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Schlaftabletten

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  • Schlaftabletten

    wegen Einschlafproblemen verschreibt der Arzt meiner Frau seit dem 4.6.07 1/2 Zopiclon/tgl. Ich habe Angst, dass sie sich daran gewöhnt. Wisssen Sie etwas über eine Alternative. Übrigens, in der Sache mit den Atmungsproblemen haben Sie mir sehr geholfen. Vielen Dank, viele Grüße,Lothar


  • Re: Schlaftabletten


    Sehr geehrter Lothar,

    in der Tat kann sich auch bei Zoplicon ein Gewöhnungseffekt einstellen, auch wenn dieser nicht so leicht auftritt, wie bei den verwandten Benzodiazepinen. Ganz allgemein muß man sich immer die Frage stellen, ob ein solcher bei einer derartigen fortschreitenden Erkrankung eine Relevanz in der Entscheidung über den Einsatz eines solchen Präparates besitzt, insbesondere wenn sie bereits fortgeschritten ist. Wenn ja gibt es verschiedene mögliche Ansätze. Einer davon, mit dem wir gute Erfahrungen gemacht haben, ist, die schlafanstoßende (Neben-)Wirkung einer sehr niedrigen und i.d.R. gut verträglichen Dosis von Mirtazapin zu nutzen (nur 15 mg!). Besprechen Sie dies einmal mit dem behandelnden Arzt.

    Mit freundlichen Grüßen,

    Spruth

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    • Re: Schlaftabletten


      Sehr geehrter Herr Dr. Spruth,

      da wir ja bei meinem Vater versuchen, eventuell nicht notwendige Medikamente ausschleichen zu lassen bzw. zu reduzieren und dies erstmal mit dem Mirtazapin probieren habe ich dazu etwas zu berichten. Wir hatten bei ihm das Mirtazapin schon letztes Jahr von 15mg auf eine halbe Tablette, also 7,5mg reduziert. Damals ohne schwere Auffäligkeiten. Nun geben wir seit Mitte Oktober diesen Jahres auch nur noch eine Viertel-Tablette, also 3,75mg. Anfangs bemerkten wir nur den Effekt, dass mein Vater insgesamt wacher und fitter erscheint. Leider kamen aber die Entzugserscheinungen hinterher, d.h. ca. 2-3 Wochen nach Reduzierung der Dosis fing es an, dass mein Vater Panik beim ins Bett gehen bekam. Zuvor waren seine Träume lebhafter als zuvor, wahrscheinlich weil nicht mehr so unterdrückt. Wenn man sich Patientenberichte über Mirtazapin durchliest taucht ja immer wieder auf, dass man darunter sehr lebhafte, und lebensnahe Träumen bekommt. Aber auch sehr oft, dass man darunter unter einem "Restless legs" Syndrom leidet und bei Absetzen unter starken Schlafschwierigkeiten, Ängsten, Panik. Bei meinem Vater war es ja nun so, dass er dieses Medikament zum Durchschlafen vor 2,5 Jahren erhielt und seitdem nahm. Weitere Nebenwirkungen waren Wasseransammlungen im Körper, die eindeutig nach Reduzierung schon im letzten Jahr zurück gingen, aber nun kommt auch nach Diabetes hinzu, auch nicht zu verachten und wohl schon medikamenteninduziert. Jedenfalls geht es nun wieder etwas besser mit dem "Ins-Bett-Gehen" und auch dem Schlafen, wobei er schon frühmorgens aufwacht, aber das ist ja auch normal, und normalerweise aber wieder zum Weiterschlafen zu Bewegen ist.
      Ich möchte damit sagen, dass ich es zwar für gerechtfertigt sehe, dieses Medikament bei schweren Schlafstörungen zu geben, aber es auch absolut nicht als harmlos befinde, vor allem wenn man es irgendwann wieder absetzen möchte, da braucht man dann wirklich Geduld bis die Absetzsymptome besser werden. Vor allem aber meine ich, und dies sagte mir auch unser Psychiater, reicht normalerweise auch eine kleinere Dosis, d.h. 7,5mg könnten doch reichen (also bei meinem Vater reichte es dazu, dass er schon einschlief, da war der Kopf noch nicht auf dem Kissen gelegen, allerdings in Nicht-Psychose-Phasen). Wieso fängt man nicht mit einer kleineren Dosis an, meistens ist es ja nicht das einzige Medikament welches diese Patienten nehmen und je weniger notwendig ist desto besser, oder?

