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medikamentöse einstellung

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  • medikamentöse einstellung

    hallo bin das erste mal hier und habe eine frage:
    meine oma hat alzheimer und lebt in einem Altenheim. auf grund extrem erhöhter sturzgefahr ist sie in einem Rollstuhl fixiert mit dem sie sich frei bewegen kann.
    mein problem ist das sie immer und immer wieder "hallo" ruft, sobald man ihr nicht 100%ige aufmerksamkeit gibt, sie nicht weiß warum sie das tut und was sie will. wenn man sie nicht aktiv beschäftigt ist sie ständig unterwegs und ruft "hallo" und "hilfe". sie bekommt einige medikamente die sie beruhigen sollen doch die helfen nicht mehr. (melperon, dipiperon) von den pflegern weiß ich das sie bei extremer unruhe mal tavor ex. haben kann aber meine oma dann bei einer halben pille 1,5-2 tage schläft und apatisch wirkt. meine frage ist ob es eventuell sinnvoll wäre sie in einer klinik medikamentös einstellen zu lassen oder nicht. ich will ihr helfen und alles versuchen ihr die unruhe und angst zu nehmen. das schafft der behandelnde neurologe ja anscheinend nicht.
    ich würde mich sehr über erfahrungsberichte und ratschläge freuen
    denn ich weiß nicht mehr was ich tun kann um ihr zu helfen...
    danke, jenny


  • Re: medikamentöse einstellung


    Hallo jenny,
    schreibe Ihnen als Laie bzw. Angehörige eines ebenfalls Erkrankten. Mein Vater ist wahrscheinlich noch nicht in einem Stadium wie Ihre Oma, aber das mit dem "Hallo" kenne ich an sich auch, und es bedeutet ja soviel wie das Ihre Oma das Gefühl hat allein zu sein; sie ruft es sicherlich reflexartig. Ruft sie denn ununterbrochen wenn sie nicht direkt beschäftigt ist? Kann es sein, dass sie von der Rollstuhlhöhe aus auch nicht mehr genug mitbekommt, wenn Menschen um sie herum sind? An sich ist die Frage, ob mit diesen beschriebenen Mitteln allgemein wirklich die ganze Angst genommen wird, oder die Patienten nicht zu einem größeren Teil "zum Schweigen gebracht werden". Ob Antidementiva nicht etwas helfen würden, muss man sicher erst heraus finden; damit das geschieht muss man als Angehöriger hinterher sein.... wahrscheinlich am besten in einer Fachklinik.
    Ein Tipp, vielleicht schreiben Sie noch etwas über Dosis, genauere Medikation, Nebenerkrankungen, verbliebenen Fähigkeiten (wenn diese nicht total durch die Psychopharmaka zum Erliegen gekommen sind), und wenn warum bisher keine Antidementiva verordnet wurden, so kann Ihnen ggf. Herr Dr. Spruth am ehesten einen Ratschlag geben

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    • Re: medikamentöse einstellung


      hallo flieder!
      erstmal danke für die antwort!
      tja das mit den medikamenten ist so, dass das melperon abgesetzt wurde weil es nicht gewirkt hat. was ich noch weiß ist das meine oma mirtazapin 45mg bekommt. über das pipamperon oder dipiperon wie auch immer werde ich mich noch mal informieren. aber soweit ich weiß bekommt sie keine Antidementia.
      das hallo rufen ist ohne beschäftigung und aufmerksamkeit von ihr auf etwas anderes (zwei minuten zeitung blättern) durchgängig.
      also werde ich mich noch mal genauer über die medikamenten dosen erkundigen und den nebenerkrankungen.
      noch mal danke
      grüße jenny

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      • Re: medikamentöse einstellung


        Hallo juni,
        alle Medikamente, die Sie aufzählen, gehören zu den Psychopharmaka oder Neuroleptika. Sie sollten nur zeitweise und streng dosiert gegeben werden, da sie häufig zur Abhängigkeit führen und in der Regel die Demenz verschlimmern. Sinnvoller wäre - wie schon Flieder es erwähnt - einen längeren Versuch mit Antidemenitva (Cholinesterasehemmer: Exelon, Aricept oder Reminyl) zu machen. Wenn Ihre Oma ständig unter Beruhigungsmitteln steht, kann man sich ja gar kein Bild von ihrem tatsächlichen Zustand machen. Ich wiederhole noch mal: Psychopharmaka und Neuroleptika sind kontraproduktiv und erhöhen in der Folge den Pflegeaufwand!Auch die Sturzgefahr erhöht sich. Außerdem zeigen die Studien, dass die Mortalität (Sterblichkeit)signifikant ansteigt. Schauen Sie mal unter google und wikipedia. Lieber Gruß,Leona

