Meine Vater, mittelgradig an Alzheimer erkrankt, ist im Nov.09 in ein Pflegeheim umgezogen (eine spezielle Dementenabteilung mit etwas mehr Personal), da der Tag und Nachtrhythmus sich "umgedreht hat" und er sich nachts zunehmend außer Haus verlaufen hat. Vorher hat mein Vater keinerlei Medikamente gebraucht; ist auch ein Gegner von Medikamenten allgemein. Von seiner Persönlichkeit her und auch beruflich war er immer ein "Chef", ließ sich nichts sagen, war auch immer eher Einzelgänger.. 3 Wochen im Altersheim wurde er als aggressiv eingestuft und man "verpaßte" ihm Seroquel. Er versteht zum Beispiel nicht, warum er in andere Zimmer nicht hineingehen darf; setzt sich auf den Stammplatz eines anderen Bewohners und dann gibt es Ärger. Seither kämpfe ich darum, daß das Medikament wieder abgesetzt wird, bisher ohne Erfolg. Nun will man Seroquel (endlich) ausschleichen und er bekommt aber dafür Ciatyl. (das heißt im Moment beides gleichzeitig und zusätzlich Axura) Wegen einer Verletzung äußerlich auch noch Antibiotika. Ich habe Angst wegen des Behandlungsrisikos und der Gefahr der Verschlimmerung der geistigen Beeinträchtigungen. Sollten nicht immer erst andere Maßnahmen probiert werden (anderer Umgang, Ablenkung) anstatt gleich diese Medikamente einzusetzen? WElche Möglichkeiten würde es sonst geben? eventuell auch weniger problematische Medikamente?
Vielen Dank im voraus für Erfahrungen und Beiträge auch von Herrn Dr. Spruth.
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