nach mehreren Tagen Suche zur vaskulären Enzephalopathie im Internet habe ich mich nun doch entschlossen, die Gelegenheit zu nutzen, hier mal Fragen zu stellen.
Mein Großvater ist 84 Jahre alt und lebt seit einigen Wochen in einer Seniorienresidenz mit eigener Wohnung, um vor allem nach zwei Jahren Alleinsein mehr soziale Kontakte zu haben. Da der Umzug für ihn psychisch und physisch sehr anstregend war, kam seine "bisherige Altersvergesslichkeit" stärker zum Vorschein, die aber in der Familie sehr unterschiedlich beurteilt wird.
Meiner Meinung nach führte eher die körperliche Anstrengung und der seelische Stress zu Schlafstörungen, Konzentrationsschwierigkeiten und erhöhter Vergesslichkeit, die ebenfalls von internen Familienstreitigkeiten zwischen seinen Kindern begleitet wurden. Andere Anzeichen einer Demenzerkrankung sind für mich derzeit nicht erkennbar, da er sowohl seinen Alltag gut organisieren kann als auch keine "großen Aussetzer" in der Sprache, Schriftbild oder Wahrnehmung zeigt.
Zwar befürworten alle in der Familie, dass er sich mal einen Neurologen in seinem Alter vorstellt, da er vor zehn Jahren einen leichten Schlaganfall erlitten hat und ein Taubheitsgefühl in der rechten Hand sowie an der Lippe zurückblieb, aber die Verunsicherung von seiner Seite, es könnte eine krankhafte Vergesslichkeit sein, schlägt ihm doch sehr auf das Gemüt. Die Lockerheit über seiner "Altersvergesslichkeit", die er vor paar Wochen noch hatte, scheint er völlig verloren zu haben, so dass nur noch solche Sätze fallen "Ich bin sowieso krank", die leider von einigen Familienmitgliedern immer wieder bestätigt werden.
Es gibt von diesem Sommer ein MRT mit der Diagnose vaskuläre Enzephalopathie, das im Zusammenhang von Schwindelbeschwerden über den Hausarzt zu Stande gekommen ist. Leider hat dieser Hausarzt die Diagnose mit den Worten kommentiert "Sie müssen nicht alles wissen" und überwies ihn zu einem Neurologen, bei dem er aber erst Anfang Oktober einen Termin bekommen hat.
Ist die MRT-Diagnose vaskuläre Enzephalopathie gleichzusetzen mit Demenz? Könnte es sich um das Anfangsstadium handeln? Sind Zusammenhänge mit dem leichten Schlaganfall zu sehen oder ist dies zu lange her?
Auf welche Diagnostikschritte sollten Angehörige achten? Sollte man Wert auch eine spezialisierte Sprechstunde an einer Universitätsklinik legen?
Wie sollte man die nächste Zeit bis zum neurologischen Termin überbrücken, damit die für uns unklare Diagnose nicht bei ihm zu einer depressiven Stimmung führt?
Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie mir einige Fragen beantworten könnten oder mir Hinweise zur Literatur geben könnten, da mein Großvater sehr verzweifelt zu sein scheint und die Unsicherheit über diese Diagnose zu einigen "Familiendiskussionen" führten.
Vielen Dank für Ihre Bemühungen im Voraus.
Viele Grüße
respiro
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