      Herzliche Grüße, Flieder

      P.S. Wenn die Frau von Lothar schon fast 1,5 Jahre Zoplikon nimmt, müsste doch schon längst eine Gewöhnung oder bzw. bei Absetzen ein ziemlicher Entzug da sein, oder? Wie sollte man dem vorbeugen?

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      • Re: Schlaftabletten


        Hallo Flieder,

        bei Mirtazapin bin ich hellhörig geworden. Als ich vor fast einem halben Jahr meiner Ärztin um Medikamente gegen eigene (temporäre situationsbedingte) Depressionen bat, wollte ich SSRI und keine Trizyklika. Ich bekam dann - das hat seine eigene Ironie, weil ich noch nichts von Mirtazapin gehört hatte - das Tetrazyklikum Mirtazapin und auf meine spezielle Nachforderung den Tranquilizer Bromazanil (20 x 3 mg Stäbchen, die man vierteln kann, was ich z.T. auch tat, die Volldosis habe nur einmal genommen als "Einstiegstest"). Das Bromazepam habe ich in einer Zeit von rd. 4 Monaten ohne Entzugsssymptome verbraucht (ich achte allerdings auf sog. Halbwertzeiten und habe neben niedriger Dosierung immer Pausen zwischen den Einnahmen gemacht). Es hat bei mir gute Arbeit geleistet ohne müde oder euphorisch zu machen. Die Packung Mirtazapin (15 mg) habe ich bis heute noch nicht angebrochen wegen der vielfältigen Nebenwirkungen, auf die ich durch Recherchen in einschlägigen Internetforen gestoßen bin. Da ich mir kein "Herumgedöse" leisten kann, halte ich Mirtazapin für mich für ungeeignet. Anderen aber mag das durchaus helfen - es kommt immer auf den Einzelfall an.

        Ich wollte immer mal ein (protokolliertes) (Selbst)Experiment mit 15 mg Mirtazapin machen, bin aber noch nicht dazu gekommen. Soweit ich mich aus den Recherchen erinnere, wirkt Mirtazapin auch anregend auf das sog. dopamninerge System, was vielleicht das lebhafte Träumen (lt. Foren oft Alpträume) erklären könnte - m.E. nichts für halluziniernende oder sonstwie psychotisch belastete Leute. Als alter und Hieronymus Bosch Fan und Uralt-Hippie wäre ich an den lebhaften Träumen allerdings schon interessiert :-)

        Dr. Spruth möge mich bitte korrigieren, falls ich mich hier irren sollte. Danke!

        Vielleicht kann man Mirtazapin ja auch nur zeitweise verabreichen - als Schlafmittel und nicht dauerhaft als Antidepressivum.

        LG
        Egon-Martin

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        • Re: Schlaftabletten


          Hallo Egon-Martin,
          ja, da scheint ja oftmals ein Widerspruch in sich zu existieren bei den Medikamenten, die man gegen Ängste und Aggressionen z.B. bekommt, die aber dann wiederum aggressiv und psychotisch machen können etc.
          Leuten, die es als Antidepressivum nehmen, scheint es z.T. schon zu helfen, aber dann in etwas höherer Dosis. Als Durchschlafmittel hilft es auch den meisten, anscheinend gibt es tatsächlich welche, die es in kleinerer Dosis zu diesem Zweck hin und wieder verwenden.
          Also mich könnte man ja damit jagen, ich nehm nichts freiwillig, aber wenn es sein muss...
          Mirtazapin macht auch wirklich dösig, zumindest bei meinem Vater, der allerdings auch noch unter Einfluß anderer Medikamente steht. Jedenfalls habe ich ihn gerade wieder zum schlafen bringen müssen, d.h. er hatte wieder schiere Angst und ist dann sehr angespannt eingeschlafen, ich nehme an unbewußt oder bewußt Erinnerungen an gestern Nacht, da ist er nämlich irgendwann aufgewacht und wollte nicht mehr Schlafen... Alpträume vermute ich.
          Ja zeitweise schreibst du, so war es denke ich auch gedacht, aber wer traut sich dann an das Absetzen, wenn man weiß was man dann durchmacht. Wir trauen uns jedenfalls die nächsten Monate nicht, den Rest, also das letzte Viertel, auch noch abzusetzen. Da lassen wir uns Zeit, bis wir und vor allem er diese Phase erstmal verkraftet haben.
          Hoffe, Du wirst das nicht brauchen und falls es zu einem Selbstversuch kommen sollte, zu dem ich dir nicht rate, dann berichte mal..
          Liebe Grüße, Flieder

