß sie stürzt. Da sie mir gleichzeitig die Überweisung zu unserem Neurologen für das neue Quartal gegeben hat, hatte ich den Eindruck sie sagt: "Es geht nicht mehr lange gut, unternimm mal was". Aber das bilde ich mir wahrscheinlich ein. Ich bin ja froh, daß sie sich überhaupt Sorgen machen.

    Allgemeinzustand und Medikamente seit 9 Monaten unverändert, die Stimmungslage auch.

    Da ich den weiteren Verlauf bei den anderen Bewohnern beobachten kann, werde auch ich bald vor der Entscheidung stehen, Beruhigung und/oder Fixierung. Der Gedanke, meine Mutter darf/kann nicht mehr laufen, hat aber immer noch diesen Bewegungs- und Laufdrang, läßt mich nachts nicht schlafen. Eine punktuelle Beschäftigung oder der immer wieder empfohlene "Sparziergang an frischer Luft" sind in diesem Fall ein Witz. Wenn sie nicht abends vor lauter Erschöpfung umfallen würde, würde sie auch nachts laufen, also am liebsten 24 Stunden und mit Eßbarem in der Hand.

    Ich hätte gerne ein Medikament, dass diesen Laufdrang im Zaun hält und keinerlei Nebenwirkungen hat und ihren derzeitigen Zustand physisch und psychisch nicht beeinträchtigt. Ja, ich weiß, ich träume.

    Ich musste es nur loswerden. Wem soll ich es sonst erzählen. Danke für s Zuhören.

    Schönes Wochenende, Gruß – Marge
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    Mein Steckbrief (Stand Apr 2010): Mutter (82) wurde betreut von Ehemann (82) und mir (Tochter 55), vollzeitberufstätig. Erste Hirnleistungsstörungen diagnostiziert in 1994. Im März 09 als "mittelschwere" Altersdemenz eingestuft. Medikamente in 2009: 1 x wöchentlich Imap-Spritze, morgens und abends eine Piracetam Tablette. Seit Jan 10: Axura 5 mg morgens. Mit Axura deutliche Verbesserung in Wahrnehmung und Wortfindung. Wir werden wieder mit unseren richtigen Namen angesprochen, auch wenn sie nicht weiß, wer wir sind. Sie formuliert ab und zu wieder ganze Sätze, wenn auch kurze. Seit März 10 wieder mehr Stimmungsschwankungen, Weinen, Angst. Es kommen Rückenschmerzen und dadurch eingeschränkte Beweglichkeit hinzu. Ab 23.03. Fentanyl-Pflaster. Am 28.03. 10 Tage Krankenhaus wegen starker Durchfälle. Ab 06.04. auf mehrmaliges Anraten des Neurologen auf die geronto-psych. Abtlg. Dort bekommt sie Solian. Am 20.04. Umzug in ein Seniorenheim. Weiterhin nur Solian (1/2 morgens und abends), nachts Pipamperonsaft (3 ml), sonst keine Medikamente.


  • Re: Sturzgefahr


    Hallo Marge09,

    an diesem Problem sollte mehr geforscht werden, da diese Umtriebigkeit ja sehr verbreitet ist.

    Etwas Sicherheit bieten die Hüftschutzhosen zumindest:
    http://www.klf-net.org/FDS/Hueftschu..._Geriatrie.pdf

    Hoffe sehr, es findet sich zumindest ein Kompromiss für Ihre Mutter: Z.B. einen (bezahlten) Begleiter für ein paar Stunden - wäre doch für einen jungen Menschen ein schöner Job. Vielleicht haben andere auch daran interesse und man könnte so jemanden fürs Heim allgemein buchen - weiß nicht, ob ich jetzt zu sehr fantasiere.

    Sonst fällt mir leider zur Zeit auch nichts Hilfreiches ein.

    LG, Eva Franziska




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    Mein Steckbrief (Stand September 2010): Mutter, 86, betreut von mir (Tochter), 52, selbstständig. Keine weiteren Verwandten; Wohnen im selben Haus; Schweregrad: Anfang mittleres Stadium; Verstärkte Auffälligkeiten seit zirka 2006 nach Narkose wegen Arm-OP. Therapie nach Diagnose seit August 2009: Citalopram 20mg, Aricept 5mg, 2x/Woche Krankengymnastik wegen Gang-Ataxie; 1x/Woche tiergestützte Ergotherapie mit Hirnleistungstraining; 1x/Woche Begeitung bei kurzen Spaziergängen mit Gesprächaustausch (diese Dame begeleitet meine Mutter auch zur Physiotherapie und singt oft danach noch mit ihr). Ich versuche hauptsächlich mit Hilfe integrativer Validation (Nicole Richard) die Grundstimmung zu stabilisieren.

