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Alzheimer/Demenz - absolut hilflos...

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  • Alzheimer/Demenz - absolut hilflos...

    Hallo und guten Tag an alle,

    es geht um meine Mutter. Sie ist 67 Jahre alt und eine seit 31 Jahren trockene Alkoholikerin.
    Sie lebt allein in unserem Elternhaus bei mir in der Stadt.
    Sie war immer sehr dominant und eigensinnig, meine Schwester und ich hatten durch diese Dominanz eine sehr schwierige Kindheit.
    Mir fällt seit einigen Jahre auf, daß sie vergesslich wird, mehr in der Vergangenheit als im Heute lebt, keine Lebensfreude mehr hat, Dinge immer mehrmals hintereinander erzählt, fast nur von ihrer Kindheit erzählt, sich Zettelchen macht, um sich zu erinnern uvm.
    Ich habe ihr vor ca. 1-2 Jahren mal gesagt, daß sie wegen ihrer Vergeßlichkeit bitte mal zum Arzt gehen solle. Daraufhin ist sie völlig ausgeflippt und hat mir das ewig vorgehalten.
    Meine Schwester ist zur Zeit ihre Hauptbezugsperson, sie widerum lebt 500km von hier entfernt und kann von daher auch nicht viel machen.
    Meine Mutter öffnet nicht die Tür wenn es klingelt, wenn ich vorbeikomme, werde ich angegriffen und teilweise beschimpft.
    Ans Telefon geht sie auch eher selten, aber das wäre die einzige Möglichkeit, "ungestraft" Kontakt zu Ihr aufzunehmen.
    Mit mir möchte sie eigentlich nichts zu tun haben, weil sie mir irgendwelchen alten Sachen nachträgt.
    Von daher ist es schwierig bis unmöglich sie unter Beobachtung zu haben und wir bekommen es nach dem heutigen Stand gar nicht mit, wenn bzw. wie sich das Krankheitsbild verschlimmert.
    Das Hauptproblem liegt unseren Erachtens bei der Tatsache, daß sie ihre Bankgeschäfte, Behördengänge usw. kaum bis gar nicht mehr bewältigt.
    Das hört meine Schwester hier und da am Telefon raus.
    Was kann man da tun? Ich bin gern bereit, mich (für die Sachen, die sie mir vorwirft) zu entschuldigen, damit überhaupt ein Kontakt besteht.
    Aber sie will niemanden sehen, so daß ich maximal eben einen telefonischen Kontakt aufbauen könnte.


  • Re: Alzheimer/Demenz - absolut hilflos...


    Liebe Bruchetta,
    wenn Sie ein wenig in den anderen Beiträgen und Antworten stöbern, werden Sie das angesprochene Problem immer wieder finden. Offenbar ist Ihre Mutter noch nicht neurologisch untersucht worden und Sie vermuten, dass sie eine dementielle Erkrankung hat.
    Leider bin ich momentan unter Zeitdruck und kann nicht direkt auf Möglichkeiten die Mutter doch zum Arzt zu bewegen eingehen.

    Lesen Sie einstweilen schon mal ein wenig nach - die Probleme sind immer sehr ähnlich, manchmal erschreckend parallel. Ich melde mich wieder bzw. erinnern Sie mich noch einmal - selbst ich werde vergesslich ((

    Leona

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    • Re: Alzheimer/Demenz - absolut hilflos...


      Leider nützen mir die anderen Beiträge nicht sehr viel, weil meine Mutter vom Charakter her schon sehr speziell ist.
      Zum einen habe ich ja, wie gesagt, im Moment keinen Kontakt zu ihr.
      Zum anderen ist es unmöglich, sie unter einem Vorwand (oder anderen hier genannten Beispielen) zum Arzt zu bringen.
      Sie würde ausflippen und das kategorisch ablehnen.

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      • Re: Alzheimer/Demenz - absolut hilflos...


        Hallo bruchetta,

        jede Demenz ist speziell und individuell.
        Sie müssen sich schon einige Beiträge durchlesen
        um besser verstehen zu können!
        Was man tun kann werden Sie dort finden, z.B. in den Beiträgen:
        Die Rückwärtsentwicklung des Menschen und Grundlagen der Demenzbehandlung.
        Ein Rezept für Ihre Mutter werden Sie nicht finden, jedoch
        alternative Hilfen.

