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Ich suche dringend einen Expertenrat oder auch Menschen, die bei einem Angehörigen Erfahrungen mit dem Medikament Ebixa gemacht haben. Mein Vater (78) ist schwer dement. Er hat große Probleme mit der Orientierung und beteiligt sich (trotz eines teuren Hörgeräts) seit Jahren kaum noch an Gesprächen. Oftmals vergisst er, dass er gerade gegessen hat. Er hat also immer Hunger. Er ist völlig auf meine Mutter fixiert. Sie sagt, er benimmt sich oft wie ein Kleinkind. Fragt, ob er das essen kann, was da auf dem Tisch vor ihm steht. Weiß aber nicht, was er da isst. Alzheimer wurde bei ihm allerdings nicht diagnostiziert. Er rasiert sich alleine, wäscht sich auch allein und kann sich auch allein ankleiden. Dennoch hat der Neurologe ihm jetzt dieses superteure Medikament Ebixa (für mittelschwere und schwere formen von Alzheimer) verschrieben. Just zu diesem Zeitpunkt liest meine Mutter (77) in einer Zeitung, dass die Wirksamkeit dieses Medikaments nicht nachgewiesen sei und dass Studien belegten, dass Ebixa die Sterblichkeit wesentlich erhöhe! Nun mag meine Mutter meinem Vater das Medikament nicht geben, weil sie Sorge hat, dass sie ihn damit umbringt. Was soll ich meiner Mutter raten? Hilft dieses Medikament auch bei einer Demenz, die nicht auf Alzheimer zurückzuführen ist? Hilft es überhaupt oder nur der Pharmaindustrie?Stichworte: -
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Re: ebixa
Komisch, dass zu dem Thema Ebixa und der Frage nach der Wirkung des Medikamentes sich keiner der sogenannten Experten äußert. Meiner Meinung nach ist es gerade in Sachen Ebixa äußerst wichtig die Patienten und die Angehörigen aufzuklären. Liebe "Experten", wie steht es wirklich um die Wirkung von Ebixa? Mein Vater (65) hat Probleme mit Rechenaufgaben und vergisst auch manche Sachen. EEG und CT wiesen leichte Veränderungen auf. Der Neurologe spricht von einem Verdacht auf einen demenziellen Verlauf. Mag sein. Sagen wir mal, es handelt sich um einen leichten Fall von Alzheimer. Warum verschreibt der Arzt dann Ebixa? Auf der Homepage von Ebixa ist die Indikation ein mittelschwerer bis schwerer Krankheitszustand. Warum verschreibt dieser Neurologe dann meinem Vater, der eigentlich noch ein normales Leben führt, Einkäufe selbstständig tätigt, Auto fährt etc. EBIXA??? Wird so etwas vielleicht von der Pharmaindustrie gesponsert? Muss ein Arzt vielleicht das Medikament soundsooft verschreiben, dann gibt es einen schönen Familienurlaub?
Ich hoffe, dass sich vielleicht doch noch ein Experte dazu äußert!!!
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Re: ebixa
Hallo irish, hallo Ralf,
Ebixa gehört zu den Glutamatantagonisten - enthält den Wirktoff Memantine.
In amerikanischen Studien wird diesem Stoff eine messbare Wirkung bei Alzheimer Erkrankungen nachgewiesen. Ich selbst habe nur Erfahrung mit der anderen bei dieser Erkrankung eingesetzten Wirkstoffgruppe: den Cholinesterasehemmern. Mein Vater hat Alzheimer in fortgeschrittenem Stadium und wurde seit der Diagnose vor 4 Jahren mit Exelon behandelt. Die ersten beiden Jahre (besonders im allerersten) konnte man eine eindeutige Verbesserung des kognitiven Befindens feststellen. Ich würde sagen, dieses Medikament hat uns 2 Jahre geschenkt. Dann ging der Verfall rasant weiter nach unten. Leider kann ich nicht beurteilen, ob Memantine (Ebixa) eine ähnliche Wirkung zeigt. Englische Studien sagen, das beide Wirkstoffe zusammen angewendet, die besten Ergebnisse zeigen.
