heute eine ganz pragmatische Frage. Gestern hatte ich im Heim meiner Mutter einen Termin mit dem Zahnarzt. Sie klagte mit "mein Zahn", "der Zahn muss raus" (leider konnte sie nicht sagen wo/welcher). Außerdem wollte sie ihre obere Prothese nicht mehr herausnehmen, weil ihr das wehtat. Mich ließ sie es auch nicht mehr tun.
Der Zahnarzt war ganz behutsam und ruhig, kein angsteinflößender Mundschutz oder Kittel. Trotzdem unmöglich, ihre Zähne zu untersuchen. Er konnte nur ertasten, hat die Prothese mitgenommen (beigeschliffen, poliert ....), um Druckstellen auszuschließen und nach einer halben Stunde zurückgebracht.
Die Stelle im Kiefer, wo ihr angeblich ein Zahn wehtut, konnte er nicht richtig untersuchen.
Wie stelle ich es bloß an, sie in die Praxis zu bekommen?
Sie würde auch dort den Mund nicht öffnen und vor Angst vergehen.
Wie soll man evtl. röntgen?
Ist ihr eine leichte Narkose zuzumuten ?
Wie wird sie darauf reagieren?
Wird damit die Demenz nachhaltig beeinträchtigt?
Gibt es etwas Entzündungshemmendes, auf dem sie herumkauen kann?
Kennt jemand die Zahnklinik in Witten/Herdecke, die auf Behandlung eingeschränkter Patienten spezialisiert ist?
Kann ich ihr eine 1-stündige Autofahrt noch zusätzlich zumuten ?
Vielleicht hat jemand einen Tipp.
Vielen Dank und herzlichen Gruß,
Marge
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Mein Steckbrief (Stand Apr 2010): Mutter (82) wird betreut von Ehemann (82) und mir (Tochter 54), vollzeitberufstätig. Erste Hirnleistungsstörungen diagnostiziert in 1994. Im März 09 als "mittelschwere" Altersdemenz eingestuft. Medikamente in 2009: 1 x wöchentlich Imap-Spritze, morgens und abends eine Piracetam Tablette. Seit Jan 10: Axura 5 mg morgens. Mit Axura deutliche Verbesserung in Wahrnehmung und Wortfindung. Wir werden wieder mit unseren richtigen Namen angesprochen, auch wenn sie nicht weiß, wer wir sind. Sie formuliert ab und zu wieder ganze Sätze, wenn auch kurze. Seit März 10 wieder mehr Stimmungsschwankungen, Weinen, Angst. Es kommen Rückenschmerzen und dadurch eingeschränkte Beweglichkeit hinzu. Ab 23.03. Fentanyl-Pflaster. Am 28.03. 10 Tage Krankenhaus wegen starker Durchfälle. Ab 06.04. auf mehrmaliges Anraten des Neurologen auf die geronto-psych. Abtlg. Dort bekommt sie Solian. Am 20.04. Seniorenheim. Im Moment nur noch Solian, nachts Pipamperonsaft, sonst keine Medikamente.