Ein Doppelhaus dient uns als äußerer Rahmen mit viel Fläche und großen Außenbereich (650 qm Wohnfläche / 1700 qm Grundstück). Ortskernlage mit allen Geschäften, Ärzten und Krankenhaus. Der Neubauteil ist nach DIN 77800:2006-09 (D) ausgeführt mit Fahrstuhl (barrierefrei, bodengleiche Duschen etc), der Altbau nur für mobile Personen geeignet (evtl. Mehrgenerationenhaus). Die Pflege wird vom ambulanten Pflegedienst geleistet; Ehrenamtler und sonstige Alltagsbegleiter (auch fachlich hoch qualifiziert) stehen bereit. ()
Real haben sich die Angehörigen tw. komplett in die Pflege mit eingebunden bzw. übernehmen Aufgaben der Alltagsbegleitung und zwischenmenschlichen Betreuung (Spiele, Singen, basteln und malen - derzeit wird noch versucht, das Klavierspielen mit einzubinden). Ziel ist es, den Angehörigen (uns) wieder die notwendige Lebensqualität zurück zu geben, ohne dass wir das Gefühl haben müssen, die zu pflegenden Angehörigen "abzuschieben". Insofern kommen wir auch auf recht humane Kosten. Je nach Fläche ist die Bandbreite von 950 bis 1290 € für all inclusive - außer ambulante Pflege/Krankenkasse.
Unabhängig vom "all inclusive = 24h-Betreuung", können die WG-Bewohner natürlich am Tagesablauf sich engagieren. Zur Zeit aber nur sehr eingeschränkt.
In der Angebotsannahme haben wir leider feststellen müssen, dass das Haus und unsere Leistungen zwar als vorbildlich gelobt werden, aber es am Zuzug doch mangelt.
Frage an den Kreis: haben wir ein Modell realisiert, das einfach überfordert - weil zu unbekannt?
Welche Wünsche hat man als Angehöriger / Betreuer an eine Wohngemeinschaft oder wird die Wohngemeinschaft als das falsche "Wohnmodell" empfunden. Es gab auch Stimmen, die meinen dies sei zu teuer (im Vergleich zu den Heimen sind wir preiswerter mit dem Nachteil - hier gibt es (noch) keine Sozialhilfe.
Wir haben lange darüber diskutiert - die Sanitärräume in die Wohnräume integrieren mit der Folge, die Wohnfläche reduziert sich. Im Endergebnis haben wir davon abgesehen, weil wir davon überzeugt wurden, dass einmal die größere Wohnfläche mehr Lebensqualität bedeutet und gemeinse Bäder/Duschen pro Etage eigentlich der Pflege entgegen kommt. Eine Entlastung in den frühen Morgenstunden ist dadruch erreicht, dass sich Waschgelegenheiten auch in verschiedenen Zimmern befinden.
Konzeptionell haben wir die Grundpflege den zwischenmenschlichen Ansprüchen untergeordnet und sehen in der Beziehungspflege unter allen Beteiligten (Ärzte, Therapeuten, Besucher, Angehörige, Freundeskreise) mit den Mietern/zu pflegenden Personen als wichtigstes Kriterium (s. auch Konzept Prof. Böhm etc). So in etwa wie "zwar nicht mehr zu Hause - aber doch noch zu Hause".
Viele Gespräche sind geführt worden, viele Ideen wurden schon fast wie im religiösem Eifer vertreten - aber nirgends sind die Betroffenen selbst zu Wort gekommen - oder wollten es nicht (?)(::I)
Gleiches haben wir mit dem Test einer Tagespflege erlebt - alle finden es toll - nur keiner der Betroffenen sagt etwas dazu (haben wir wieder fallen gelassen, die behörlichen Auflagen sind der helle Wahn).
Frage: Kann dieses Thema hier überhaupt dieskutiert werden? Wir möchten hier keine Werbung machen, daher kein Hinweis auf Internetpräsenz. Wenn notwendig, uns bitte im Einzelfall anmailen. Wir sind davon überzeugt, dass diese Diskussionrunde insbesondere den Angehörigen und ihren zu Pflegenden wirklich zugute kommen könnte.
Liebe Grüße an alle.
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