Die meisten Ärzte sind allerdings gar nicht bereit diese beiden verhältnismäßig teuren Medikamente zu verschreiben. Sie haben Glück, wenn es verordnet wurde. Wenn die Patienten es vertragen, würde ich es auf jeden Fall weiter geben.
Ich hoffe, es melden sich noch andere Betroffene - ich bin sicher, dass etliche kranke Angehörige Ebixa einnehmen.
Wenn Sie sich die Mühe machen, ein wenig in den Themen nach hinten zu blättern, werden Sie viele Beiträge zu Ebixa finden.
MfG Leona
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Re: ebixa
Hallo irish, hallo Ralf,
ich habe Ihnen zwei alte Berichte nach vorne geholt - beide von Dr.Spruth.
Sehen Sie unter auch unter dem Thread Medikamente nach! Gruß Leona
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Re: ebixa
Was soll man davon halten?
http://www.arznei-telegramm.de/html/...706059_01.html
Ist es wirklich Glück, dass der Arzt meinem Vater im frühen Stadium Ebixa verschreibt?
Wo doch, wie vor schon beschrieben, das Medikament im mittelschweren bis schweren Stadium eingesetzt wird?
Gruß
Ralf
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Re: ebixa
Lieber Ralf,
das liest sich in der Tat nicht besonders aufmunternd.
Vielleicht äußert sich Dr.Spruth noch dazu und weist hoffentlich auf neuere Studien hin.
Ich habe seinerzeit sehr viel im Netz recherchiert, aber mittlerweile hat sich eine große Resignation eingestellt, da Vaters Zustand dramatisch schlecht ist - was m.E. allerdings sehr stark mit unsachgemäßer Betreuung und der gewissenlosen Gabe von Neuroleptika zusammenhängt. Ich habe die Studien nicht parat - leider - sonst würde ich einen Link schicken. Aber sie wären ohnehin nicht neusten Datums. Ich hoffe, dass sich noch andere Forenmitglieder zum Thema äußern. Gruß Leona
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Re: ebixa
Sehr geehrte/r irish,
der Wirkstoff von Ebixa ist Memantine, es ist "baugleich" mit Axura. Wenn Sie in der Suchfunktion die Begriffe "Memantine", "Axura" oder "Ebixa" eingeben, werden Sie eine Vielzahl von Beiträgen zum Thema Wirksamkeit dieses Präparates.
In der Tat gibt es nicht so viele Studien zu dieser Substanz bei der Alzheimer-Demenz, wie zu den anderen Antidementiva. Das liegt v.a. daran, daß die älteren Studien (früher hieß das Medikament Akatinol) nicht nach den heute von den Zulassungsbehörden geforderten Kriterien durchgeführt wurden. Unter anderem wurde in diesen Studien z.T. nicht zwischen Alzheimer- und vaskulären Demenz-Patienten unterschieden. Die zur Verfügung stehenden Daten haben letztlich aber dafür gereicht, die (unabhängige) deutsche Zulassungsbehörde von einer Wirksamkeit und Sicherheit des Medikaments zu überzeugen. Eine Zulassung für die mittel- bis schwergradige Alzheimer-Demenz wurde in der Folge erteilt. Derzeit prüft das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWIG) die vorhandenen Daten erneut, nachdem es dies bereits für die Acetylcholinesterasehemmer getan hat.
Eine „wesentliche Erhöhung der Sterblichkeit“ liegt nicht vor. Wo hat Ihre Mutter davon gelesen?
Was die Wirksamkeit bei Ihrem Vater betrifft, so vermag ich diese nicht per Internet zu beurteilen. Wenn Sie aber schreiben, es wurde keine Alzheimer-Demenz diagnostiziert, so sollte geklärt werden, was stattdessen als Ursache der Demenz angenommen wird.