    Kommentar


    • Re: Sturzgefahr


      Ah, sorry, lese gerade, Sie haben die Protektoren ja schon probiert. Sind die Weichen nicht in der Hose eingearbeitet, so dass sie diese ja dann nicht entfernen könnte?
      E.F.

      Kommentar


      • Re: Sturzgefahr


        Hallo Eva-Franziska,

        danke für Ihren Kommentar. Ich weiß, daß man hier nicht viel zu sagen kann. Wirklich zum Verzeifeln.

        Wenn Sie mit Weichen diese "Taschen" meinen, wo man die Protektoren reinsteckt... ja, hat sie. Aber sie hat auch 24 Std. Zeit, sich komplett auszuziehen.

        Und meine Befürchtung wurde am Samstag auch schon wahr. Sie ist allerdings "nur" auf ihre Knie gefallen, wie man mir erzählte. Habe in zwei Wochen wieder Neurologen-Termin. Vielleicht gibt s noch einen Tipp von ihm.

        Also, machen wir weiter und nochmals danke.
        Lieben Gruß - Marge.


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        Mein Steckbrief (Stand Apr 2010): Mutter (82) wurde betreut von Ehemann (82) und mir (Tochter 55), vollzeitberufstätig. Erste Hirnleistungsstörungen diagnostiziert in 1994. Im März 09 als "mittelschwere" Altersdemenz eingestuft. Medikamente in 2009: 1 x wöchentlich Imap-Spritze, morgens und abends eine Piracetam Tablette. Seit Jan 10: Axura 5 mg morgens. Mit Axura deutliche Verbesserung in Wahrnehmung und Wortfindung. Wir werden wieder mit unseren richtigen Namen angesprochen, auch wenn sie nicht weiß, wer wir sind. Sie formuliert ab und zu wieder ganze Sätze, wenn auch kurze. Seit März 10 wieder mehr Stimmungsschwankungen, Weinen, Angst. Es kommen Rückenschmerzen und dadurch eingeschränkte Beweglichkeit hinzu. Ab 23.03. Fentanyl-Pflaster. Am 28.03. 10 Tage Krankenhaus wegen starker Durchfälle. Ab 06.04. auf mehrmaliges Anraten des Neurologen auf die geronto-psych. Abtlg. Dort bekommt sie Solian. Am 20.04. Umzug in ein Seniorenheim. Weiterhin nur Solian (1/2 morgens und abends), nachts Pipamperonsaft (3 ml), sonst keine Medikamente.

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        • Re: Sturzgefahr


          Hallo!
          Bei meiner Großmutter (84) fing es genauso an. Es ist ein schleichender Prozess, der fast nicht bis gar nicht besonders bei älteren Menschen zu stoppen ist. Man kann nur den Alltag erleichtern. Bei http://www.martin-elektrotechnik.de gibt es einen Dementenschutz, der den Alltag Demenz erkrankter Menschen erleichtert. Es handelt sich um ein Schutzengelsystem.

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          • Re: Sturzgefahr


            Liebe Marge,
            ein Gedanke kam mir noch: ich lese im Steckbrief nichts von KG oder Ergotherapie. Falls Sie da nichts bekommen, würde ich den Neurologen bedrängen. Schließlich haben die dafür noch ein ganz anderes Budjet. Zumindest bei meiner Mutter kann ich definitiv sehr deutlichen Einfluß im Zusammenspiel mit Denkprozessen und körperlichen Übungen feststellen.
            Kann Ihre Mutter noch einen Luftballon oder Ball fangen, Gleichgewichtsübungen machen? Sicher werden im Heim solche Dinge angeboten, aber eine Einzeltherapie ist noch etwas ganz anderes.
            LG, Eva Franziska





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            Mein Steckbrief (Stand September 2010): Mutter, 86, betreut von mir (Tochter), 52, selbstständig. Keine weiteren Verwandten; Wohnen im selben Haus; Schweregrad: Anfang mittleres Stadium; Verstärkte Auffälligkeiten seit zirka 2006 nach Narkose wegen Arm-OP. Therapie nach Diagnose seit August 2009: Citalopram 20mg, Aricept 5mg, 2x/Woche Krankengymnastik wegen Gang-Ataxie; 1x/Woche tiergestützte Ergotherapie mit Hirnleistungstraining; 1x/Woche Begeitung bei kurzen Spaziergängen mit Gesprächaustausch (diese Dame begeleitet meine Mutter auch zur Physiotherapie und singt oft danach noch mit ihr). Ich versuche hauptsächlich mit Hilfe integrativer Validation (Nicole Richard) die Grundstimmung zu stabilisieren.

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