        LG
        Ischwalm

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        • Re: Alzheimer/Demenz - absolut hilflos...


          Liebe bruchetta,
          wie Sie schildern, ist Ihr Verhältnis zur Mutter derzeit nicht das beste, so dass Ihre Möglichkeiten zu helfen eingeschränkt sind. Bei jeder Art Demenz ist die Vertrauensbasis zwischen Betroffenem und Angehörigem sehr wichtig. Vielleicht hat deshalb Ihre Schwester momentan mehr Erfolg bei der Mutter - oder ist das Verhältnis dort auch belastet?
          Wichtig wäre zu wissen, ob Ihre Mutter einen Hausarzt hat und ob man ihn ins Vertrauen ziehen und um Hilfe bitten kann. Wenn dies auch nicht der Fall ist, wird es schwieriger, dann stellt sich die Frage, ob es irgendeinen Menschen gibt, dem Ihre Mutter vertraut und der bereit wäre, mit ihr zu sprechen.

          Die Weigerung zum Arzt zu gehen ist nichts Ungewöhnliches - das war bei meinem Vater genauso und er war immer ein sehr bestimmender Patriarch. Bei uns musste es erst zur Zuspitzung kommen (er verirrte sich und musste polizeilich gesucht werden), bis ich Vater quasi "überrumpeln" und zur Untersuchung bringen konnte. Aber das ist ja alles erst der Anfang, falls eine Demenz vorliegt, kommen immer neue Herausforderungen dazu.

          Meines Erachtens können Sie im Moment nur versuchen, soviele Informationen zu Demenzerkrankungen zu sammeln, wie möglich, damit Sie vorbereitet sind und wissen, was im Ernstfall zu tun ist (Betreuung, Vorsorgevollmacht, eventuelle Wohnmöglichkeiten in Heim oder WG, Tagespflege, Ambulante Pflege, Essen auf Rädern, Umgang mit schwierigen Situationen u.a.).

          Viele Infos finden Sie unter

          www.deutsche-alzheimer.de

          (kopieren Sie sich die Adresse in die Kopfzeile Ihres Rechners oder gehen Sie über die Links, die ich am Anfang der Threads eingestellt habe)
          Eine ähnlich schwierige Situation finden Sie auf unter folgendem Link:



          Viel Kraft für die Zukunft wünscht
          Leona

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          • Re: Alzheimer/Demenz - absolut hilflos...


            Sehr geehrte/r bruchetta,

            leider gibt es, wie Leona bereits schrieb, keinen universell einsetzbaren Trick, mit dem jeder Patient zum Arztbesuch zu bewegen ist. Dieser ist jedoch von enormer therapeutischer und damit prognostischer Bedeutung und sollte daher das Primärziel aller Bemühungen darstellen. Erste Kontaktperson sollte der Hausarzt Ihrer Mutter sein. Wenn die Ratschläge, die anderen Angehörigen bei ähnlichen Problemen im Forum bisher gegeben wurden, für den Fall Ihrer Mutter nicht praktikabel sind und sich auch kein anderer Weg findet, sie zu einer Abklärung zu bewegen, kann eine ärztliche Vorstellung nicht ohne Weiteres erfolgen. Sollten Sie, wie Sie schreiben, jedoch vermuten, daß sie krankheitsbedingt nicht mehr geschäftsfähig ist und gegen ihre eigenen Interessen handelt, z.B. indem sie finianziellen Verpflichtungen nicht mehr nachkommt, so können Sie beim zuständigen Amtsgericht eine Betreuug beantragen. Zur Überprüfung der Notwendigkeit der selbigen wird das Gericht i.d.R. einen Gutachter (einen Arzt) beauftragen, Ihre Mutter zu untersuchen. Vermutlich wird dies Ihr Verhältnis zueinander nicht gerade verbessern, stellt aber u.U. den einzigen Weg dar, schlimmere soziale Folgen zu verhindern.

            Mit freundlichen Grüßen,

            Spruth

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