"Verhaltensstörungen von Demenzpatienten lassen sich mit Neuroleptika gut behandeln. Doch nach der Auswertung von Verordnungsdaten aus Kanada in den Archives of Internal Medicine (2008; 168: 1090-1096) ist auch der kurzfristige Einsatz in der ambulanten Therapie nicht ohne Risiken."
Danke Timur, dass Sie auf diesen Link und die Gefahren hinweisen. Leider wird in unserem Land aus Mangel an qualifiziertem Personal bei jedem auftretenden Problem sofort nach Beruhigungsmitteln geschrien - dass viele Verhaltensweisen bei einer Demenzerkrankung "normal" sind und toleriert oder auf andere Weise kompensiert werden müssen, ist in den meisten Einrichtungen offenbar unbekannt - oder unerwünscht. Auch viele Angehörige setzen sich nicht ausreichend mit der Demenzerkrankung auseinander und wünschen sich ein "unauffälliges, möglichst normales Verhalten" bei dem Erkrankten . . . ein Verhalten, dass u n s weniger Mühe machen soll. - Ich finde es unmenschlich und verantwortungslos, wenn alte Menschen dann nur noch als ein Bündel Haut und Knochen im Bett oder auf dem Sessel apathisch vor sich hin vegetieren. Es ist ein Tod auf Raten - und wir müssten eigentlich alle aufstehen und aufschreien und für diese Menschen eintreten - denn w i r sind die Alten von morgen.
Leona
gerade weil dies so ist, und im übrigen nicht nur bei Neuroleptika sondern z.B. auch bei Benzodiazepinen, sollte der Nutzen eines jeden Medikaments gut gegen seine Risiken abgewogen werden. Ein gewissenhafter und verantwortungsbewußter Arzt tut dies. Manchmal läßt es sich aber leider nicht vermeiden, mit diesen Präparaten zu arbeiten und in den meisten Fällen nehmen die Patienten auch keinen dauerhaften Schaden.
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