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Alzheimer ???

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  • Alzheimer ???

    Hallo,
    ich bin neu hier weil ich ein Problem habe.
    Meine Mutter (82) kam vor drei monaten ins Krankenhaus weil sie voll Wasser war.Inerhalb von 10 Tagen hat sie 10 kg verloren.
    Sie war vor dem KH aufendhalt geistig noch fit, danach viel ihr das Sprechen oft schwer und sie fantasiert täglich, es sind irgend welche Leute in der Wohnung gewesen oder Kinder, mein Vater lebt noch (ist vor 3 Jahren verstorben) Sie war einkaufen
    dabei kann sie das Bett seit dem KH aufendhalt nicht mehr allein verlassen und nur mit Hilfe 2 Schritte gehen (war vor KH mit Gehhilfen kein Problem)Heute war sie z.B. auf der Zugspitze (!)
    4 wochen nach dem 1. KH aufenthalt ist sie zusamengebrochen und
    bekam jetzt einen Herzschrittmacher. Sie trinkt und ist zuwenig und schläft fast den ganzen Tag. Nur wenn der Pflegedienst kommt
    (Insulin spritzen und waschen morgens und spritzen abends) oder zum essen setzt sie sich hin und ist wach. sie kommt mit der Tageszeit total durcheinander vom datum nicht zu reden.
    Der Hausarzt (Internist) sagt sie ist Dement und ausser den 3 ASS 100braucht sie nichts, man kann nichts machen.
    Wenn sie wach ist kann man mit ihr noch fast vernünftig reden und ab und zu hat sie noch interesse an der Zeitung, sehr selten am Fernsehen (schläft dann dabei ein)

    Was kann ich tun? Liegt es wie manche behaubten am wasserentzug?
    bin für jede kompetente Antwort dankbar.


  • Re: Alzheimer ???


    Hallo Java2,

    zunächst sollte von einem Neurologen oder Gerontopsychiater geklärt werden, welche Krankheit bei Ihrer Mutter vorliegt. Es kann, aber muss nicht Alzheimer sein.

    Bei meinem Vater (siehe Thread "Mein alter Herr Eberhard..." in diesme Forum) wurden entsprechende neurologische Probleme auch in einem KH nach einer OP erstmalig und sogar massiv gesehen. Dann ging das alles zurück um dann nach ca. 6 Monaten ganz langsam wieder aufzutreten.

    Eine mögliche Erklärung könnte ein schon bestehender Neuronenverlust im septo-hypercampalen Bereich (das sind "Steuer-, Regelungs- und Kurzzeitspeicherstrukturen tief unter dem Großhirn) sein, der nach Gabe von Narkotika (insbes. Isofluran) aufällig wird, da bestimmte Narkotika bzw. Anästhetika leider zum Neuronenverlust (Hirnnervenzellen) führen können (man kennt ja auch den Stammtischspruch in Bezug auf Alkohol: "Ein Vollrausch kostet 1 Million Neuronen" - da ist was dran und Alkohol ist im Prinzip auch ein Narkotikum, nur ein sehr schlechtes weil gefährliches - die in KLiniken verwendten Mittel sind da natürlich weit weniger problematisch). Bei gesunden Menschen macht das nichst aus, da sehr viel "Reserve" existiert, bei bestimmten Demenzen aber sind große Teile der Reserve bereits zerstört (wegen dieser Reserve bemerkt man eine Demenz auch meist immer erst spät).

    Und selbstverständlich kann man auch bei mögl. Alzheimerdemenz noch was machen. Man kann sie zwar nicht heilen, aber ihren Verlauf mit sog. Antidementiva mildern. Aber lassen Sie bitte erstmal untersuchen, was es denn überhaupt ist (Gedächtnistests, ggf. auch MRT, LP). Kann ja auch was anderes sein.

    Dem Flüssigkeitszufuhrproblem können Sie beikommen mit vielen Suppen, Brühen, wohlschmeckenden Getränken, usw. - fast alles außer Alkohol. Selber mittrinken und viele "Mmmh, lecker..." sagen, was natürlich auch stimmen muss (Gesichtsmimik, Augensprache).

