#}
  • Sie können sich hier registrieren, um Beiträge zu schreiben. Registrierte Nutzer können sich oben rechts anmelden.

Neues erlernbar mit Demenz?

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • Neues erlernbar mit Demenz?

    Hallo,
    habe schon lange hier schreiben wollen. Die Berichte hier und Tipps haben mir aber schon seit vielen Wochen weiter geholfen. Meine Mutter(82)war im Februar auf der Demenzstation des Klinikums in meiner Nähe, wo sie gut ärztlich, therapeutisch und pflegerisch betreut wurde. Sie hat eine durchblutungsbedingte Demenz und eine schwere Arthrose und geht schon viele Jahre in gebückter Haltung. In der Klinik hat man sie trotz Physio nicht mehr zum Laufen gebracht, was zu Hause ja auch schon fast nicht mehr ging mit mehreren Stürzen auch im Wohnbereich, die glimpflich abgingen.
    Ich habe dann einen Heimplatz in der Nähe ihres Heimatortes (Vater auch 82) gefunden, wo es sehr schön ist und sie gut betreut wird. Sie kommt nun mit dem Rollstuhl ohne Hilfe nicht vom Fleck. Schwestern und wir als Angehörige haben ihr immer wieder die Handhabung des Rollstuhls erklärt und auch die Hände an die Räder gelegt. Sie kann es auch mit Hilfe. Ist sie aber auf sich gestellt, stellt sie immer wieder die Bremsen fest beim Starten und wundert sich, dass sie nicht vom Fleck kommt. Sie hat aber eine Zähigkeit und möchte unbedingt!
    Kann man so etwas mit einer Demenz überhaupt noch lernen, wenn ja, wie zeigt man ihr das nun?
    Danke für Tipps
    Burgfrau


  • Re: Neues erlernbar mit Demenz?


    Liebe Burgfrau,
    Ihre Frage ist schwer zu beantworten. Es kommt ganz darauf an, wie weit die Erkrankung Ihrer Mutter schon fortgeschritten ist. Auf jeden Fall wird man immer wieder mit viel Geduld die Handgriffe wiederholen müssen, dann könnte sich eventuell ein Lernerfolg einstellen. Aber erwarten Sie nicht zuviel. Dass die Bereitschaft bei Ihrer Mutter da ist, ist schon sehr viel - vielleicht klappt es ja doch noch. Mit den besten Wünschen, Leona

    Kommentar


    • Re: Neues erlernbar mit Demenz?


      Liebe Burgfrau,

      habe die Erfahrung gemacht, dass es oft schwierig ist, dem Demenzkranken über das gesprochene Wort Bewegungs- und Handlungsabläufe "beizubringen". Besser ist es, unabhängig von dem gewünschten Ziel, Bewegungsabläufe spielerisch zu trainieren. Überlegen Sie doch eimal, was ihre Mutter noch kann, z.B. würde ich einmal mit einem Luftballon versuchen oder einem nicht zu großen leichten Ball (aber größer als Tennisball), der griffig ist (in markanter Farbe Rot oder Gelb) Wenn sie den ein wenig zu Ihnen hin tippen kann, ist das schon mal ein Anfang. Sie sollte dabei nicht im Rollstuhl sitzen, sondern vielleicht auf einem Sofa und Sie müssten ihn Ihr gut zuspielen. Oder Sie versucht sich den Luftballon selbst von der rechten in die linke Hand zu werfen, das trainiert auch gut beide Hirnhäften.

      Kann sie Handtücher falten, Gemüse schnippeln, ein Tier streicheln, Wolle aufwickeln, Blumen zupfen? Da muss man ausprobieren.

      Wenn Sie Ihr den Rollstuhl erklären, sind Sie dann mit ihr allein, oder sind noch andere dabei? Das würde zu sehr ablenken und überfordern. Vielleicht ein ruhiges Plätzchen aufsuchen und dann zu zweit ganz in Ruhe probieren. Können Sie sich einen Rollstuhl leihen und es ihr dann vormachen?

      Neues zu Erlernen ist wahrscheinlich grundsätzlich schwer möglich, aber ich denke dann, dass viele ja auch lernen mit Stock oder Rollator zu gehen. Na ja, hoffe, Sie finden eine Lösung.
      LG, Eva Franziska



      .................................................. .................................................. .................................................. .................................................. .....................................
      Mein Steckbrief (Stand April 2010): Mutter, 86, betreut von mir (Tochter), 52, selbstständig. Keine weiteren Verwandten; Wohnen im selben Haus; Schweregrad: Anfang mittleres Stadium; Verstärkte Auffälligkeiten seit zirka 2006 nach Narkose wegen Arm-OP. Therapie nach Diagnose seit August 2009: Citalopram 20mg, Aricept 5mg, 1-2x/Woche Krankengymnastik wegen Gang-Ataxie in Begleitung von einer Betreuerin, diese hat auch begonnen 1x/Woche mit meiner Mutter einen Spazierganz zu machen; 1x/Woche tiergestützte Ergotherapie mit Hirnleistungstraining; 1x/Woche 2Std. Betreuung (über Betreuungsgeld) durch eine befreundete Ergotherapeutin mit Austausch über verschiedene Lebensthemen. Ich versuche hauptsächlich mit Hilfe integrativer Validation (Nicole Richard) die Grundstimmung zu stabilisieren.

      Kommentar


      • Re: Neues erlernbar mit Demenz?


        Liebe Burgfrau,

        nicht so viel dabei sprechen, am besten gar nicht, keinerlei Ablenkung drumherum.

        Meine Mutter (auch 82 und jetzt im Seniorenheim) ist noch von der elektrischen Zahnbürste auf die manuelle umgestiegen. Sie konnte die elektr. von einem Tag zum anderen nicht mehr handhaben. Hat aber ein paar Tage gedauert. Dran erinnern muss man sie natürlich, aber wenn die Zahnbürste dort fertig liegt, kann sie es.

        Vielleicht kann Ihre Mutter besser mit den Füßen vorwärtstippeln? Zu lange würde ich auch nicht üben, ist ja viel zu frustrierend für sie.

        Viel Glück weiterhin, sollte klappen. Gruß - Marge



        __________________________________________________ __________________
        Mein Steckbrief (Stand Apr 2010): Mutter (82) wird betreut von Ehemann (82) und mir (Tochter 54), vollzeitberufstätig. Erste Hirnleistungsstörungen diagnostiziert in 1994. Im März 09 als "mittelschwere" Altersdemenz eingestuft. Medikamente in 2009: 1 x wöchentlich Imap-Spritze, morgens und abends eine Piracetam Tablette. Seit Jan 10: Axura 5 mg morgens. Mit Axura deutliche Verbesserung in Wahrnehmung und Wortfindung. Wir werden wieder mit unseren richtigen Namen angesprochen, auch wenn sie nicht weiß, wer wir sind. Sie formuliert ab und zu wieder ganze Sätze, wenn auch kurze. Seit März 10 wieder mehr Stimmungsschwankungen, Weinen, Angst. Es kommen Rückenschmerzen und dadurch eingeschränkte Beweglichkeit hinzu. Ab 23.03. Fentanyl-Pflaster. Am 28.03. 10 Tage Krankenhaus wegen starker Durchfälle. Ab 06.04. auf mehrmaliges Anraten des Neurologen auf die geronto-psych. Abtlg. Dort bekommt sie Solian. Am 20.04. Seniorenheim. Im Moment nur noch Solian, sonst keine Medikamente.

        Kommentar


        Lädt...
        X