Habe vor zwei Wochen schon mal gefragt, ob Axura sinnvoll ist oder nicht,da der Neurologe es meiner Mutter nicht mehr verschreibt. Es hat auch in den letzten Monaten nicht mehr geholfen. Nun ist meine Mutter seid knapp zwei Wochen in einer Geronto/ Psychiatrischen Tagesklinik. Die Ärztin dort hat gesagt, dass Antidementia nichts mehr bringen. Hat da jemand andere Erfahrungen gemacht? Welches Mittel kann auch im Fortgeschritten Stadium noch hilfreich sein? kann es wirklich mit einem Schub zu einer sehr rapiden Verschlechterung kommen.
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gibt es Medikamente die bei fortgeschrittener Demenz noch helfen?
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gibt es Medikamente die bei fortgeschrittener Demenz noch helfen?
Hallo,
Habe vor zwei Wochen schon mal gefragt, ob Axura sinnvoll ist oder nicht,da der Neurologe es meiner Mutter nicht mehr verschreibt. Es hat auch in den letzten Monaten nicht mehr geholfen. Nun ist meine Mutter seid knapp zwei Wochen in einer Geronto/ Psychiatrischen Tagesklinik. Die Ärztin dort hat gesagt, dass Antidementia nichts mehr bringen. Hat da jemand andere Erfahrungen gemacht? Welches Mittel kann auch im Fortgeschritten Stadium noch hilfreich sein? kann es wirklich mit einem Schub zu einer sehr rapiden Verschlechterung kommen.Stichworte: -
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Re: gibt es Medikamente die bei fortgeschrittener Demenz noch helfen?
Liebe Leonore,
zunächst wäre zu klären, was "fortgeschrittene Demenz" eigentlich bedeutet - da fangen die unterschiedlichen Sichtweisen vermutlich schon an. Auch was die Gabe von Antidementiva im fortgeschrittenen Stadium angeht, sind die Meinungen - selbst der Fachleute - sehr unterschiedlich. Die einen befürworten auch dann noch Antidementiva - einfach um den status quo so lange wie möglich zu erhalten, andere halten es für sinnlos und nehmen damit aber auch einen eventuell rapiden Verfall in Kauf.
An sich sind Axura und Ebixa speziell für fortgeschrittene Alzheimer-Erkrankungen gedacht.
Aber es gibt auch Befürworter der Cholinesterasehemmer (Exelon, Aricept, Reminyl) im späten Stadium.
Ich befürchte, es hängt vom jeweils betreuenden Arzt ab. Haben Sie vielleicht die Möglichkeit eine Gedächtnisambulanz aufzusuchen? Adressen finden Sie unter www.deutsche-alzheimer.de. Dort werden Sie sicher umfassend beraten und man ist gewiss auch in der Medikamentengabe auf dem neusten Stand.
Vielleicht schildern Sie uns nochmal die Ausfallerscheinungen, die bei Ihrer Mutter auftreten, damit wir - und auch Dr. Spruth - uns ein Bild machen können, wie weit die Erkrankung fortgeschritten ist.
Mein Vater erhält z.B. auch im bettlägerigen Zustand noch Exelonpflaster, was ihm m.E. ermöglicht, noch ein wenig mit seiner Umgebung zu kommunizieren. Er zeigt Freude und Unmut, manchmal erkennt man Zustimmung oder Ablehnung zu einem Vorgehen. Ich halte es für sehr problematisch, einen Menschen "einfach abzuschreiben" , nur weil er in seinem Körper gefangen ist und sich nicht mehr auf unsere Weise mitteilen kann.
Also nochmal meine Bitte: erklären Sie den Zustand Ihrer Mutter ein wenig genauer.
Mit den besten Wünschen
Leona
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Re: gibt es Medikamente die bei fortgeschrittener Demenz noch helfen?
Hallo Leona,
Vielen dank für die schnelle Antwort.
Meine Mutter hat folgende Probleme und diese haben in den letzten Wochen stark zugenommen , trotz Axura.
Sätze können nicht richtig formuliert werden, was sie jedochmerkt und sehr belastet.Unterhaltung zu verschiedenen Themen nicht mehr möglich. Probleme beim An - und Ausziehen, orientierungsschwierigkeiten. Haushaltsführung nicht mehr möglich, bis auf kleinigkeiten wie Spülen oder Wäsche auf- und abhängen.
Da der behandelnde Neurologe Axura nicht mehr verschreiben will, meine Mutter aber auch zudem schon ihr ganzes leben mit immmer wiederkehrenden Depressionen zu tuen hat, ist der Arzt der Meinung zur Zeit ständen die Depressionen im Vordergrund.