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          • Re: Schlaftabletten


            Hallo Flieder, hallo Egon,
            hier kann ich auch Einiges beitragen...
            bei mir lagern gewiss 5 Schachteln Mirtazapin, die man mir im Laufe der letzten 4 Jahre - ebenfalls wegen situationsbedingter Depression - in die Hand gedrückt hat. Kommt man länger und regelmäßig mit unserem medizinischen System in Berührung, kann man gewisse "Modeerscheinungen" auch hier beobachten... Mirtazapin scheint dazuzugehören, denn ich erhielt es unanhängig voneinander von verschiedenen Ärzten (sie hatten alle Musterpackungen vorrätig). Fast befürchte ich, dass es mit Risperdal nicht sehr viel anders ist. - Auch ich lehne Mirtazapin für mich ab und bevorzuge Benzodiazepine, die ich seit meiner Studentenzeit kenne (Prüfungsituation damit durchgestanden, ohne Konzentrationsverlust etc), auch bin ich kein Suchttyp (Nichtraucher, Nichttrinker, obwohl ich dies alles im Laufe meines Lebens ausprobiert habe). Gott sei Dank konnte ich auch meine Ärztin während der letzten 4 Jahre davon überzeugen, dass ich z.B. Bromazanil nur gezielt in überbordenden Stresssituationen einsetze, keinesfalls täglich. Wir führen beide "Buch" über meinen Verbrauch und sind inzwischen beide der Meinung, dass Bromazanil für mich deutlich besser geeignet und wesentlich weniger belastend ist als Mirtazapin. Zu Risperdal will ich mich an dieser Stelle nicht erneut äußern. Wer meine Beiträge verfolgt, weiß ohnehin, was ich davon halte. Nur soviel: ich habe in der WG meines Vaters in den letzten 6 Monaten wieder 2 ältere Damen an diesem Mittel zerbrechen sehen - ich kann es wirklich bald nicht mehr mit ansehen.Das Mittel ist ausdrücklich für AD-Patienten kontraindiziert und wird trotzdem als Dauermedikation gegeben.
            Ich merke, wie ich mich schon wieder aufrege - ich hätte eine filmische Langzeitstudie machen müssen, um zu zeigen, wie sich die beiden genannten Frauen (von meinem Vater gar nicht zu reden)mit Beginn der Einnahme von R. verändert haben. Wenn ich das jetzt an mich ran lasse,bekomme ich Atembeschwerden. Ich ertrage einfach diese Ignoranz den alten Menschen gegenüber nicht - das ist für mich eine Menschenrechtsverletzung.
            Aber ich höre jetzt auf damit, sonst wird die Nacht wieder schlaflos.Leona

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            • Re: Schlaftabletten


              Sehr geehrte Flieder,

              Mirtazapin ist in der Regel gut verträglich, insbesondere im niedrigen Dosisbereich, der in der Behandlung von Schlafstörungen Anwendung findet. Selbstverständlich gibt es aber immer auch Patienten, die das Medikament nicht vertragen, sonst würde der Beipackzettel keine Nebenwirkungen erwähnen (von einem Mirtazapin-induzierten Diabetes mellitus habe ich allerdings noch nie gehört, wie kommen Sie auf den Zusammenhang?).
              Was die Dosis angeht, so wählen wir meist bei Schlafstörungen 15 mg (die übrigens noch nicht antidepressiv wirken) weil es bei dem Mangel an aussagekräftigen Studien zu dieser Dosis noch die besten Daten gibt. Sollte eine niedrigere Dosis den gleichen oder auch einen besseren Effekt erzielen: um so besser.
              Zopiclon würde ich nach langer Einnahmedauer sehr langsam ausschleichen.

