Mutter (89 Jahre alt) wohnt alleine in ihrer Wohnung und leidet unter Alzheimer.
Sie bekam bisher Reminyl 24 mg, arca-be, Tebofortan, Folsan, Lisionstad.
In der Früh kommt eine Schwester und zwei Mal die Woche eine Pflegerin zur Körperpflege.
Ich koche vor und wasche die Wäsche, putze und erledige sonstige Besorgungen, mein Bruder kommt abends vorbei und kauft ein.
Sie wurde voriges Jahr aufgrund eines Rektumprolaps in die KH-Ambulanz eingeliefert und 2 Tage später sollten wir wieder kommen. Wir mussten jedes Mal Stunden warten, mit dem Ergebnis: Operation lt. Ärzten nicht möglich, wir wurden wieder nach Hause geschickt. Am Montag hat uns der Hausarzt wieder eingewiesen. Da wurde mir gesagt, wir werden und können nichts machen, ganz egal wie es weitergeht. Der Prolaps hatte sich überraschenderweise in den darauffolgenden Monaten gebessert. Vor einer Woche neuerlicher Prolaps (8 cm Mastdarmaustritt). Die Krankenschwester (betreut Mutter jeden Tag in der Früh, gibt Tabletten und wechselt die Windeln) hat nach 5 Tagen Blutung die Einweisung ins KH veranlasst und mich anschließend davon in Kenntnis gesetzt. Die gesamte Wäsche (2 große Säcke) waren komplett verschmutzt und blutverschmiert. Die Rettung brachte sie am Freitag in das gleiche Spital wie damals. Ich war von Anfang an skeptisch, dass das etwas bringt, noch dazu wieder im gleichen KH. Nach stundenlangem Warten von Mutter gab der Chirurg telefonisch die Auskunft, da muss etwas gemacht werden. Der Schließmuskel funktioniert überhaupt nicht mehr. Am Montag sollten sich die Proktologen Mutter ansehen und entscheiden, was passiert. Am Samstag ab 13.00 Uhr begann ich die Wohnung von Mutter aufzuräumen und zu putzen. Um 16.00 Uhr war ich im KH um Mutter zu besuchen. Die Krankenschwester fuhr mich unfreundlich an, man hätte mich viel früher erwartet. Mutter hätte die ganze Nacht keine Ruhe gegeben und immer gerufen, sie will nach Hause. Sie haben darum die anderen Patienten in ein anders Zimmer verlegt. Mutter freute sich sehr über unseren Besuch. Ich war zwei Stunden bei ihr. Sie war friedlich und nicht „renitent“. Die Schwester hatte den Neurologen gerufen, der mit mir gesprochen hat. Wir sollten uns überlegen, wie es weitergeht mit Mutter.
Zu den anderen Schwester sagte sie: Schaut, jetzt gibt sie Ruhe, weil die Tochter da ist.
Als ich mich verabschiedete von Mutter, wurde sie unruhig. In der Nacht um 23 Uhr rief mich mein Bruder an, dass er von KH verständigt wurde, dass Mutter in die Nervenheilanstalt überstellt wurde. Mein Bruder erkundigte sich bei der Chirurgin, warum? Sie war doch wegen des Rektumprolaps eingeliefert worden. Mutter soll wieder keine Ruhe gegeben haben. Meine Meinung ist, die Schwester war überfordert und kann mit dementen Patienten nicht umgehen.
Am nächsten Tag wurde ich von einer Schwester der Nervenheilanstalt angerufen, dass Mutter sie nun dort befindet. Ich habe gefragt, ob Mutter renitent war. Sie hat geantwortet bei uns nicht. Die Schwester hat uns erklärt dass im KH ein Polizeiarzt gerufen wurde und Mutter gegen ihren Willen in die Nervenheilanstalt geliefert wurde. Am Montag war im bei ihr in der Nervenheilanstalt und habe mit dem Nervenarzt gesprochen. Er hat gesagt, ein Konsiliararzt aus einem anderen KH wird sich den Prolaps bei Mutter ansehen und entscheiden, was passiert. Durch das Liegen im KH hat sich der Prolaps gebessert. Beim Sitzen drückt sonst immer ihr Übergewicht auf den Unterleib bzw. beim Pressen beim Stuhlgang tritt der Darm aus. Laut Nervenarzt (Assistenzarzt) wird sicher nicht operiert aufgrund des Alters usw. Mutter wird jetzt mit Medikamenten „eingestellt“, um sie auch kooperativer für ein Heim zu machen laut Arzt.
Sie war bei meinem Besuch am Montag nicht bei sich, wie betäubt. Auch gestern, als mein Bruder sie besucht hat, hat sie nur geschlafen.
Ich weiß nicht, welche Medikamente sie bekommt. Ich möchte es weiter zuhause versuchen, habe sie jedoch für ein Heim angemeldet. Mutter will keinesfalls in ein Heim.
Ich hoffe, dass die Betäubungsmittel bald abgesetzt werden, da Mutter sonst zuhause nicht mehr zurecht kommt.
Ist jemandem etwas Ähnliches bekannt? Was kann ich sonst noch tun? Sie tut mir so leid. Ich habe ein schlechtes Gewissen, dass sie wie betäubt dort liegt und bin trotzdem schon ganz ausgelaugt.
Dankeschön fürs Lesen und vielleicht Tipps!
LG
Mary
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