Die Krankheit verschlechtert sich kontinuierlich. Außerdem hatte sie im Mai einen Rectomprolaps und muss nun Windeln tragen. Wir (Bruder und Schwester und mein LG) betreuen sie gemeinsam zuhause. Wir wohnen nicht bei ihr. Sie wohnt noch alleine. Wir sind ganztags berufstätig. Jetzt haben wir Hilfe. Eine Schwester kommt morgens und gibt die Medis und wechselt die Windel und bei Bedarf wird der Prolaps zurückgeschoben. 2 x in der Woche kommt Hilfe beim Duschen. Mutti hat aber auch da immer wieder eine Ausrede, warum es gerade nicht geht. Sie hat Kopfschmerzen und klagt über Schwindel. Dann geht die Altenpflegerin ohne verrichtete Dinge wieder. Außérdem verräumt Mutti sehr viele Dinge und verdächtigt uns dann, dass wir etwas weggeworfen haben. Jetzt haben wir ein neues Problem. Mutti wärmt sich das von mir vorbereitete Essen nicht mehr auf und isst nicht mehr. Sie behauptet aber, sie hat gegessen, aber im Kühlschrank steht das essen unberührt. Jetzt kommt eine Heimhilfe zum Aufwärmen. Heute hat sie wieder das Essen verweigert. Sie habe noch keinen Hunger. Schokolade und Schokopudding isst sie noch. Sie war immer eine Naschkatze. Hat vielleicht jemand Tipps wegen dem fehlenden Appetit. Vielleicht hat Mutti kein Empfinden mehr für Hunger. Alles ist sehr anstrengend und ich bin nervlich am Ende. Wir könnten noch „Essen auf Rädern“ bestellen, wenn Mutti aber nichts isst, ist das auch wieder umsonst. Mein Bruder sagt, dann muss Mutti ins Heim. Sie will aber nicht ins Heim und auch im Heim können sie Mutti nicht zwingen zu essen. Wer weiß einen Rat.? Gibt es Zusatznahrung? Dankeschön fürs Lesen.
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Essensverweigerung
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Essensverweigerung
Bei meiner Mutter (88 Jahre) wurde vor zwei Jahren Demenz (Alzheimer) festgestellt. Sie bekommt seither an Medis Reminyl retard 24 mg, arca.be, Folsan, Tebofortan, Lisinostad.
Die Krankheit verschlechtert sich kontinuierlich. Außerdem hatte sie im Mai einen Rectomprolaps und muss nun Windeln tragen. Wir (Bruder und Schwester und mein LG) betreuen sie gemeinsam zuhause. Wir wohnen nicht bei ihr. Sie wohnt noch alleine. Wir sind ganztags berufstätig. Jetzt haben wir Hilfe. Eine Schwester kommt morgens und gibt die Medis und wechselt die Windel und bei Bedarf wird der Prolaps zurückgeschoben. 2 x in der Woche kommt Hilfe beim Duschen. Mutti hat aber auch da immer wieder eine Ausrede, warum es gerade nicht geht. Sie hat Kopfschmerzen und klagt über Schwindel. Dann geht die Altenpflegerin ohne verrichtete Dinge wieder. Außérdem verräumt Mutti sehr viele Dinge und verdächtigt uns dann, dass wir etwas weggeworfen haben. Jetzt haben wir ein neues Problem. Mutti wärmt sich das von mir vorbereitete Essen nicht mehr auf und isst nicht mehr. Sie behauptet aber, sie hat gegessen, aber im Kühlschrank steht das essen unberührt. Jetzt kommt eine Heimhilfe zum Aufwärmen. Heute hat sie wieder das Essen verweigert. Sie habe noch keinen Hunger. Schokolade und Schokopudding isst sie noch. Sie war immer eine Naschkatze. Hat vielleicht jemand Tipps wegen dem fehlenden Appetit. Vielleicht hat Mutti kein Empfinden mehr für Hunger. Alles ist sehr anstrengend und ich bin nervlich am Ende. Wir könnten noch „Essen auf Rädern“ bestellen, wenn Mutti aber nichts isst, ist das auch wieder umsonst. Mein Bruder sagt, dann muss Mutti ins Heim. Sie will aber nicht ins Heim und auch im Heim können sie Mutti nicht zwingen zu essen. Wer weiß einen Rat.? Gibt es Zusatznahrung? Dankeschön fürs Lesen.Stichworte: -
