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risperdal vs melneurin-Frage an Hr. Dr.Spruth

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  • risperdal vs melneurin-Frage an Hr. Dr.Spruth

    Herr Dr.Spruth, keine Ahnung wie das hier funktioniert, aber ich stelle jetzt einfach mal die Frage so .Wann und warum Risperdal bei Demenz oder wann und warum Melneurin bei Demenz.
    Es geht in dem Fall um Einsatz bei Alzheimer Kranken mit akuter psychotischer Störung. Nun habe ich aber gelesen, dass Risperdal eben die Demenz beschleunigt - warum also Risperdal wenn Melneurin diese Nebenwirkung nicht hat.

    Vielen Dank
    lara


  • Re: risperdal vs melneurin-Frage an Hr. Dr.Sp


    Hallo laralara,

    grundsätzlich ist zu sagen, dass Demenzerkrankungen mit Antidementiva und einer angemessenen psycho-sozialen Betreuung behandelt werden sollten. Die sogenannten Neuroleptika (wie Risperdal/Risperidon oder Melneurin/Melperon) sollten nur im Notfall eingesetzt werden, da sie sich kontraproduktiv zu den sinnvollen Antidementiva verhalten. -

    Die beiden von Ihnen genannten Mittel unterscheiden sich m.E. darin, dass Risperdal weniger anticholinerg wirkt als Melneurin. Risperdal wird häufiger bei stark aggressiven Patienten eingesetzt, Melneurin nimmt man gerne bei verschobenem Schlafrhythmus. Wenn Ihnen der Begriff "anticholinerg" nichts sagt, schauen Sie bitte unter google / geben anticholinerg ein / dann unter wikipedia.

    Bei beiden Mitteln gilt: niedigst einsteigen! Und nur, wenn es gar nicht anders geht.
    Sinnvoll wäre sicher, wenn Sie sich auch einmal mit "validierendem Handeln" (Validation) auseinander setzen. Vielleicht kann das hilfreich sein.

    Alles Gute wünscht
    Leona

    Kommentar


    • Re: risperdal vs melneurin-Frage an Hr. Dr.Spruth


      Sehr geehrte Lara,

      entschuldigen Sie bitte die späte Antwort.
      Psychotische Symptome treten bei Demenzen häufiger auf als bei "gesunden" älteren Patienten, da ihr Gehirn aufgrund seiner Vorschädigung "vulnerabler" ist, sollten aber dennoch immer hinsichtlich Ihrer Ursache untersucht werden. Nicht immer sind sie nur eines von verschiedenen Symptomen der Grunderkrankung. Sie können auch durch Begleiterkrankungen (Infekt, Niereninsuffizienz,...), veränderte Nahrungsgewohnheiten (weniger Durst --> mangelnde Flüssigkeitszufuhr,...), Medikamentennebenwirkungen und vieles mehr verursacht werden. In diesen Fällen sollte zunächst die Ursache angegangen werden.
      Wenn sich eine solche nicht finden lässt, das Ausmaß der Symptomatik schwergradig ist oder die Beschwerden nach Behandlung persistieren, kann über eine symptomatische, medikamentöse Behandlung nachgedacht werden. Diese besteht zunächst in der Basistherapie der Demenz (im Falle Ihrer Mutter z.B. ein Acetylcholinesterasehemmer oder Memantine bei der Alzheimer-Demenz). Darüber hinaus kann ein Neuroleptikum eingesetzt werden, was in den meisten Fällen aber nur vorübergehend (Wochen bis Monate) erforderlich ist. Die Wahl des Neuroleptikums erfolgt nach der Zielsymptomatik (Aggression, Wahn, Unruhe, Halluzinationen) und seines Nebenwirkungsprofils). Sowohl Risperidon als auch Melperon werden in diesem Zusammenhang eingesetzt. Die Verträglichkeit von Risperidon scheint dabei besser zu sein (Haupt et al., Nervenheilkunde 2004); Melperon wird oft bei Schlafstörungen eingesetzt.
      In jedem Fall sollte die Wahl des Präparates durch einen in der Bahendlung von Demenzpatienten erfahrenen Arzt erfolgen.
      Wo haben Sie gelesen, "daß Risperdal die Demenz beschleunigt"?

      Mit freundlichen Grüssen,

      Spruth

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