mein Vater ist 72 Jahre und leidet seit ca. 5 Jahren an Alzheimer. Mittlerweile ist die Krankheit so weit fortgeschritten, dass er seine beiden Töchter und immer öfter auch seine eigene Frau nicht erkennt. Dazu kommen seit ca. einem halben Jahr starke Agressionen, die sich meist gegen meine Mutter richten, da sie die Person ist, die ihn ständig betreut. Häufig treten die Agressionen direkt morgens nach dem Aufstehen auf und äußern sich mittlerweile auch in tätlichen Übergriffen (Schlagen mit einem zusammengerollten Küchenhandtuch, Zähne fletschen und knirschen, Androhen eines Faustschlages, Anspucken,...). Wütend wird er hauptsächlich deshalb, weil ihn meine Mutter nicht aus der Wohnung lässt. Er will direkt nach dem Aufstehen (zw. 05:00 und 06:00h), ungewaschen und im Schlafanzug aus der Wohnung, weil hier 2 böse Kerle sind, die ihm etwas antun wollen, so seine Aussage.
Wir haben schon verschiedene Medikamente über unseren Neurologen verschrieben bekommen, u.a. Reminyl, Citalopram und ein Mittel, dass er länger schläft. Aber alles ergab keine Besserung. Im Gegenteil, bei einigen Mitteln wurden die Agressionen noch heftiger (bis zu 3x/Tag jeweils eine halbe Stunde!).
Jetzt starten wir gerade einen Versuch mit Olanzapin 2,5 mg/tägl. Hat jemand Erfahrung mit diesem Medikament? Im Internet habe ich gelesen, dass es zu starker Gewichtszunahme führen soll!?
Alles in allem kommen wir uns aber vor wie in einem Versuchslabor, wo mein Vater das Versuchskaninchen ist. Wirkliche Hilfe in dieser oft grenzwertigen Situation für meine Mutter bekommen wir nicht. Die letzte Aussage des Neurologen war, dass sie eben mit meinem Vater um 05:00 Uhr morgens weggehen soll, um das agressive Verhalten zu umgehen. Sie müsse eben mehr auf meinen Vater eingehen! (Das Leben meiner Mutter dreht sich ausschließlich und nur noch um meinen Vater!!!!) Ich denke, hier wird oft übersehen, dass meine Mutter nicht 6 oder 8 Jahre Psychologie studiert hat!
Viele Grüße an alle
Andrea
Kommentar