    Bei meinem Vater ist zuweilen die Vergesslichkeit schon so stark, dass ich ihn beim Teetrinken mit einfachen neuen Gesprächsthemen ablenke, und ihm dann sage, dass er erst eine Tasse (in Wirklicheit waren es schon 3) getrunken hat. Dann mag er gerne noch eine, weild er die anderen vergessen hat.

    LG
    Egon-Martin

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    • kleine Korrektur


      es muss natürlich heißen: septo-hippocampale Struktur

      Hippocampus ist die lateinische Bezeichnung für Seepferdchen. Die alten Anatomen gaben der besagten - übrigens hochkomplexen - Hirnstruktur diese Bezeichnung, weil sie im Schnittbild der Form eines Seepferdchen ähnelt ("Hyper" heißt soviel wie "über" oder grob auch "hoch", denken Sie an "Hypertonie" für Bluthochdruck). Die ersten Universitäten wurden von der Kirche gegründet und so kam es dazu, dass Latein lange Zeit zur universalen Gelehrtensprache wurde. Das war damals sehr praktisch - heute ist wohl eher Englisch praktischer :-).

      LG
      Egon-Martin

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      • Re: kleine Korrektur


        Mutter ist heut ins KH gekommen, es ist ein Verschluss der Bein Arterie und es ist so schlimm das das Bein wohl nicht mehr gerettet werden kann.
        Womit hat Sie das Verdient??
        Ich bin fertig, und ich weis nicht wie Sie das verkraften soll.
        Wie soll das alles weiter gehen? Ich weis auch nicht wer mir weiter helfen kann mit der Sache umzugehen.

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        • HIlfe suchen


          Hallo Java2,

          wir haben alle nichts verdient, nicht Freude und nicht Leid; denn wir haben weder uns selber, noch die Umstände gemacht, unter denen wir zu leben haben. Wie sollten wir etwas verdient haben, wenn wir nicht einmal uns selber verursacht haben? Diese vielen Ursachen und Wirkungen, die dann selber wieder zu Ursachen wurden und die allen unseren Entscheidungen voraus gehen – wer kann sie ermessen, wer kann sie kennen? Vergessen Sie bitte Gedanken an Strafe oder einen strafenden Gott – Gott ist kein Dompteur, der mit Belohnung und Strafe Menschen dressiert.

          Ich kenne manche Stunden voller Grübelei und Sorgen, durchwachte Nächte, Hin-und-Her-Laufen im Wohnzimmer wie ein Tier im Käfig und doch ohne Lösung verbleibend. Jeder Mensch kennt das, denn niemand läuft seinen Weg über diesen Planeten ohne jemals Krankheit und Sorgen erlebt zu haben. Absolut niemand und hinter den schönen Fassaden einer künstlichen Welt der sog. Reichen und Schönen lauern oft tiefe Abgründe.

          Aber dann fällt einem nach all der Grübelei plötzlich ein, dass man doch noch was tun kann, denn das Leben ist auch bei schwerer Krankheit nicht vorbei. Und so fängt man dann an, Vorsorgen zu treffen, zu organisieren, Menschen, Behörden, Gruppen (z.B. Pflegedienste, Behindertenverbände, Angehörigenselbsthilfegruppen), usw. zu suchen, die einem – und sei es nur mit einem guten Rat – beistehen. Denn viele schwerbehinderte Menschen können noch Lebensfreude genießen – nur muss man ihnen dabei helfen, z.B. die Umwelt umgestalten. Das kostet natürlich nicht nur Zeit und Nerven sondern auch Geld. Aber auch da gibt es Hilfen, Zuschüsse für bauliche Veränderungen, usw. Aber es ist ja auch noch gar nicht sicher, ob es zur Amputation kommt und der Rollstuhl zum Einsatz kommen muss. Falls doch, so kann man mit der entsprechenden Unterstützung auch damit leben. Hilfe zu organisieren hilft einem immer auch selber – man fühlt sich besser, wenn man was tut, selbst wenn es nicht viel bringen sollte.

          Mein Rat daher: Machen Sie Pläne! Stellen Sie sich schlimme Situationen vor und denken Sie dabei daran, wie andere damit umgehen. Lernen Sie und bieten Sie der Verzweiflung trotzig Paroli. Sie schaffen das! Denken Sie daran, das selbst die schlimmsten Erfahrungen und das gröbste Leid ebenso vergänglich sind wie die schönsten Freuden.