Aus diesem Grund geht sie seid zwei Wochen in die Geronto/ Psychiatrische Tagesklinik. Die Behandelnde Ärztin ist jedoch deer Meinung das eine Umstellung auf ein anderes Demenzmittel nichts bringt. Jetzt wissen wir keinen Rat mehr, sehen aber von Tag zu Tageine Verschlechterung.
Wäre schön wenn jemand noch einen Rat für uns hätte.
Gruß Leonore
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Re: gibt es Medikamente die bei fortgeschrittener Demenz noch helfen?
Liebe Leonore,
das, was Sie schildern, ist m.E. kein fortgeschrittener Demenzzustand, sondern ist eher der Phase 1 zuzuordnen. Ihre Mutter kann ja offensichtliche leichte Haushaltsarbeiten noch erledigen, nimmt auch ihre eigenen Ausfälle - z.B. bei Wortfindungsstörungen - noch wahr.
Wenn es gesichert ist, dass der Demenz eine Alzheimer Erkrankung zugrunde liegt, sollte m.E. unbedingt ein Cholinesterasehemmer (Reminyl, Exelon (auch als Pflaster!) oder Aricept) versucht werden. Ich kann die Haltung der Ärztin nicht verstehen. Haken Sie doch mal - nachdem Sie sich in Sachen Cholinesterasehemmer etwas schlau gemacht haben - nochmal nach. Die beschriebene sehr rasche Verschlechterung irritiert mich ebenfalls, sie ist nicht typisch für eine Alzheimer Erkrankung oder eine vaskuläre Demenz. Ist abgesichert, dass nicht eine andere Erkrankung des Gehirns vorliegt? Wir hatten hier im Forum schon mindestens einen solchen Fall, in dem eine Prionenkrankheit vorlag und zu extrem schnellem Verfall führte. Ich versuche das für Sie herauszusuchen und schicke Ihnen eine Privatnachricht.
Lieben Gruß
Leona
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Re: gibt es Medikamente die bei fortgeschrittener Demenz noch helfen?
Hallo Leona,
vielen dank für die gesendeten Berichte. So rasend ging es die ersten zwei Jahre bei meiner Mutter nicht, vor knapp drei Jahren wurde bei ihr die Demenz diagnostiziert, wobwei schon ein halbes Jahr vorher veränderungen aufgefallen sind. Auch meine Mutter hat zu diesem Zeitpunkt immer gesagt, in meinem Kopf stimmt etwas nicht. Der Neurologe machte verschiedene Test, schob die Hirnleistungsstörung jedoch auf ihre Depresionen.Extrem verschlechtert hat es sich im letzten halben Jahr und von Tag zu Tag kommen mehr Defizite hinzu. Kann das ein Schub sein?
Vielen Dank für alle Infos
Leonore
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Re: gibt es Medikamente die bei fortgeschrittener Demenz noch helfen?
Liebe Leonore,
Ihre Schilderung kommt mir schon alarmierend vor - also an eine Schub, der sich von Tag zu Tag auf die beschriebene Weise fortsetzt, kann ich mir nicht vorstellen. Hat sich irgendetwas in der Medikation bei Ihrer Mutter verändert? Besteht vielleicht eine Medikamentenunverträglichkeit oder passen Medikamente nicht zusammen? Hat sich ansonsten in ihrem Ernährungs- oder Trinkverhalten etwas geändert?
Ich würde Ihnen gerne einen gezielten Rat geben - aber ich weiß nicht, wo die Ursachen der täglichen Verschlechterung liegenn. Wie sieht es mit den Zuckerwerten aus? Könnte Unterzucker vorliegen oder sonst eine Stoffwechselentgleisung?
Das müssten Sie abklären.
Ich schreibe Ihnen noch eine PR.
Alles Gute wünscht
Leona
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Re: gibt es Medikamente die bei fortgeschrittener Demenz noch helfen?
Hallo Leona,
wie schon beschrieben ist meine Mutter zur Zeit in einer Geronto/ Psychiatrischen Tagesklinik. Heute waren wir zum Gespräch bei der behandelnden Ärztin. Alle Blutwerte sind in ordnung. Hirnleistungssteigernde Medikamente würden in diesem Stadium (Befund der Ärztin , ausgeprägte Demenz) nichts mehr bringen außer unnötige Nebenwirkungen wie z.B. Unruhe.
Sie schlägt 2-3 mal wöchentlich eine Tagespflegeeinrichtung vor.
Bin heute ziemlich fertig, es klingt alles so entgültig.
Gruß Leonore
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Re: gibt es Medikamente die bei fortgeschrittener Demenz noch helfen?
Liebe Leonore,
hast du meine PR gelesen? Nicht den Mut verlieren - es ist alles schlimm, ich weiß.
Aber du bist nicht alleine. Schau, alle hier im Forum kämpfen mit dieser Erkrankung, mit ihren Gefühlen, mit der Angst und der Trauer. Keep in touch!
Alles Gute
Leona
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