wie habt Ihr es geschafft, Euren Angehörigen in einer Tagesstätte "zurückzulassen"? Ich meine physisch, von psychisch ganz zu schweigen.
Habe eine sehr schöne Einrichtung gefunden und meine Mutter am Samstag 2 Std. dort "abgegeben". Solange ich dabei war, war sie zufrieden, lächelte und war fast interessiert. Das Personal war sehr nett und sie ließ sich auch sofort von ihnen das ganze Haus zeigen.
Als ich nach 2 Std. zurückkomme, länger hab ich mich schon nicht getraut wegzubleiben, steht sie im Mantel allein im Flur und ist derart verzweifelt, dass ich ein mega schlechtes Gewissen habe.
Das "Fachpersonal" hat es nicht geschafft, sie mit irgend etwas zu beschäftigen, sie konnten sie noch nicht einmal zum Essen bewegen. Mutter sagte, sie hätte nichts essen können, weil sie einen Kloß im Hals hatte und eigentlich weinen wollte. Sie dachte, sie müßte dort bleiben.
Wir waren beide dermaßen fertig, dass sie zu Hause nach oppulentem Essen sofort eingeschlafen ist und ich die ganze Nacht über der Toilettenschüssel verbracht habe.
Eigentlich erkennt sie mich gar nicht mehr und benimmt sich zu Hause bereits so, als wäre sie in einer Einrichtung. "Wo sind die anderen, wo sind die Toiletten....".
Hat jemand noch Tipps, wie ich das besser hinkriege? Bleibe ich dabei, bis sie sich etwas eingelebt hat? Muss ich hart bleiben und da durch? Es geht mir dabei genauso schlecht wie ihr.
Danke an alle. LG Marge
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Mein Steckbrief (Stand Jan 2010): Mutter (82) wird betreut von Ehemann (82) und mir (Tochter 54), vollzeitberufstätig. Im März 09 als "mittelschwer" eingestuft. Medikamente in 2009: 1 x wöchentlich Imap-Spritze, morgens und abends eine Piracetam Tablette. Seit Jan 10: Axura 5 mg morgens u. abends + ½ Piracetam abends. Mit Axura deutliche Verbesserung in Wahrnehmung und Wortfindung. Wir werden wieder mit unseren richtigen Namen angesprochen, auch wenn sie nicht weiß, wer wir sind. Sie formuliert ab und zu wieder ganze Sätze, wenn auch kurze.
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