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Re: Essensverweigerung
Hallo Mary,
vielleicht könnte ihre Mutter eine Tagespflegeeinrichtung besuchen. Muss auch nicht zwingend jeden Tag sein. Meine Mutter war da auch eine Weile 2 mal wöchentlich. Man geht morgens hin (auch Abholung ist möglich), es wird gemeinsam gefrühstückt spazieren gegangen, gesungen, Zeitung gelesen gespielt, geruht zu Mittag gegesse usw. Es wird sich viel gekümmert, die Beschäftigung steht im Vordergrund, wie ich finde viel mehr als bei einem stationären Heimaufenthalt, wo die Pflegekräfte für so was kaum Zeit finden. Abends geht es dann wieder nach Hause. Dann wäre ihre Mutter auch nicht den ganzen Tag allein. Vielleicht gefällt ihr das dort sogar und Sie wären beruhigt und entlastet.
Wegen der Kosten wäre es sicher gut, wenn ihre Mutter eine Pflegestufe hätte. Bei uns kam der Medizinische Dienst damals in die Tagespflege. Pflegestufe 1 war damals kein Problem, die Mitarbeiter kennen das Verfahren ja. Erkundigen Sie sich doch mal. Es gibt bestimmt auch Schnuppertage.
Meine Mutter lebt jetzt nach einem stationären Heimaufenthalt seit etwas mehr als einem Jahr in einer Wohngemeinschaft für Demenzkranke und wir sind sehr zufrieden.
Liebe Grüße
Adelheid
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Re: Essensverweigerung
Liebe Mary,
den Zustand, den Sie beschreiben, kenne ich aus eigener Erfahrung mit meinem Vater sehr gut. Ich habe das von Ihnen erwähnte "essen auf Rädern" bestellt - manchmal klappte es, oft musste ich es abends, wenn ich zu Vater kam und alles noch unberührt in der Isolierkiste stand, erneut aufwärmen und ihm in meinem Beisein servieren. Auch da bedurfte es häufig sehr viel guten Zuredens, bis er den Teller geleert hatte. - Der Kranke vergisst offenbar zu Essen und es scheint auch keine adäquaten Hungergefühle wie beim Gesunden zu geben.
Wie bei Ihrer Mutter bevorzugt mein Vater bis heute Süßes - besonders Pudding und Cremespeisen.
Das liegt auch daran, dass die Geschmacksknospen bei Alzheimerkranken nicht mehr so funktionieren wie beim gesunden Menschen. Es bleibt schlussendlich nur der Süßgeschmack übrig, was die Vorliebe erklärt.
Ich habe zu jener Zeit immer jede Menge Schokopudding bereit gehalten - möglichst mit Sahne und aus Vollmilch, damit der Kaloriengehalt höher war. Der Alzheimerkranke verbraucht nämlich wesentlich mehr Kalorien als wir Gesunde - das kommt erschwerend hinzu und erklärt, warum viele Kranke so stark abmagern.
Zusätzlich hielt und halte ich immer noch Flüssignahrung (hochkalorische) bereit - z.B. Fresubin. Dies gibt es in verschiedenen Geschmacksrichtungen und man muss ausprobieren, was der Kranke am ehesten akzeptiert.
Langfristig wird Ihre Mutter die Nahrung nicht mehr ohne Aufsicht zu sich nehmen können, so dass Sie über eine Essensbetreuung oder Adelheids Vorschlag nachdenken sollten.
Ich habe zu jener Zeit eine Dame von der Caritas bezahlt (war sehr günstig, da halb ehrenamtlich), die sich während der Mittagszeit (meist etwas später/14.00 oder 15.00 Uhr) bei Vater aufhielt und versuchte, mit ihm zu essen. Das hat ganz gut geklappt.
