möchte kurz wieder einmal von meiner Mama berichten.
Die Demenz ist bei meiner Mama wohl schon recht weit fortgeschritten. Sie erkennt eigentlich niemanden mehr und ist unfähig irgendetwas "sinnvolles" zu tun.
Trotzdem ist es immer wieder schön sie zu sehen. Seit knapp einem Jahr wohnt Mutter jetzt in der Wohngemeinschaft und wird dort liebevoll betreut. Es ist ein solcher Unterschied sie heute zu erleben und vor ihrem Einzug. Inzwischen sind alle Antidemtiva und Antidepressiva und Schlafmittel abgesetzt, sie bekommt lediglich etwas gegen ihre Wassereinlagerungen und für den Blutdruck und das Herz.
Und sie wirkt so zufrieden. Immer wenn ich komme ist sie am Lachen und wirkt ausgeglichen. Sie räumt herum, ist am "putzen und arbeiten" und nervt so manchen Bewohner, der noch besser dran ist, durch ihr merkwürdiges Verhalten. Wenn Sie von denen dann angeschimpft wird prallt das einfach an ihr ab und sie lächelt weiter - sie lebt so in ihrer eigenen Welt. Nachts schläft sie zur Zeit auch ganz gut durch und ist abends lange auf. Sie hört gern Musik und wie schon ihr ganzes Leben lang "tanzt" sie auch heute noch gerne. Sie erzählt viel und wenn ich auch nicht allzuviel verstehe, tue ich einfach so als ob. Und manchmal kommt sogar etwas das wirklich Sinn macht.
Das ist wirklich gute Betreuung und nicht nur "trocken - sauber - satt" und gibt den Menschen wieder Lebensqualität.
Ich bin natürlich immer noch traurig, dass meine Mutter diese schreckliche Krankheit hat und wünsche mir häufig, dass alles wie früher wäre, aber auf der anderen Seite bin ich so froh, eine so gute Lebensform für sie gefunden zu haben und wünsche euch allen, dass es eure Angehörigen auch gut haben oder sich irgendwas verbessern lässt.
Liebe Grüße
von Adelheid
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