#}
  • Sie können sich hier registrieren, um Beiträge zu schreiben. Registrierte Nutzer können sich oben rechts anmelden.

Medikamente

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • Medikamente

    Hallo!
    Meine Mutter leidet an Alzheimer im fortgeschrittenen Stadium. Seit 3 Monaten lebt sie nun im Pflegeheim.

    Dieses hat nun wegen nächtlicher Unruhe den "hauseigenen" Neurologen hinzugezogen.

    Dieser hat die Medikation völlig geändert. Er hat Ebixa und Gladem ersatzlos gestrichen und ihr Risperidon verordnet. Das war vor knapp 4 Wochen. (Erfhren hab ich das erst letzte Woche per Zufall)
    Seither verschlechtert sich der Zustand zusehens.
    Hat meine Muter kein Recht mehr auf ein , wenn auch nur gering, wirksames Medikament?
    Und ist ein Neuroleptika, noch dazu eines mit erhöhtem Schlaganfallrisiko bei einer Patientin nach Schlaganfall, das einzig möglihe Medikament um die nächtliche Unruhe (die hatte sie zu Hause nie) zu lindern?

    Grüße

    Kassandra


  • Re: Medikamente


    Hallo Kassandra,
    was Sie berichten,zeigt einmal mehr, dass in vielen unserer Pflegeheime "Notstand" herrscht. Hauen Sie auf den Tisch und wehren Sie sich gegen dieses eigenmächtige Vorgehen! Suchen Sie Rat beim Psychosozialen Dienst Ihres Kreises und finden Sie heraus, wo die Heimaufsicht sitzt. Ich erlebe solch eigenmächtiges Handeln im Heim immer wieder und ich finde die Art, wie wir mit unseren Alten umgehen,ist ein Armutszeugnis für unsere Gesellschaft. Werden wir nicht alle alt? Wollen wir dann nicht alle mit Würde behandelt werden?
    Fragen Sie die Heimleitung, warum man mit Ruhigstellen anstatt mit Beschäftigen auf die Leiden Ihrer Mutter reagiert. Melden Sie Ihren Fall der "Pflege-Charta", sie finden Sie unter "google". Man wird Ihnen mit Sicherheit auch von dort einen Rat geben. Bei mir ging das innerhalb von 3 Tagen. Lassen Sie sich vor allem nicht einschüchtern und werden Sie "laut und unbequem". Lassen Sie die Dinge nicht auf sich beruhen! Ich habe meinen Vater bisher bei seinem "alten" Neurologen gelassen, lieber fahre ich ihn alle 3 Monate mal dort hin, bzw. besorge die Medikamente selbst. Trotzdem kam es zu einer nicht abgesprochenen Medikamentengabe von Risperdal, das meinen Vater völlig auf die Bretter warf. Ich ließ mir das nicht gefallen und drohte mit weiteren Schritten. Daraufhin reagierte man von Heimseite sehr kleinlaut. Die Gefahr scheint erst einmal gebannt, aber ich werde meine Augen offen halten.
    Ich wünsche Ihnen Kraft,Mut und Erfolg! Leona

    PS: Es gibt hier bei onmeda auch ein Forum Pflege, wo Sie Ihren Beitrag ebenfalls posten sollten!

    Kommentar


    • Re: Medikamente


      Sehr geehrte Kassandra24,

      der konkrete Fall Ihrer Mutter läßt sich über das Internet nur schwer beurteilen, da ich die Beweggründe des Neurologen nicht kenne. Grundsätzlich sollte, wenn eine zeitliche Korrelation zwischen der klinischen Verschlechterung und dem Absetzen der vorherigen Medikation besteht, von einer therapeutischer Wirksamkeit ausgegangen werden und ggfs. ein Wiederansetzen überdacht werden.
      Bezüglich der Unruhe gibt es verschiedene Wege diese zu beeinflussen. Sollte eine Medikamentöse Behandlung erforderlich sein, ist Risperdal vielleicht nicht die schlechteste Wahl, sofern die Dosis sorgfältig gewählt wird (möglichst niedrig) und nach einer Zeit von ca. 2 Monaten überprüft wird, ob das Medikament überhaupt noch benötigt wird. Richtig ist, daß es Warnhinweise bezüglich eines erhöhten Risikos bei Patienten mit einer "Gefäßgrunderkrankung" gibt. Leider handelt es sich dabei aber nach verschiedenen Untersuchungen wahrscheinlich um einen Gruppeneffekt, der auch andere Präparate betrifft. Es ist also m.E. immer nach sorgfältiger Abwägung von Nutzen und Risiko eine Einzelfallentscheidung gefragt. Am besten wäre natürlich, ganz ohne Medikamente auszukommen.

      Mit freundlichen Grüssen,

      Spruth

      Kommentar

      Lädt...
      X