Wenn Ihnen alles über den Kopf zu wachsen droht, bedenken Sie, dass dies alles nur Phasen sind, die nicht ewig anhalten. Ich bin zu jener Zeit auch sehr verzweifelt gewesen und habe meine eigene Gesundheit aufs Spiel gesetzt. Sehr schnell kommt der Kranke in ein anderes, nächstes Stadium - es müssen wieder andere Entscheidungen getroffen werden.
Inzwischen kann mein Vater gar nicht mehr allein essen und es geht auch nur breiige und flüssige Nahrung. Die von Ihnen geschilderte Phase ist etwa 2 1/2 Jahre her. Auch mein Vater lebt nach einem unbefriedigenden Heimaufenthalt inzwischen in einer Wohngemeinschaft mit 7 anderen alten Menschen zusammen. Es sind im Schichtdienst jeweils 2 betreuende Personen da - nachts eine.
Vater ist nun schon seit etwas zwei Jahren inkontinent und seit einem Jahr völlig immobil.
Er ist übrigens 84 Jahre alt.
Ich wünsche Ihnen Kraft und eine gangbare Lösung für das derzeitige Problem.
Herzlichst
Leona
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Re: Essensverweigerung
Liebe Adelheid und Leona!
Dankeschön für Ihre Antworten und Hilfestellung. Meine Mutter ist leider auch gehbehindert (zwei Knieprothesen) und hört fast nichts mehr. Sie hat zwei Hörgeräte, kam aber nie mit den Hörgeräten zurecht. Man muss sich schreiend mir ihr unterhalten. Außerdem legt sie sich unter Tag oft nieder und klagt außerdem über Kopfschmerzen und Schwindel. Ich kann sie sicher nicht für eine Tagesbetreuung im Heim gewinnen. Wir hatten dies schon ins Auge gefasst und wieder verworfen. Die Betreuung mit den verschiedenen Hilfskräften klappt leider schlecht. In der Früh kommt die Krankenschwester und gibt die Medis und wechselt die Windel. Mutti trägt darüber eine Netzunterhose. Die Schwester zieht keine Unterhose darüber und so ist dann das Leintuch die Strumpfhose us.w beschmutzt . Es kommen aber auch immer wieder andere Personen, wenn die Schwester einen anderen Dienst hat. Zweimal die Woche kommen dann wieder verschiedene Personen (Altenbetreuer) zum Duschen. Einmal kam eine Frau mit schwarzer Hautfarbe, was Mutti verunsichert und Mutti hat keine Ansprechperson. Jetzt habe ich vereinbart, dass eine Heimhilfe kommt, wegen dem Aufwärmen vom Essen und Duschen sowie Windelwechseln. Diese kam um 10.30 bis11.15 Uhr. Das Essen stand am Teller unberührt im Kühlschrank. Mutti steht um ca. 8.00 Uhr auf und hat um diese Zeit sicher keinen Hunger. Sie hat das Bett gemacht und das Leintuch gewechselt. Mir wäre wichtig, dass Mutti Essen bekommt und auch isst. Außerdem wurde sie nicht geduscht und die Windel war nass und nicht gewechselt. Die Bewältigung all dieser Probleme setzt mir stark zu. Ich habe eine schlechtes Gewissen Mutti gegenüber, sie war immer gut zu uns. Mein Bruder sagt bei jeder neu auftretenden Schwierigkeit, dann muss sie ins Heim. Mein Bruder ruft mich an, wenn wieder nichts klappt und ich muss dauernd versuchen mit den verschiedenen Stellen zu verhandeln. Leider kenne ich bei uns keine Wohngemeinschaft für demente alte Menschen.
Aber ich brauche euch ja nichts zu erzählen, wenn ich lese was ihr schon alles mitgemacht habt.
Ich wünsche euch alles Gute und danke für die netten Worte.
