eine Demenz - sofern noch nicht weit fortgeschritten - ist manchmal nur schwer von einer Depression zu unterscheiden.
Ich las neulich das Buch "Seelenfinsternis" des niederländischen habilitierten Psychiaters Piet C. Kuiper. Darin schildert Kuiper, wie er immer mehr in einen Zustand abgleitet, den er zunächst immer wieder als Demenz diagnostiziert weil ihm selbet einfache Dinge immmer schwerer fielen. Auf dem Höhepunkt seiner Depression plagen ihn ungeheure Schuldgefühle und er glaubt, er werde zurecht von Gott dafür bestraft, dass er seine Familie vernachlässigt hätte, ungerecht zu seinen Kollegen gewesen sei, Arztanwärter aus Bosheit durch die Prüfung fallen ließ, usw. Seine Familie wäre daher auch nicht mehr seine Familie, sondern als Gottes Strafe durch Doppelgänger ersetzte Figuren, die ihm nur zum Schein helfen wollten.
All das stellte sich als eine Depression heraus, die dann auch erfolgreich behandelt wurde. Somit kann auch eine Depression sich gebären wie eine Demenz, eine Psychose incl. Capgras-Syndrom, usw.
Das unterstreicht m.E. die Wichtigkeit, sich bei krankhaften Symptomen unbedingt von einem Facharzt gründlich beandeln zu lassen.
Gruß
Egon-Martin