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Ein Himmel voller Tränen

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  • Ein Himmel voller Tränen

    Meine Mutter ist seit 10 Jahren an Alzheimer erkrankt. Damals war sie 75 Jahre alt. Bei den ersten Anzeichen habe ich sie zum Psychiater geschleppt. Nach dem Tod meines Vaters waren wir für sie da.Auch meine Geschwister waren noch dabei , je nach Zeit.
    Aber sie lehnte die Diagnose Demenz die der Arzt stellte - ab.
    Und auch eine medikamentöse Behandlung der Krankheit.Da ich von Beruf Arzthelferin bin , glaubte sie mir wenigstens das ihre Blutdrucktabletten gut für sie sind.
    Bis dato nahm sie ihre Bluthochdrucktabletten und eine Ass 100 gegen einen erneuten Schlaganfall. Wir warteten noch über vier Jahre bis Gefahr im Verzug war ( Herd an, Kerzen brannten,) meine drei Geschwister hatten sich elegant rausgeredet mit " ist doch nicht so schlimm, halt eine alte Oma" Nur obendrüber wohnte eine Familie mit Kindern und die sollten keinesfalls Schaden erleiden.
    So blieb nur das Gericht mit allem was dann kommt und es kamen eine Menge Leute- und diese Fremden halfen uns - danke nochmals dafür! So bekam sie einen superguten Heimplatz- ich habe einen guten Kontakt zum Pflegepersonal, alles motivierte Menschen.
    Jetzt ist sie seit 5 1/2 Jahren dort , bekam vor zwei Jahren noch einen künstlichen Darmausgang wegen einer Darmfistel.
    Sie sagte noch zu mir" Nicht gedacht, dass alles nochmal so schön wird"
    Jetzt seit zwei Wochen kann sie nicht mehr sitzen, hat einen Harnverhalt (Katheter) und bekam ein offenes Bein nach einem Stoß, das Bein heilt wohl so langsam. Verstummt ist sie und schaut nur noch.Der Körper verfällt.
    Zum Geburtstag vor 3 Tagen haben wir ihr Duftrosen und Lavendel geschenkt, die Kinder haben schöne Bilder gemalt.Sie hat versucht den Namen des Großen auzusprechen.

    Da damals meine Oma( die Mutter meiner Mutter)8 Jahre bei uns bis zum Schluß gelebt hat erlebe ich diese Krankheit zum zweiten Mal und leichter ist es erstaunlicherweise jetzt nicht.Es fällt mir sehr schwer, locker und fröhlich zu bleiben das positive reduziert sich bis auf ein Minimum.Abschied hat man ja schon oft in den einzelnen Krankheitsabschnitten genommen und eine leise Angst beschleicht mich, werde auch ich dieses Schicksal haben?
    In der Familie gibt es gehäuft Schilddrüsenerkrankungen , ich selber habe seit meiner 1. Schwangerschaft mit 29 Jahren einen Morbus Hashimoto bekommen, der mit L-Thyroxin 175 eingestellt ist.Zwischen den beiden Schwangerschaften hatte ich 4 Fehlgeburten.Mein zweiter Sohn kam auch gesund und munter 2005 zur Welt.:-)
    Für die Ferienzeit habe ich mir eine Ersatzperson gesucht die meine Mutter besucht- mit meinen Geschwistern ist nicht zu rechnen.Ich glaube, ich darf es mir erlauben in den Urlaub zu fahren was passiert, weiß keiner.Es ist schon traurig ,wenn Eltern sterben.


  • Re: Ein Himmel voller Tränen


    Liebe Patsy,
    gut, dass Sie sich Zeit für einen Urlaub genommen haben - denn aus allem, was Sie schreiben, entnehme ich, dass Sie körperlich und psychisch sehr erschöpft sein müssen.

    Ich habe selbst meinen alzheimerkranken Vater nach 5 Jahren im Februar 2010 verloren - ich kenne all die traurigen Momente und auch die kleinen Augenblicke der Hoffnung.

    Was mir auffällt ist, dass Sie nun schon die dritte Angehörige eines Demenzkranken sind, der ein Morbus Hashimoto entwickelt. Ich selbst gehöre auch dazu - seit 3 Jahren.

    Offenbar ist auch dies eine stressabhängige Erkrankung. wie kommen Sie mit der ziemlich hohen Dosis Thyroxin zurecht? Ich nehme täglich nur 50mg.

    Lassen Sie den Himmel die Tränen einmal richtig ausweinen, damit Sie auch wieder das Blau dahinter sehen!

    Viel Kraft wünscht
    Leona

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    • Re: Ein Himmel voller Tränen


      Liebe Leona,
      vielen Dank für die aufmunternden Worte, wenn man selber einen
      Demenzkranken in der Familie hat, kann man es besser beurteilen und verstehen. Es tut mir leid, daß ihr Vater nicht mehr lebt. Stress ist für mich auch ein Problem aber nur negativer , positiver Stress ist eher gut.
      Zu Ihrer Frage der hohen Medikation ( in meiner letzten und dann 2.erfolgreichen Schwangerschaft habe ich stufenweise quasi 1-2 monatlich je nach TSH Wert der bei 0,5 maximum liegen sollte bei einer gesamten Schwangerschaft im letzten Teil der Schwangerschaft 375 mikrogramm L-Thyroxin genommen in Kombination mit einer ASS 100 am Tag und einem niedrigen Kortison (Hashimotoforum Dr.Leveke Brakebusch persönlich)Direkt zu Beginn eine Steigerung von 175 auf 225 mikrogramm L-Thyroxin) Meine Blutwerte wurden alle 3-4 Wochen kontrolliert(Hausarzt) und so haben wir den TSH Wert im Griff behalten.Die Schwangerschaft schritt problemlos fort, während sie sonst bei niedriger Dosierung in vorausgegangenen Schwangerschaften einfach stoppte.Die Untersuchung der Fehlgeburten 6,8,10,11 1/2 Woche ergab keine Auffälligkeiten.
      Das Kortison wurde ausgeschlichen und die ASS 100 ein paar wochen vor Geburtstermin abgesetzt.
      Problemlose natürliche Geburt , direkt danach hatte ich einen hohen Blutdruck- der nach Senkung auf 225 /200 mikrogramm L-Thyroxin innerhalb von ein paar Tagen wieder ok war.Heute komme ich mit der Dosis 175 mikrogramm L-Thyroxin gut klar.
      Ich gehe ins Fitness- Studio und das muß ich auch und gerade jetzt nach dem Urlaub intensiv wieder aufnehmen.Die drei Wochen in St.Peter Ording waren super , dieses Mal brauchte ich ein paar Tage mehr um abzuschalten. Meiner Mutter geht es garnicht so übel,meine bestellte Besucherin hat ihre Tätigkeit bestens verrichtet, das Bein heilt wohl und dann kann sie vielleicht wieder sitzen.
      Wir werden sehen, eventuell kann ich sie ein wenig in der Herbstsonne spazierenfahren.

      Gruß
      Patsy

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      • Re: Ein Himmel voller Tränen


        Hallo Patsy,

        danke für den interessanten Bericht zum Thyroxin. Ich werde wohl auch nochmal eine Spezialisten aufsuchen.

        Es freut mich, dass Sie sich gut erholt haben und dass es offenbar auch bei Ihrer Mutter einen Lichtblick gibt.

        Einen herzlichen Gruß und halten Sie uns auf dem Laufenden!

        Leona

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