Herzlichst
Mary
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Re: Essensverweigerung
Liebe Mary,
ich weiß leider nicht in welcher Region Ihre Mutter lebt, aber ich möchte Ihnen trotzdem nochmal raten, nach einer Beratungsstelle einer caritativen Einrichtung zu suchen. Auch gibt es Angehörigenselbsthilfegruppen, die meistens über die Alzheimer Gesellschaft zu erfragen sind. Ganz am Anfang unserer Threads (Berichte) finden Sie Informationen zur Erkrankung und viele Adressen und Ansprechpartner. Haben Sie da schon mal nachgesehen? Die Alzheimer Gesellschaften sind in ganz Deutschland verbreitet, ich hoffe, es gibt auch eine in Ihrer Nähe.
Was das Essen angeht, so fahren Sie vermutlich besser, wenn Sie sich privat jemand suchen, der auf die Gewohnheiten Ihrer Mutter Rücksicht nimmt. 10.30/11.30 Uhr ist viel zu früh. Ich würde das frühestens um 14.00 Uhr - vielleicht sogar noch später - versuchen. Sonst wird das Essen auch weiterhin unberührt bleiben.
Der Kontakt zu anderen Betroffenen ist für Sie ganz wichtig, da Sie vermutlich nur so erfahren, ob es Wohngruppen oder Wohngemeinschaften in Ihrem Einzugsgebiet gibt. Es gibt inzwischen mehr, als uns oft bekannt ist. Die Wohngruppen sind gesetzlich noch nicht geregelt, deshalb findet man sie so schwer.
In Berlin gibt es eine Anlaufstelle, wo Sie sich sicher erkundigen können. Geben Sie bei Google einfach mal "Wohngemeinschaft, Demenz, Alzheimer" oder ähnliches ein.
Ich kann Ihre Not so gut verstehen, habe das ja selbst alles auch durchgemacht.
Wenn ich noch Infos finde, melde ich mich wieder.
Gruß Leona
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Re: Essensverweigerung
http://www.alzheimerwgs.de/
http://www.alzheimerwgs.de/linkspage.html
http://www.alzheimer-demens.de/alzheimer-therapie.php
http://www.demenz-wg.de/literatur.htm
http://www.paradisi.de/Health_und_Er...r/News/354.php
http://www.deutsche-alzheimer.de/index.php?id=94
http://www.alzheimerinfo.de/aktuelle...05/2005-04-26/
http://www.uns-huesing.com/wohngemeinschaft.php
http://www.alzheimer-bw.de/cms/0409/index.php
Liebe Mary,
vielleicht finden Sie hier schon ein paar hilfreiche Infos!
Ansonsten einfach nochmal Ihren Wohnort dazu eingeben oder die nächstgrößere Stadt!
Viel Glück
Leona
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Re: Essensverweigerung
Liebe Leona!
Dankeschön, Sie sind so engagiert und geben gute Tipps auch noch zu später Stunde.
Wir leben in Österreich, aber ich versuche mich zu erkundigen, welche Möglichkeiten es bei uns noch gibt.
Ich wünsche Ihnen alles Gute und viel Kraft.
Mit einem herzlichen Danke
Mary
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Re: Essensverweigerung
Hallo Mary,
wo in Österreich wohnen Sie denn?
Ich habe eine Bekannte deren Mann auch an Alzheimer Demenz litt -in Kärnten. Sie hatte ihn zum Schluss in einem Heim untergebracht und hat immer gesagt, dass er sich dort sehr wohl gefühlt hat. Na ja, wäre sicher mehr als ein Zufall, wenn Sie auch dort in der Nähe wohnen würden.
Ich hoffe Sie finden etwas Geeignetes.
Ich würde mir anderenfalls auch privat jemanden suchen, der der Mutter für einige Stunden am Tag Gesellschaft leistet, solange das noch reicht.. Geld kostet ja ohnehin alles. Bei uns sind häufig entsprechende Kleinanzeigen in den entsprechenden Anzeigenblättchen.
Alles Gute
Adelheid
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