Mit freundlichen Grüßen,
Spruth
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Re: ebixa
Sehr geehrter Ralf K.,
es fällt mir offen gestanden schwer, auf Ihren Beitrag sachlich zu antworten, da er nicht nur meine Berufsgruppe sondern auch mich persönlich angreift. Vielleicht mißverstehe ich Sie aber auch.
Zu Ihrem Vater:
Die Diagnose eines "Demenzverdachts" erscheint mir etwas vage. Zum einen, da man sich hinsichtlich des Ausprägungsgrades von Hirnleistungsstörungen nach einer neuropsychologischen Testung fest legen können sollte, zum anderen weil es sich bei dem Begriff "Demenz" lediglich um eine Syndrombeschreibung handelt, das heißt die Zusammenfassung mehrerer Symptome, ohne daß damit etwas zur Ursache ausgesagt würde. Es gibt außer der Alzheimer-Krankheit noch eine Vielzahl anderer Erkrankungen, die ausgeschlossen werden sollten, bevor man diese Diagnose stellt. Daß die Verdachtsdiagnose über die Beschreibung als Demenz hinausgeht und vermutlich in Richtung einer Alzheimer-Erkrankung besteht, leite ich aus der Wahl von Ebixa als Therapie ab.
Bezüglich der Bewertung der Datenlage zu diesem Medikament verweise ich auf meine Antwort auf den Beitrag von Irish.
Bei Ihrem Vater liegt, sofern ich Ihre Ausführungen richtig verstehe, allerdings allenfalls eine leichtgradige Alzheimer-Demenz vor (sofern die Diagnose stimmt). Hier gibt es zwar Daten bezüglich einer Wirksamkeit von Memantine, zugelassen ist es aber (bisher) für diese Indikation nicht. Das Mittel der Wahl wäre hier ein sogenannter Acetylcholinesterasehemmer, sofern keine medizinischen Gründe gegen ein solches Medikament sprechen. In dieser Wirkstoffgruppe gibt es drei Vertreter: Aricept (Donepezil), Exelon (Rivastigmin) und Reminyl (Galantamin).
Sofern der behandelnde Arzt sich unsicher bezüglich Diagnose oder Medikation ist, besteht die Möglichkeit einer Vorstellung Ihres Vaters in einer spezialisierten Ambulanz (Gedächtnissprechstunde). Adressen finden Sie z.B. unter www.deutschealzheimer.de oder www.alzheimerforum.de.
Erlauben Sie mir zum Schluß eine Frage und eine Bitte.
Wieso suchen Sie mit Ihrem Vater einen Neurologen auf, dem Sie unethisches und sogar kriminelles Verhalten auf Kosten Ihres Vaters zutrauen?
Bitte mäßigen Sie sich in Zukunft in Ihren Ausführungen. Berichten Sie uns von tatsächlichen Mißständen und nicht von auf Spekulationen basierenden. Eine Beschäftigung mit zurückgehaltenen Daten, was übrigens in Zukunft nicht mehr möglich sein wird, ist ein Schritt in die richtige Richtung. Betrachten Sie darüber hinaus das Thema Demenz-Behandlung wenn schon abstrakt, dann auch von verschiedenen Seiten und fragen Sie auch danach, wie es sein kann, daß immer noch weniger als die Hälfte der Alzheimer-Patienten eine adäquate Therapie erhalten.
Mit freundlichen Grüßen,
Spruth
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Re: ebixa
Hallo irish,
man kann sicher eine Menge Blödsinn über verschiedene Medikamente lesen. Ebixa verkürzt nicht das Leben. Die Mutter sollte froh sein einen Facharzt gefunden zu haben der das Medikament verschreibt und ihm dann aber auch "vertrauen". Antidementiva können den Krankeitsverlauf aber nur verzögern (bei täglicher Einnahme!)
Bitte lese meine 2 Berichte im Forum. Evtl.versteht man die Demenz dann etwas besser.
Liebe Grüße
Ischwalm
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