              Mit freundlichen Grüßen,

              Spruth

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              • Re: Schlaftabletten


                Sehr geehrte Leona,

                Sie haben sehr schlechte Erfahrungen mit Risperidon gemacht und sich darauf basierend verständlicherweise Ihre Meinung zu dem Präparat gebildet. Es ist gut, daß Sie diese kundtun, denn dazu ist das Forum da.
                Viele Angehörige, die Ihren Beitrag gelesen haben, und deren Partner/Eltern mit dem Pharmakon behandelt werden, ohne, daß bisher stärkere Nebenwirkungen auftraten, sind nun aber möglicherweise verunsichert, so daß ich folgendes anmerken möchte: Risperidon ist kein "Teufelszeug". Es gibt Patienten, die es auch in niedrigen Dosen, wie sie für ältere Patienten empfohlen werden, nicht vertragen und es sollte auch nur gegen bestimmte Symptome, bei Versagen anderer nicht-medikamentöser Behandlungsversuche und möglichst nicht als Dauermedikation eingesetzt werden. Es kann aber in vielen Fällen durchaus eine sinnvolle Therapiestrategie darstellen. Auch ist es nicht, wie Sie schreiben "ausdrücklich für AD-Patienten kontraindiziert ".
                Was Mirtazapin angeht so schrieb ich bereits Flieder hierzu. Anmerken möchte ich noch, daß der Einsatz von Benzodiazepinen bei älteren und insbesondere dementen Patienten nicht unerhebliche Risiken in sich birgt (Sturzgefahr, Verschlechterung der Kognition), weshalb man man ihn m.E. nicht mit dem Einsatz bei jüngeren, hirngesunden Patienten vergleichen kann.

                Mit freundlichen Grüßen,

                Spruth

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                • Re: Schlaftabletten


                  Hallo zusammen ,mein Vater bekommt zur Beruhigung und abends für die Nachtruhe Seroquel , hätte bitte gewusst , ob man die Tablette in der Regel immer geben sollte , oder je nach Bedarf .
                  Kann dazu sagen , dass mein Vater oft sehr müde ist , auch eben am Tag , aber die Unruhe ist nicht mehr so stark .
                  wäre um eine Antwort dankbar .
                  Liebe Grüsse pupperl

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                  • Re: Schlaftabletten


                    Liebe Leona,

                    was die schlechten Erfahrungen mit Risperdal angeht, so kann ich diese nur bestätigen . Meine Mutter hat regelrecht unter diesem "Medikament" gelitten. Leider ist es tatsächlich als einziges "atypisches" Neuroleptikum für die Behandlung der sogenannten "Verhaltensstörungen" bei Demenz zugelassen. Ich bin darüber genauso verärgert wie Sie. Meiner Ansicht nach gehört dieses Präparat für den Einsatz bei alten Menschen verboten.
                    Es gab im Jahre 2004 einen Rote-Hand-Brief der Firma, die dieses Präparat auf den Markt brachte. Die Herstellerverbände von Arzneimitteln verbreiten wichtige Informationen zur Arzneimittelsicherheit über diese Briefe an alle Ärzte.
                    Zu Risperdal hieß es darin, in plazebo-kontrollierten Studien bei älteren Menschen mit Demenz sei das Auftreten von "zerebrovaskulären Ereignissen" einschließlich Schlaganfall, auch mit Todesfolge, sowie von TIA (vorübergehende neurologische Ausfallerscheinungen) "signifikant höher" gewesen als bei jenen, die Plazebo erhielten. Besonders gefährdet seien hier Menschen mit Bluthochdruck, vaskulärer Demenz und sonsitgen kardiovaskulären Erkrankungen.
                    Für mich ist das ein K.O.-Kriterium für den Einsatz bei alten Menschen; denn diese "Nebenwirkung" ist derart gravierend, daß der Einsatz m.E. kaum zu rechtfertigen ist. Hierbei hat mich erschreckt, daß die Ärzte mich seinerzeit überhaupt nicht darüber aufgeklärt hatten und daß das Präparat selbst auf meine konkreten Fragen hin noch verharmlost wurde. Obwohl es in jenem Rote Hand Brief weiter heißt, der behandelnde Arzt habe den Patienten bzw. seinen Betreuer darauf hinzuweisen, daß auf Anzeichen wie plötzlicher Erschlaffung, Taubheit im Gesicht, Armen oder Beinen sowie Seh- und Sprachstörungen geachtet werden müsse und unverzüglich ein Arzt aufzusuchen sei, wurde mir davon kein Wort gesagt.

