ab und zu habe ich hier im Forum schon über meinen an vaskulärer Demenz erkrankten Vater berichtet.
Kurz was bislang passiert ist:
Nachdem Vater im April dieses Jahres zu Hause immer unruhiger und aggressiver gegen meine Mutter wurde und auch verschiedene Neuroleptika keine Wirkung zeigten, kam er in die Psychiatrie eines Krankenhauses. Auch dort wurden wieder verschiedene Therapieversuche unternommen, das ganze ging über 5 Wochen. Nachdem sich das Pflegepersonal im Krankenhaus über massive Arbeitsüberlastung durch meinen Vater beklagte, wurde er in ein Pflegeheim verlegt, das für solch schwere Demenzfälle eigentlich ausgerichtet ist. Dort war er genau 4 Tage, dann wurde er völlig dehydriert wieder in die gerontopsychiatrische Abteilung eines Krankenhauses eingewiesen. Er hat vom Pflegepersonal weder Essen noch Trinken angenommen, hat geschlagen gebissen, gekratzt, wenn man ihm beim Toilettengang oder beim Umziehen helfen wollte.
Auch in dieser Gerontopsychiatrie war er wieder 4 Wochen. Mutter ist jeden Tag hingefahren, damit er etwas isst und trinkt, weil er von ihr noch am ehesten etwas angenommen hat. Er bekam Ergenyl und Tiaprid und zum Schluss noch Tavor, womit er fast 14 Tage in einem komaähnlichen Zustand war, die Augen immer geschlossen, nicht ansprechbar und die meiste Zeit am Bauch im Rollstuhl fixiert. Nachdem wir darum gebeten haben, das Tavor etwas zurückzunehmen musste er wieder laufen lernen, was relativ schnell ging. Er ist zwar gangunsicher, aber er läuft.
Nach diesen 4 Wochen wollte es Mutter doch noch mal zu Hause versuchen, aber die Situation ist sehr schnell eskaliert, so dass er jetzt wieder in einem anderen Pflegeheim ist, dass sich auch ausdrücklich auf Schwerst-Demenzkranke spezialisiert hat.
Gestern kam er dort hin, heute wurden wir schon angerufen, dass er die ganze Nacht gelaufen sei und die anderen Bewohner im Schlaf gestört habe. Er wurde nun auf einen anderen Wohnbereich verlegt (für die ganz schweren Fälle!??)
Wir sind alle sehr verzweifelt unseren geliebten Vater so zu sehen und anscheinend kann ihm niemand helfen. Bleibt denn wirklich nur die Möglichkeit, ihn komplett zu sedieren und zu warten, bis irgendwann der Tod ihn erlöst??
Ein trauriger Gruß an alle, die ein ähnliches Schicksal teilen!
Andrea
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