Es gibt da eine Sache, in der ich mich sehr ratlos fühle. Vielleicht kann mir jemand aus diesem Forum helfen:
Bei mir wurde im Jänner 2007 eine deutliche Hirnatrophie festgestellt. Damals hat mir der behandelnde Neurologe mit besorgtem Blick davon abgeraten, meine Hormonersatztherapie fortzusetzen: "Denken Sie an die Spätfolgen!", hat mich der Herr Professor gewarnt und sich auf keine näheren Erklärungen eingelassen.
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Beim darauffolgenden Recherchieren bin ich auf die amerikanische Studie aus dem Jahr 2003 gestoßen, die (bei über 65 Jahre alten Frauen) unter HET nahezu eine Verdoppelung (!) der Demenzerkrankungen nachgewiesen hat. Ich habe auch auf dem Beipackzettel meines Medikaments eine diesbezügliche Warnung gefunden......
Nun bemühe ich mich seit eineinhalb Jahren, die Einnahme des Medikaments zu reduzieren. Ich erleide damit immer wieder Schiffbruch. Meine Wechselbeschwerden werden so unerträglich, dass das mit der Ausübung meines Berufes nicht vereinbar ist. Mit niedrigem Hormonspiegel spielt mein Körper derart verrückt, dass ich mich nicht mehr unter die Leute traue.
Ich habe bei verschiedenen Ärzten Hilfe gesucht und festgestellt, dass das Problem kaum ernst genommen wird. Meiner Frauenärztin, die ja prinzipiell mit den Nebenwirkungen der Medikamente vertraut sein müsste, hat zum ersten Mal davon gehört, dass HET das Auftreten von Demenzerkrankungen begünstigen kann. Sie hat sich ganz erstaunt von mir den entsprechenden Hinweis am Beipackzettel zeigen lassen.
Ich glaube nicht, dass in letzter Zeit neue Erkenntnisse zu der Fragestellung wissenschaftlich erhoben und veröffentlicht worden sind. Das Ergebnis der Studie könnte aber dazu geführt haben, dass Leute, die in der Demenzmedizin arbeiten, eigene Beobachtungen angestellt haben.
Mich würde interessieren:
Ermittelt man bei Alzheimer-Patientinnen nachträglich, ob sie in den Wechseljahren Hormone eingenommen haben?
Könnte der hohe Prozentsatz der Frauen unter den Alzheimer-Patienten mit einer Hormoneinnahme in Zusammenhang stehen?
Ist die Anzahl der Demenz-Erkrankungen unter Frauen zeitverschoben mit dem Aufkommen des medikamentösen Hormonersatzes gestiegen?
Sehen Sie einen Zusammenhang, Herr Dr. Spruth?
Für mich ist diese Sache wirklich ein Dilemma:
Wenn ich die Hormonbehandlung abbreche, werden meine Beschwerden so massiv, dass ich mich sozial zurückziehen muss. Dann trainiere ich mein Hirn weniger und verliere viele zwischenmenschliche Kontakte, die mir jetzt gut tun. Wenn ich hingegen die Behandlung fortsetze, quäle ich mich bei jeder einzelnen Tablette, die ich schlucke, mit Vorwürfen. Ich möchte mein ohnehin schon angeschlagenes Gehirn nicht noch weiter kaputt machen.
Wer hilft mit beim Abwägen von Nutzen und Risiko?
Bitte keine Hinweise auf pflanzliche Hormone, die helfen mir nicht!
LG Maria
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