Wir, meine Mutter, Geschwister und ich, vermuten stark, dass mein Vater (82) dementiell erkrankt ist. Er kann sich an die Geburtstage der Enkel nicht erinnern, fragt bei einem Besuch mehrmals, "wann ist die Jana (jüngste Enkelin) nochmal geboren" und kann es sich nicht merken, obwohl es der gleiche Tag ist, an dem auch seine Frau Geburtstag hat. Bei Autofahrten braucht er meine Mutter neben sich, da er sich in einer fremden Umgebung (wozu auch Städte gelten, die er oft besucht, da dort die Kinder wohnen) nicht zurechtfindet. Bei Telefonaten kommt es oft vor, dass er am Ende noch einmal fragt, "Was haben wir jetzt besprochen?". Ausflüge und auch Urlaube sind nicht mehr möglich, da er kein Interesse hat, nicht laufen will und auf alles sehr gereizt reagiert. Zuhause sitzt er wohl vorwiegend alleine in seinem Zimmer. Meine Mutter berichtet, dass ständig Mahnungen ins Haus kommen, da er Rechnungen nicht mehr bezahlt. Da er bisher immer die finanziellen Dinge geregelt hat und meine Mutter auch keine Vollmachten für die Konten besitzt, ist es sehr schwer hier einzugreifen.
Ich habe ihn jetzt mehrmals gebeten zum Arzt zu gehen, um sich untersuchen zu lassen. Ich habe ihm gesagt, dass eine Früherkennung wichtig sei, da man da die Krankheit herauszögern könne. Er möchte offensichtlich nicht und scheint Hinweise zu ignorieren oder zu verdrängen (was ich ehrlichgesagt verstehen kann, leicht ist dieses Eingeständnis ja nicht). Hatte jemand ein ähnliches Problem und wie kann man jemanden, der ja erst Anzeichen zeigt und noch (mehr oder weniger) im Vollbesitz seiner geistigen Fähigkeiten ist, dazu bewegen zum Artzt zu gehen? Ich bin über Hinweise sehr dankbar.
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