ich habe mich hier im Forum durch viele Beiträge geklickt und viele gute Beiträge gelesen, daher habe ich mich entschieden auch meinen Fall hier mit zuteilen mit der Hoffnung irgendwie mehr Wissen zu erhalten oder zu mehr Sicherheit zu gelangen.
Meine Mutter leidet schon seit ich klein war an Alkoholismus und schizophrener Psychose. Irgendwann verwandelt sich dies dann ganz langsam in einen mix aus Demenz und Psychose.Wir fanden eine tolle Demenz WG, in der sie nun fast 4 Jahre glücklich lebt. Alles verlief relativ normal, ich meine vom Krankheitsbild her...
Vor 2 Monaten (meine Mutter ist jetzt 69) hatte sie einen Fieberinfekt und musste 4 Tage in ihrem Bett bleiben. Sie bekam Antibiotika. Seit dem will sie nicht mehr laufen, spricht kaum noch, schreit und brüllt Schimpfwörter (wenn das passiert verdreht sie immer so komisch die Augen, schließt sie dann kurz und wird dann wieder ruhig). Wir versuchen immer sie ab und zu zum laufen zu bewegen und mal geht es besser und mal weniger. Es ist eine starke Unsicherheit bei ihr vorhanden.
Wenn wir sie hinlegen schläft sie SOFORT ein und ist ruhig und friedlich, sobald sie wach ist gibt sie hohe Töne von sich und sagt immer "lalla" oder "lalla gut", Lalla-lieb" und andere Kombinationen.
Anfangs dachte ich "Lalla" sei jemand oder etwas aber es scheint alles zu sein. Manchmal erkennt sie mich, manchmal ist es nicht so klar, denn nun brüllt sie auch mich an und sagt mir hässliche Sachen, das hat sie noch nie gemacht. Manchmal ist sie dann ganz plötzlich wieder da und spricht klar und deutlich auch wenn es nur kurz ist oder kann alleine essen und trinken.
Sie bekommt Melperon und Seroquel doch es scheint alles nichts zu helfen. Das Seroquel wird nun raus geschlichen. Der Arzt sagte mir es sei schwer zu erkennen ob diese Veränderung nun ausgelost durch die Psychose ist oder ein Diemenzschub. Diese extreme Veränderung meiner Mutter war für alle unerwartet und ist wohl auch nicht sehr gewöhnlich.
Der Arzt will die ganze zeit so eine art Depospritze verabreichen aber die Nebenwirkungen sind da so schwer zu beurteilen und mit dem Herzfehler den meine Mutter hat macht mir das eher Angst. Schon allein das Melperon macht mir da schwere kopfschmerzen. Wir machen das alles stationär da ich weiß das meine Mutter Angst vor Kankenhäusern hat und es schon sehr oft passiert ist das Mitbewohner der WG nach einem Krankenhausaufenthalt ohne Lebenswillen zurück kamen. Örtliche Veränderungen können extreme Folgen haben.
Die Ansichten des Arztes und die Ansichten des Pflegepersonales gehen extrem auseinander....und das macht mich unsicher was nun das beste für meine Mutter ist. Denn das ist das einzige was mich interesiert.
Der Arzt sagte mir das uns nur bleibt Medikamente auszuprobieren bis etwas wirkt. Ist das so? Kann man nur ausprobieren bis man evtl. irgendwann das Glück hat das was wirkt? Ich habe nun veranlasst das die frühere Ärztin meiner Mutter an den jetzigen Arzt alle Bahndlungsdokumente weiterleitet damit er sehen kann was schon früher zumindest bei der Psychose geholfen hat.
Was sind so eure Erfahrungen?
Vielen dank schon mal
inge
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