nun muss ich wieder mal auf die Myoklonien meines dementen Vaters zurückkommen. Zuhause haben wir das Thema die letzten Monate etwas vernachlässigt, da die Anfälle zwar da waren, aber wir selten in der Nacht durch einen Sturz geweckt wurden. Trotzdem muss man sagen, dass die Anfälle eigentlich schlimmer geworden sind, d.h. sie dauern länger als früher und sind oft sehr heftig, indem sie (jetzt rein geschätzt) ein paar Zehntel Sekunden andauern; klingt jetzt wenig, ist aber leider zu lange und zu heftig um sich dabei noch auf den Beinen zu halten, bzw. die Beine knicken dabei auch ein und meistens setzt es meinen lieben Vater dann auf den Hintern. Leider schon so, dass er relativ schwungvoll nach hinten fällt, aber möglichst abrollt; wenn eben nichts im Weg steht. Und seit heute bin ich doch noch stärker beunruhigt, da er beim Abendspaziergang nun zum ersten Mal auch ausserhalb der Schlaf- und Aufwachphase (bzw. normalerweise bis ca. ½ Stunde nach Aufstehen) einen Anfall erlitten hat und hingefallen ist. Es gab zwar heute den Unterschied zu sonst, dass er nachmittags geschlafen hatte, aber das lag schon mehr als 4 Stunden zurück. Außerdem war er heute körperlich angestrengter als die letzte Zeit, wegen viel Spazierens, Krankengymnastik, etwas Tanzen etc..
Aber trotzdem, wenn es sich nun abzeichnet, dass er in jeder Situation einen solchen Anfall bekommen kann, verändert dies unsere gesamte Lage, da ja dann jeder unsichere Ort zum Verhängnis werden kann, wie z.B. auf der Treppe....
Macht mich sehr traurig, da wir eigentlich momentan in einer so guten Phase sind; er ist sehr aufmerksam, leicht zu motivieren, redet wieder ein wenig (nach), scherzt, spielt Ball etc., hat keine Ängste.
Herrn Dr. Spruths Ratschlag diesbezüglich einen Neurologen zu finden, habe ich bisher nur eher halbherzig verfolgt; wohlgemerkt aber nach gehöriger Demotivation nach der ersten Psychiaterin („..wo soll er das jetzt denn auch noch her haben..), und seinem derzeitigen Neurologen, der leider bisher so wenig Zeit hatte, dass mein Anliegen untergegangen ist...
Desweiteren hat Herr Dr. Spruth Piracetam genannt, das ggf. bei der Diagnose verordnet werden könnte... Ulkigerweise hat mein Vater am Anfang der Demenz, als er noch keine anderen Medikamente bekommen hat, dieses schon genommen, ist jetzt allerdings auch 4-5 Jahre her. Der damalige Arzt ist von einer Misch-Demenz ausgegangen. Ich habe jetzt aber so große Angst dem behandelnden Arzt eine Piracetam-Behandlung o.ä. vorzuschlagen, bzw. überhaupt Angst davor seine derzeitige Medikation wieder zu ändern; jetzt wo wir endlich an einem so relativ guten Punkt angelangt sind (und wir haben ja schon wirklich fast alles an Schwankungen durchgemacht). Auch deshalb, weil Piracetam durchblutungsfördernd wirkt und ich irgendwie fürchte, dass dann irgendwas passiert... Und ginge das dann in Kombi mit Risperdal und Memantinen (und Baldrian)??
Bitte, wer hat Erfahrung mit einer Piracetam-Behandlung (in mittlerem- oder späterem Stadium) und vor allem, wer hat Erfahrung mit den myoklonischen Anfällen? Ich verstehe nicht, warum es hier überhaupt kein Feedback gibt (zu meinen früheren Aufforderungen), wenn es doch heißt dass myoklonische Anfälle ein häufiges Syndrom in späteren Phasen von Alzheimer sind? Es kann doch fast nicht sein dass mein Vater dann der einzige ist unter den Betroffenen um die es hier im Forum geht...
Herzliche Grüße
Flieder
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