          LG
          Egon-Martin

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          • Re: HIlfe suchen


            lieber EgonMartin , ihre Antwort auf Java2 , wo sie Hilfe sucht , ist wundebar , auch mir haben sie mit ihrer Antwort geholfen , mein Vater ( 88 Jahre )hat Demenz und jeder Tag ist eine Herausforderung .
            Liebe Grüsse

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            • Re: HIlfe suchen


              um 11Uhr rief das KH an, ich soll vorbeikommen und unterschreiben - das Bein muss amputiert werden und da Mutter ein künstliches Knie hat muss oberhalb des Knies amputiert werden.

              PS:EgonMartin Als Mutter ins KH kam um ihr das Wasser zu entziehen kam Sie nicht unter Narkose. Die Verwirtheit und die Haluzinationen geben sich mit der Zeit wieder sagte der Arzt. Aber es wurde schlimmer und der Hausarzt sagt nur das man nichts machen kann. Jetzt liegt Sie wieder im Kh und verliert auch noch ein Bein.
              Mir wurde von der Ärztin angeboten das sich der soziale Dienst des KH mit mir in verbindung setzt um mir mit Rat zur Seite zu stehen.
              Danke an ALLE die mir hier weiter helfen wollen!

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              • Re: HIlfe suchen


                Hallo Java2,
                ich bin skeptisch, dass Ihre Mutter eine echte Demenz hat. Die plötzliche Verwirrung und der Zustand können doch auch durch die Diabetes (eventuell "entgleist"?) und auch durch Flüssigkeitsverlust ausgelöst sein! Das Bein soll wegen den Diabetesfolgen ampuitert werden? Warum so plötzlich, wussten Sie vorher von dem Problem? An Ihrer Stelle würde ich auf ein Gespräch mit dem Arzt drängen, und es mir genau erklären lassen, evtl. Zweitmeinung einholen. Natürlich ist es bei älteren Menschen so, dass es zu solchen plötzlichen Folgen kommen kann, aber dass da nichts mehr zu machen ist... das glaube ich nicht
                Alles Gute, Flieder

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                • Re: HIlfe suchen


                  gestern wurde ihr das bein abgenomen und heute um 10.30 uhr rief das KH an das es Mutter sehr schlecht geht, ich soll schnell kommen. Als ich eintraf war es schon zu spät.
                  Für sie ist es wohl besser so denn sie hat in den letzten wochen oft so sehr gelitten und wollte wohl auch nicht mehr.

                  Ich weis nicht wie es weiter gehen soll, es ist kein geld da, ich bin arbeitslos und weis nicht wovon ich alles bezahlen soll ich hoffe das mir das sozialamt weiter hilft, ich muss mir eine kleinere wohnung suchen muss die berdigung bezahlen und und und,
                  aber was ist das gegen das leid das Mutter ertragen muste.

                  Kommentar


                  • Re: HIlfe suchen


                    Liebe Java2,

                    das tut mir wirklich sehr leid! Sicher ist es eine Erlösung, wenn Ihre Mutter die letzten Wochen so gelitten hat.

                    Bzgl. Hilfe für die weiteren Schritte und auch Unterstützung, wenden Sie sich falls Sie mit dem Amt allein nicht weiterkommen, an eine gemeinnützige Stelle, die Ihnen hoffentlich hier zur Seite steht, evtl. Caritas, Diakonie etc., evt. auch städtische Beratungseinrichtungen (die meistens mehr Engagement haben, Menschen zu helfen als die Ämter).
                    Ich hoffe für Sie, dass es nicht so schlimm wird, und es irgendwann bergauf geht!
                    Alles Gute, Flieder

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                    • Re: HIlfe suchen


                      Liebe Java2,

                      ich spreche Ihnen mein aufrichtiges Beileid aus. Mögen Sie schnell über diesen tragischen Verlust hinwegkommen und Hilfe finden.

                      Ihre Mutter ist vorangegangen - früher oder später folgen wir alle nach.

                      LG
                      Egon-Martin

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                      • Re: HIlfe suchen


                        Liebe Java,
                        meine Gedanken sind bei Ihnen.
                        Ein schlimmes und trauriges Ereignis - Sie haben mein ganzes Mitgefühl.
                        Vielleicht bleiben Sie noch ein wenig bei uns und berichten, wie es bei Ihnen weitergeht.

                        Herzlichst Leona

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