                    Die kanadische Gesundheitsbehörde hat die Firma schon im Jahre 2002 verpflichtet, entsprechende Hinweise auf ein erheblich erhöhtes Risiko von Schlaganfällen an die Ärzteschaft weiterzugeben. Hierzulande hat man sich erst 2004 die Mühe gemacht, darauf hinzuweisen.
                    Die amerikanische Gesundheitsbehörde FDA hat vor wenigen Monaten alle Mediziner darauf hingewiesen, daß Neuroleptika allgemein nicht für die Therapie demenzbezogener Psychosen indiziert sind, da sie die Sterblichkeit erhöhen. Die europäische Gesundheitsbehörde EMEA wiederum sieht dies gelassener: sie stellte vor kurzem fest, daß es keinen gesicherten Beweis für einen ursächlichen Zusammenhang zwischen dem Neuroleptikagebrauch und dem vermehrten Auftreten von Schlaganfällen gebe.

                    Ursprünglich diente Risperdal nur der Behandlung psychisch kranker Patienten, etwa bei Schizophrenie. Später wurde das Behandlungsspektrum auf die Gerontopsychiatrie ausgeweitet, also auf Aggressivität bei Demenzpatienten, und inzwischen bekommen es sogar Kinder und Jugendliche, die Auffälligkeiten im Sozialverhalten und der Impulskontrolle zeigen (ADHS). Wie schön für die Pharmaindustrie, daß sich das Behandlungsspektrum eines einzigen Präparates so elegant auf alle Bevölkerungsschichten ausdehnen läßt. So verdient man sich eine goldene Nase. Seit das Patent abgelaufen ist, überschwemmen Generika den Markt. Die Gelbe Liste findet zu "Risperidon" derzeit 167 Präparate von 23 Firmen. 2005 war Risperidon das am häufigsten verordnete Neuroleptikum in Deutschland. Der Risperidon-Umsatz betrug 2007 in Deutschland 119,8 Millionen Euro. Weltweit generiert der Wirkstoff einen Umsatz von mehreren Milliarden US-Dollar.

                    Übrigens liegt bei Olanzapin (Zyprexa) die gleiche Problematik bezüglich Schlaganfällen usw. vor.

                    Liebe Grüße,
                    Petra H.

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                    • Re: Schlaftabletten


                      Sehr geehrter Herr Dr. Spruth,

                      ich glaube, dass es grundsätzlich zwischen "vertragen" und "nicht vertragen" von Medikamenten noch was dazwischen gibt, bzw. auch wenn jemand nicht gleich von oben bis unten rote Pusteln bekommt, kann es sein dass vor allem bei längerer Einnahme langsame Entgleisungen oder andere Folgen möglich sind. Das mit dem Diabetes habe ich in dem Zusammenhang erwähnt, weiß aber natürlich nicht gesichert ob dieser durch das Mirtazapin entsteht, oder auch durch die Kombination der gesamten Medikamente. Aber es wird zumindest gewarnt davor das Medikament bei bestehendem Diabetes zu nehmen.

