In der Ärztezeitung stehen ein paar interessante neue Infos aus der Alzheimer-Forschung.
Danach sind die Beta-Amyloidplaques in den Gehirnen von Alzheimer-Kranken offenbar nicht (alleine) verantwortlich für den Abbau der geistigen Leistungsfähigkeit. Bislang war nicht sicher, ob sie den Tod der Gehirnzellen bei Alzheimer auslösen oder sich nur als Nebenerscheinung bilden. Eine Publikation britischer Forscher bringt jetzt mehr Klarheit: Sie untersuchten "post mortem" die Gehirne von acht Patienten, die mit dem Impfstoff AN1792 gegen Beta-Amyloid immunisiert worden waren und etwa fünf Jahre später an Alzheimer starben. Die Studie mit dem Impfstoff war 2002 gestoppt worden, nachdem einige der Patienten eine Hirnhautentzündung entwickelt hatten. Man konnte jedoch 1 Jahr nach der Impfung feststellen, daß sich keine Verbesserung im Krankheitsbild zeigte. Bei der Untersuchung der Gehirne dieser inzwischen verstorbenen Patienten sah man nun, daß das Beta-Amyloid praktisch völlig aus deren Gehirnen verschwunden war. Der Impfstoff hatte also seine Wirkung getan, jedoch hatte dies den Krankheitsverlauf nicht stoppen können. Die geimpften Patienten hatten genau so schnell eine schwere Demenz entwickelt wie ungeimpfte Alzheimerkranke und waren auch genau so schnell an Alzheimer gestorben.
Möglicherweise handelt es sich bei der Bildung dieser Plaques sogar um eine Schutzreaktion des Gehirns.
Das Problem ist, daß sich die Alzheimer-Forschung bisher fast ausschließlich auf die Bekämpfung dieser Plaques stürzt - in der Annahme, wenn man diese beseitige, könne man den Verlauf der Krankheit günstig beeinflussen. Fast alle neuen Alzheimer-Arzneien, die derzeit entwickelt werden, richten sich nämlich gegen Beta-Amyloid.
Was heißt das nun? Stehen wir wieder ganz am Anfang?
http://www.aerztezeitung.de/suchen/d...mer&sid=506679
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Grüße,
Petra H.
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