Vor rund 2,5 Jahren fiel meine Mutter von heute auf morgen in ein unerklärliches Delir. Sie hatte Wahnvorstellungen, Halluzinationen, erkannte uns nicht mehr, hatte Angst vor meinem Vater und war komplett verwirrt. Sie wurde komplett untersucht und es wurde ein CT/MRI gemacht, NICHTS. Man gab ihr dan Haldol und Remerdon zum schlafen und das Delir verflüchtigte sich wieder. Nun muss ich dazu sagen, dass meine Mutter eine Hepathitis C Therapy hinter sich hat und danach noch eine Chemotherapy (lymphdrüsenkrebs) über sich ergehen lassen musste. Alles in den letzten 5 Jahren. Meine Mutter ist heute 72.
Mit Müh und Not (weil sie sehr vergesslich ist, jedoch nach wie vor den Haushalt gut bewältigen kann (Meine Eltern sind beide 72 und mein Vater hatte ein Schlaganfall vor 2 Jahren, von dem er sich sehr gut erholt hat.) und auch alleine Einkaufen geht, mit Geld umgehen kann und Freunde trifft) haben wir sie zu einem Neurologen bringen können. Der MMST war verheerend. 16 Punkte von 30. Dann musste sie erneut ein MRI und eine CT über sich ergehen lassen. Die Diagnose ist die Folgende;
Die Neurologin hat mir Folgendes geschrieben;
"Man sieht eine moderate generalisierte, leicht frontotemporal akzentuierte Hirnatrophie, die zu einer beginnenden Alzheimer Demenz passen würden, ausserdem eine mittelgradige chronisch vaskuläre Leukencephalopathie. Letzter sind im Marklager, wo die myelinisierten Nervenzellbahnen durch laufen, und entstehen durch Veränderungen der tiefen kleinen Blutgefässe. Durch die Veränderung dieser kleinen Gefässe werden die umgebenden Nervenbahnen nicht mehr so gut mit Blut versorgt und es entsteht dann dieses Bild im MRI.
In Zusammenschau von Neuropsychologie und Bildgebung würde ich von einer klinisch wahrscheinlichen gemischten Demenz sprechen, bei Alzheimer Krankheit mit vaskulärer Beteiligung
Der sehr erfahrene Neuroradiologe hat natürlich nach Chemotherapieschäden geschaut und findet keine Hinweise hierfür, er schreibt, die Veränderungen wären dann mehr konfluierend."
Wir, die Familie, hat eben, aufgrund der sehr starken Chemotherapy, zuerst auf ein Chemobrain getippt.
Die Neurologin will meiner Mama Aricept verschreiben, was wir sehr unterstützen und gleichzeitig Aspirin. Ausserdem wird sie jetzt noch zu einem Herzspezialisten geschickt um zu überprüfen, ob sie eventuell an Herzrythmusstörungen leidet, welche auf eine vaskulär Demenz (Morbus Binswanger) hindeuten könnten. Da sie keinen hohen Blutdruck hat, keine Diabetes und nie geraucht hat, tippt die Neurologin auf ein Herzproblem.
Ich muss sagen, das Ganze ist extremst verwirrend und die Neurologin ist keine grosse Hilfe um mir das Ganze verständlich zu erklären. Sie sprach oft davon das ich mir keine Sorgen machen müsse, Morbus Binswanger (??) sei zwar nicht heilbar, jedoch gut behandelbar. Mir scheint, es werden in ihrem Bericht viele, 'eventuells', 'wahrscheinlich' und vage Aussagen gemacht.
Ich wäre froh, wenn mir hier jemand, mit viel mehr Erfahrung in diesem Bereich als ich es habe, weiterhelfen könnte. Wie lest Ihr den Bericht der Aerztin ?
Vielen Dank im voraus
Claudia-Tatjana
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