Re: wer kennt das?
Liebe Anke,
schön, wieder einmal von Ihnen zu lesen. Ohne die Person persönlich zu kennen, ist es eigentlich nicht möglich eine Zuordung zu Phase 1 oder 2 zu treffen. Doch nach allem, was Sie berichten, würde ich doch immer noch von einer beginnenden Demenz ausgehen. Mein Vater hat ja ebenfalls eine Mischform von Alzheimer und Vaskulärer Demenz. Er ist allerdings inzwischen (5 Jahre) sehr weit fortgeschritten und ein völliger Pflegefall, kann weder stehen noch laufen, nicht mehr alleine essen und wenn, dann nur breiige oder flüssige Nahrung, kann nicht mehr sprechen,nur noch schwach auf manche Dinge Reaktionen zeigen, Inkontinenz liegt schon sehr lange vor. Er liegt die meiste Zeit gekrümmt im Bett, muss alle 2 Stunden gelagert werden, damit er keinen Dekubitus bekommt. Das ist alles sehr schlimm mit anzusehen und mitzuleben.
Ich habe die verschiedenen Stadien alle miterlebt - deshalb würde ich sagen, Ihre Schwiegeromi ist noch in einem verhältnismäßig guten Zustand - trotz der Vergesslichkeiten wie Weihnachtsgeschenke oder Post. Da sie auch schon 84 Jahre alt ist (so alt ist mein Vater auch, bei ihm begann es mit 79), habe Sie vielleicht ganz gute Chancen, dass die Krankheit nicht so schnell und dramatisch verläuft.
Die Einteilung in diese 3 Stadien ist ohnehin umstritten, es gibt andere Studien, die sprechen von 7 Stadien. Vom Übergang ins nächste Stadium könnte man sprechen, wenn die eigene Wohnung nicht mehr als solche erkannt wird, wenn das Weglaufen beginnt, um "nach Hause" oder "zur Mutter" zu gehen, wenn Sie selbst nicht mehr von ihr erkannt werden. Das sind Momente, die man so schnell nicht vergisst - besonders wenn es sich um den eigenen Vater/die eigene Mutter handelt.
Ich weiß noch genau, wie ich mich vor meinem Vater ausweisen musste, weil er mich nicht mehr erkannte und nicht zulassen wollte, dass ich mit dem Auto "seiner Tochter" wegfahre. Er war ähnlich fassungslos wie ich - und wir weinten beide.Er sagte immer nur: du siehst aber doch ganz anders aus... Vermutlich hatte er ein Bild von mir aus früheren Zeiten im Kopf. Das geschah dann immer häufiger und ich begann, in Gesprächen immer wieder zu erwähnen, wer ich bin.
Dann kam eine Phase, in der er alle Personen mehrfach wahrnahm. Alles sahen sich ähnlich, wie er sagte, aber waren doch verschieden...auch das war schrecklich.
Also unter diesen Gesichtspunkten würde ich sagen: Schwiegeromi ist noch irgendwo am Anfang und bleibt es hoffentlich noch eine lange Zeit.
Lieben Gruß
Leona
Liebe Anke,
schön, wieder einmal von Ihnen zu lesen. Ohne die Person persönlich zu kennen, ist es eigentlich nicht möglich eine Zuordung zu Phase 1 oder 2 zu treffen. Doch nach allem, was Sie berichten, würde ich doch immer noch von einer beginnenden Demenz ausgehen. Mein Vater hat ja ebenfalls eine Mischform von Alzheimer und Vaskulärer Demenz. Er ist allerdings inzwischen (5 Jahre) sehr weit fortgeschritten und ein völliger Pflegefall, kann weder stehen noch laufen, nicht mehr alleine essen und wenn, dann nur breiige oder flüssige Nahrung, kann nicht mehr sprechen,nur noch schwach auf manche Dinge Reaktionen zeigen, Inkontinenz liegt schon sehr lange vor. Er liegt die meiste Zeit gekrümmt im Bett, muss alle 2 Stunden gelagert werden, damit er keinen Dekubitus bekommt. Das ist alles sehr schlimm mit anzusehen und mitzuleben.
Ich habe die verschiedenen Stadien alle miterlebt - deshalb würde ich sagen, Ihre Schwiegeromi ist noch in einem verhältnismäßig guten Zustand - trotz der Vergesslichkeiten wie Weihnachtsgeschenke oder Post. Da sie auch schon 84 Jahre alt ist (so alt ist mein Vater auch, bei ihm begann es mit 79), habe Sie vielleicht ganz gute Chancen, dass die Krankheit nicht so schnell und dramatisch verläuft.
Die Einteilung in diese 3 Stadien ist ohnehin umstritten, es gibt andere Studien, die sprechen von 7 Stadien. Vom Übergang ins nächste Stadium könnte man sprechen, wenn die eigene Wohnung nicht mehr als solche erkannt wird, wenn das Weglaufen beginnt, um "nach Hause" oder "zur Mutter" zu gehen, wenn Sie selbst nicht mehr von ihr erkannt werden. Das sind Momente, die man so schnell nicht vergisst - besonders wenn es sich um den eigenen Vater/die eigene Mutter handelt.
Ich weiß noch genau, wie ich mich vor meinem Vater ausweisen musste, weil er mich nicht mehr erkannte und nicht zulassen wollte, dass ich mit dem Auto "seiner Tochter" wegfahre. Er war ähnlich fassungslos wie ich - und wir weinten beide.Er sagte immer nur: du siehst aber doch ganz anders aus... Vermutlich hatte er ein Bild von mir aus früheren Zeiten im Kopf. Das geschah dann immer häufiger und ich begann, in Gesprächen immer wieder zu erwähnen, wer ich bin.
Dann kam eine Phase, in der er alle Personen mehrfach wahrnahm. Alles sahen sich ähnlich, wie er sagte, aber waren doch verschieden...auch das war schrecklich.
Also unter diesen Gesichtspunkten würde ich sagen: Schwiegeromi ist noch irgendwo am Anfang und bleibt es hoffentlich noch eine lange Zeit.
Lieben Gruß
Leona
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