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        • Re: medikamentöse einstellung


          Hallo! Ich habe noch einmal nachschauen lassen was meine Oma an Medikamenten bekommt. Alles Neuroleptika und Psychopharmaka. Ausser Aricept was wohl ein Antidementia ist. Aber das kann doch nicht alles sein...?
          Neben Dipiperon, Amitriptylin, Mirtazapin bekommt meine Oma auch noch Medikamente zur Entwässerung und gegen Übelkeit.
          Nebenerkrankungen sind Diabetes mell. Typ 2, Hep. C und eine links Herzinsuffizienz.
          Kann man nicht noch was anderes machen?
          Vielleicht wirklich in eine Fachklinik einweisen?
          Auch Ihnen Leona danke ich für die Antwort und hoffe mit den einzelheiten jetzt noch einen Rat zu bekommen, wie mein weiteres Handeln aussehen könnte, ob eine Fachklinik helfen würde.
          Danke, Jenny

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          • Re: medikamentöse einstellung


            Sehr geehrte Jenny,

            das dauerhafte Rufen sieht/hört man bei Demenz-Patienten nicht selten. Es stellt den Behandler vor große Schwierigkeiten, da nicht immer gelingt, die Ursache herauszufinden und sich die Behandlung somit schwierig gestaltet. Mögliche Ursachen haben andere bereits erwähnt: Angst, Einsamkeit, vielleicht auch Langeweile. Möglicherweise hat Ihre Oma das Gefühl, daß etwas nicht stimmt, weil sie nicht aufstehen kann? Alles Spekulation. Hilft Musik? Hat Ihre Oma immer Menschen um sich herum und etwas zu sehen?
            Ich vermag über das Internet und ohne Ihre Oma zu kennen die Sinnhaftigkeit der genannten Therapien nicht zu beurteilen. Am wenigsten kann ich mir vorstellen, warum Ihre Oma Amitriptylin erhält, welches man bei Demenz-Patienten eher meiden sollte, da es sich ungünstig auf die ohnehin schon schlechte Hirnleistung auswirken kann. Ein Therapieversuch mit einem (niedrig dosiertem!) Neuroleptikum erscheint mir nicht ganz verkehrt, wenn nicht-medikamentöse Maßnahmen keinen Effekt erzielen. Ich bin dieser Medikamentengrupppe, sofern man das Präparat und die Dosis richtig wählt, nicht ganz so skeptisch gegenüber eingestellt wie Leona, möchte hier jetzt aber nicht die Diskussion über die Daten zur erhöhten Mortalität eröffnen.
            Aricept ist ein Antidementivum, welches bei der leicht- bis mittelgradigen Alzheimer-Demenz eingesetzt wird. Ob es bei Ihrer Oma noch wirkt sollte der behandelnde Nervenarzt/Neurologe/Gerontopsychiater beurteilen. Ggfs. könnte diesbezüglich der Versuch einer Umstellung auf ein anderes Antidementivum erwogen werden.
            Der Schritt der stationären Einweisung sollte wohl überlegt sein, da sich Demenz-Patienten außerhalb Ihrer gewohnten Umgebung und Routinen oft klinisch verschlechtern. Vieles von dem, was an stationärer Therapie erfolgt, kann auch ambulant umgesetzt werden.

            Mit freundlichen Grüssen,

            Spruth

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            • Re: medikamentöse einstellung


              Hallo, Juni82 ,
              es gibt sogenannte Protektorenhosen die bei sturtzgefä. Menschen eingesetzt werden , sie müssen allerdings selbstbezahlt werden .
              Vieleicht wäre es ein Versuch wert diese Hosen zubestellen und Ihre Oma aus dem Rollstuhl zuholen und sie mit dem Rolator laufen zulassen !?
              Was für Intressen hatte Ihre Oma , versuchen sie diese Intressen wieder aufleben zulassen , vieleicht hilft es !
              Was Medigabe und Einstellung betreffen , sehe ich es genauso wie Herr Dr. Spruth . Bei einigen Erkrankten mit gewissen agressiven Verhalten sich gegenüber ( Selbstgefährdung) den Mitbewohner oder Personal gegenüber würde ich es zustimmen , aber grundsätzlich bin ich auch dafür, das man so wenig wie möglich an Tabletten geben sollte !!!!!!!!!! Genauso sehe ich es mit Fixsierungen !!!!!!!!!!!!!!

              Lieben Gruß
              Blumenkind

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