                      Genau das meinte ich übrigens auch, umso besser, wenn das Medikament bzgl. der Schlafwirkung auch in niedrigerer Dosierung wirkt, warum also dann nicht erstmal niedriger ausprobieren?

                      Wir sind ja bei meinem Vater bei dem "Viertel" (der 15mg) geblieben, und Gott sei Dank sind die Entzugserscheinungen oder wie man diese auch immer nennen darf inzwischen vorbei!
                      D.h. er schläft jetzt wieder super, und die Panikattacken und evtl. Restlegs legs, sowie Albträume sind jetzt viel geringer, er legt sich inzwischen schon wieder sehr gerne ins Bett. Diese 3,75mg sind anscheinend auf alle Fälle genug, solange jemand nicht sehr erregte Nervenzustände hat, und dies ist ja derzeit schon länger nicht mehr der Fall bei uns. Zustand auf alle Fälle insgesamt besser mit weniger Mirta.
                      Vater fängt schon wieder an ab und zu selbstständig Handlungen vorzunehmen (klitzekleine aber immerhin :-)
                      Herzliche Grüße, Flieder

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                      • Re: Schlaftabletten


                        Liebe Petra,
                        ich danke Ihnen für die gut recherchierten Informationen und für Ihre Unterstützung.
                        Den Hinweis auf erhöhtes Schlaganfall- und Todesrisiko bei Demenzpatienten habe ich vor längerer Zeit ebenfalls in amerikanischen Veröffentlichungen gelesen. Offenbar finden diese Erkenntnisse aber bislang noch keinen Eingang in die Überlegungen unserer Mediziner.
                        Ich erlebe Risperdal immer wieder als Dauermedikation und gerade die negativen Auswirkungen auf die Motorik der Demenzkranken scheint mir offensichtlich. Es wird billigend in Kauf genommen, das die alten Menschen bestürzend schnell im Rollstuhl landen, bzw. dauerhalft bettlägerig werden. In vielen Einrichtungen sind sie dann "besser handhabbar", weil sie nicht mehr herumirren und die Beaufsichtigung quasi wegfällt.
                        Ich muss Ihnen nicht sagen, wie ich darüber denke - es i s t menschenverachtend.

                        Ihr Bericht zum Thema ist ausgezeichnet. Nochmals Danke für Ihren Mut, dies auch hier deutlich zu machen.

                        Herzlichen Gruß
                        Leona

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                        • Re: Schlaftabletten


                          Sehr geehrter Herr Dr.Spruth,

                          danke für Ihre Stellungnahme resp. Ihren Hinweis, dass R. eben auch positiv inidiziert sein kann. Leider decken sich meine Beobachtungen in der Praxis nicht mit der Bescheibung eines vermeintlich harmlosen Medikaments. Sowohl im Heim ( 7 Monate) als auch in der Wohngemeinschaft, die mein Vater seit ebenfalls 7 Monaten bewohnt, wird es in Dauermedikation bei verschiedenen Demenzpatienten eingesetzt. Die Auswirkungen sind nahezu immer gleich: Gangunsicherheit, Stürze, Verkrampfungen, plötzliches Wegknicken der Beine, was dann zu Rollstuhl und Dauerbettlägerigkeit führt und das innerhalb sehr kurzer Zeiträume.

                          Forumsmitglied petra h. hat gut recherchierte Berichte zu dem Medikament eingestellt.

                          Sie schreiben, dass das Präparat bei Demenz nicht kontraindiziert sei. Dazu möchte ich wie folgt zitieren:

                          "Relative Kontraindikationen

                          Zu den Zuständen, bei denen Risperidon nur mit besonderer Vorsicht verabreicht werden darf, zählen QT-Strecken-Verlängerungen im EKG (bestimmte Herzerkrankungen), da die Substanz potenziell QT-verlängernd wirkt. Demenzen stellen ebenfalls eine Anwendungsbeschränkung dar, da unter Risperidon bei demenzkranken älteren Patienten die Sterblichkeit steigt.[12] Eine amerikanische Studie mit älteren Patienten zeigte, dass das Risiko zerebro-vaskulärer Ereignisse (TIA, Hirninfarkt) im Vergleich zur Applikation eines Placebopräparates signifikant steigt.[13]"
                          http://de.wikipedia.org/wiki/Risperidon

                          Also kann man zumindest von einer Anwendungsbeschränkung sprechen.

