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Neuartige Medikamente bei Alzheimer

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  • Neuartige Medikamente bei Alzheimer

    Hamburg, 18. Mai 2009

    Ein Freund aus USA schrieb uns: Frau seines besten Freundes leidet an Alzheimer, fortgeschrittenes Stadium. Der behandelnde Arzt gehört zum Team des Duke University Hopitals in North Carolina. (Eine sogenannte "erste Adresse"). Der Arzt sagt, mit keinem der in USA amtlich zugelassenen Medikamente könne er noch etwas bessern. Er habe aber gehört von zwei Präparaten quasi im Experimental-Stadium, die in USA nicht erhältlich sind, wohl aber in Deutschland: Das eine heisst DIMABON oder DIMEBON, angeblich entwickelt in Russland. Das zweite heisst REMBER, angeblich entwickelt in Irland. Dieses werde von einem Research-Team der schottischen Universität Aberdeen in einer Studie gestestet, dabei habe sich in 81 Prozent der Fälle gezeigt, dass das Fortschreiten der Krankheit damit verlangsamt werden könne. Unser Freund in USA fragt uns, ob wir diese Präparate in Deutschland besorgen können; der behandelnde Arzt "drüben" sei willens, sie auszuprobieren. Kann man hierzu etwas Konkreteres / Fundiertes erfahren?


  • Re: Neuartige Medikamente bei Alzheimer


    Hallo Ludwig,
    falls Sie noch nicht gegoogelt haben:

    http://www.innovations-report.de/htm...ht-115188.html

    Rember greift das Tau-Protein an. Man findet einiges darüber im Internet.
    Die Meldungen beziehen sich auf Studien im Sommer 2008. Wenn ich es richtig verstehe, soll Rember 2012 auf den Markt kommen.

    LG Leona

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    • Re: Neuartige Medikamente bei Alzheimer


      Dimebon - eigentlich ein Antihistaminikum - ist noch in der Erprobung.
      Auch dazu einen Link

      http://www.wissenschaft-online.de/artikel/962118

      Es hört sich alles recht vielversprechend an - aber es ist immer von "leichter und moderater Alzheimer Demenz" die Rede... was ist mit den fortgeschrittenen Fällen?

      Was halten Sie von dem "Galactose" Thread, der durch Forumsmitglied Bikerfreddy gestartet wurde?

      Gruß Leona

      Kommentar


      • Re: Neuartige Medikamente bei Alzheimer


        Hallo Ludwigewald,

        von REMBER habe ich im letzten Jahr schon gehört in einem TV-Bericht. Es handelt sich im Prinzip um ein auch als Methylenblau bekanntes Mittel zum Einfärben mikroskopischer Präparate (habe als Junge seinerzeit damit schon mikroskopiert).

        Angeblich wurde der therapeutische Effekt bei einer Nissl-Färbung von Neuronen (das ist die histologische Präparatfärbung - nach Nissl benannt) durch einen Forscher aus Aberdeen, Schottland (und nicht Irland), entdeckt.

        Das scheint allerdings dem GehRat Prof. Dr. Paul Ehrlich entgangen zu sein. Dieser Klassiker der Chemotherapie unter den pharmazeutisch tätigen Ärzten aus dem alten Kaiserreich hat u.a. mit Methylenblau gearbeitet und auch aus Färbeversuchen versucht, Medikamente zu gewinnen. Na ja, die Mikroskopie damals... die aber immerhin einen Alois Alzheimer seine Entdeckungen machen ließen. Dass der olle Alois das nicht entdeckt hat, scheint mir rätselhaft, denn die Nissl-Färbung gehört zum Standardrepertoire des Mikroskopierens. Aber manchmal kommt man auch nicht auf das, was "vor der Nase liegt".

        Da man auch hier wieder vertröstet wird - das Jahr 2012 wird in mehreren Internetbeiträgen als Jahr evtl. Marktreife genannt - wäre vielleicht eher das Experimentieren mit Galactose und Brainfood sinnvoller ;-).

        Gruß
        Egon-Martin

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        • Re: Neuartige Medikamente bei Alzheimer


          Sehr geehrte/r ludwigewald,

          leider muß ich Ihnen mitteilen, daß sich beide Präparate noch in Erprobungsstadien befinden.
          Dimebon, ein altes russisches Antihistaminikum mit einer schwache ACh-Esterase-hemmenden und NMDA-Rezeptor hemmenden Wirkung sowie einer fraglichen Hemmung der mitochondrial vermittelten Apoptose, wurde bisher nur in einer Studie an 183 Patienten in Russland getestet. Das für sich genommen ist noch kein Grund an seiner Wirksamkeit zu zweifeln, die Datenlage für eine solche ist allerdings noch dünn. Bei Rember handelt es sich um das ehemals bei Harnwegsinfekten, Methaemoglobinämie und Protozoeninfektionen in Aquarien eingesetzte Methylen-Blau. Hierfür gilt ähnliches, wie für Dimebon. Nur wenige Daten zu Versuchen bei Alzheimer-Patienten, bisher lediglich von einer Arbeitsgruppe (um Claude Wischik) in Form von Postern auf Kongressen vorgestellt (d.h. bisher keine in einem medizinischen Journal publizierten Original-Daten).
          Insgesamt halte ich es für optimistisch, eine Zulassung bereits für 2012 anzunehmen.

          Mit freundlichen Grüßen,

          Spruth

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