                          Meine Kritik bezieht sich in erster Linie auf die Dauermedikation und die leichtfertige Verordnung des Medikaments durch Hausärzte, die sich häufig über die Auswirkungen gar nicht im Klaren sind.

                          Wenn hochpotente Neuroleptika gegeben werden, so ist m.E. eine engmaschige Beobachtung und Kontrolle beim Patienten notwendig. Diese finden in der Praxis leider fast nicht statt, bzw. man nimmt die negativen Begleiterscheinungen billigend in Kauf.

                          Freundliche Grüße
                          Leona

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                          • Re: Schlaftabletten


                            Liebe Leona,

                            ganz sicher wird meist eine Dauermedikation angestrebt, das kann ich auch so bestätigen. Meine Mutter erhielt während ihres Klinikaufenthaltes und der anschließenden Kurzzeitpflege insgesamt ca. 7 Wochen lang Risperdal. Ich konnte leider nicht darauf hinwirken, daß es ganz abgesetzt wird. Lediglich eine Verringerung der Dosis war möglich, weil es zu offensichtlich war, wie sehr sie unter den Nebenwirkungen litt. Weiterhin war nicht erkennbar, daß das Präparat überhaupt die erwünschte Wirkung zeigte. So war meine Mutter nicht umgänglicher, sondern boxte die Pfleger weiterhin, wenn ihr danach war, und sie hatte nicht nur weniger, sondern sogar noch mehr und wesentlich beängstigendere Halluzinationen.
                            Zuletzt bekam sie nur noch 0,5 mg/Tag. Bei der Verabschiedung aus der Kurzzeitpflege erhielt ich von dem dort behandelnden Allgemeinmediziner noch wie selbstverständlich ein Rezept zur Fortführung der Behandlung zuhause - und zwar gleich eine 100-Stück-Packung mit 1mg-Tabletten. Die hätten also, bei der Dosierung, 200 Tage lang gereicht. Das spricht nicht für die kurzfristige Behandlung eines krisenhaften Zustandes, sondern für eine Dauerbehandlung. Möglicherweise sind es auch Gründe der Kostenersparnis, die dazu führen, daß gleich eine derart große Packung gewählt wird. Ich habe sofort Kontakt zu unserer Hausärztin aufgenommen und wir haben einvernehmlich beschlossen, daß das Präparat über eine Zwischenphase der Einnahme von 0,25 mg/Tag ausgeschlichen wird.

                            Der 100-Stück-Packung mit Risperdal wurden höchstens 5 Tabletten entnommen.
                            Ich habe sie in die Apotheke zurückgetragen.
                            Sie ruhe in Frieden.
                            Die Packung.

                            Ich sage es noch einmal: Sie lebt heute unbehandelt (ohne Psychopharmaka) zuhause. Es ist nicht immer einfach mit ihr, aber es geht. Es ist das alte Dilemma: man benötigt Zeit und Geduld für den Umgang mit Demenzkranken. Und das hat man in öffentlichen Einrichtungen nicht. Weder in Akutkliniken noch in Heimen oder sonstwo. Unsere Welt schafft Demenzkranke, aber sie ist nicht geschaffen für Demenzkranke. Ein fast unauflösbares Paradoxon.

                            Liebe Grüße,
                            Petra H.

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                            • Re: Schlaftabletten

                              ich habe auch Zopiclone 7,5 mg benutzt und ich mochte sagen dass diese Tabletten eine gute Hilfe fur mich war. SIE haben erfolgreich gewirkt und als Nebenwirkungen hatte ich nur kleine Kopfschmerzen. Die Behandlung mit Zopiclone dauerte nur 5 Wochen und alles. Ich fuhle mich wie neu. Sie mussen sich keine Sorge machen. Das Medikament ist risikolos.Bei www.weightlossmeds.biz bestellte ich problemlos und nicht teuer.

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